Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
Lautsprecher über ein Ohr und stellte das Mikro so ein, dass es vor seinem Mund schwebte. »Foaly? Hören Sie mich?«
    »Dumme Frage«, kam die Antwort. »Ihr seid besser als jede Seifenoper der Oberirdischen.«
    Artemis konzentrierte sich. Er musste überzeugend sein, sonst war Butlers letzte Chance dahin. »Alles, was ich will, ist eine Heilung. Mir ist klar, dass es vielleicht nicht klappt, aber was spricht gegen einen Versuch?«
    »So einfach ist das nicht, Menschenjunge«, sagte der Zentaur. »Eine Heilung ist kein Kinderspiel. Sie erfordert Talent und Konzentration. Holly ist verdammt gut, das gebe ich zu, aber für so etwas brauchten wir ein Spezialistenteam von Sanitätsmagiern.«
    »Dafür ist keine Zeit«, entgegnete Artemis. »Butler ist schon zu lange... tot. Es muss jetzt passieren, bevor die Glukose in seinen Blutkreislauf gelangt. Das Gewebe an seinen Fingern ist bereits beschädigt.«
    »Vielleicht auch sein Gehirn?«, fragte Foaly.
    »Nein, ich habe die Temperatur innerhalb weniger Minuten abgesenkt. Der Schädel ist eisgekühlt seit unmittelbar nach dem Zwischenfall.«
    »Sind Sie da sicher? Wir wollen schließlich nicht nur Butlers Körper zurückholen, ohne seinen Verstand.«
    »Ja, ich bin sicher. Das Gehirn ist unbeschädigt.«
    Foaly schwieg eine Weile. »Artemis, falls wir uns darauf einigen, es zu versuchen, kann ich absolut nicht sagen, was dabei herauskommt. Die Wirkung auf Butlers Körper könnte katastrophal sein, von seinem Verstand ganz zu schweigen. Ein solcher Heilungsversuch ist noch nie an einem Menschenwesen unternommen worden.«
    »Ich verstehe.«
    »Tun Sie das wirklich, Artemis? Sind Sie bereit, die Konsequenzen dieser Heilung zu tragen? Es könnten sich jede Menge unvorhergesehene Probleme ergeben. Für das, was aus diesem Tank herauskommt, werden Sie die Verantwortung haben. Sind Sie bereit, das zu akzeptieren?«
    »Ja, das bin ich«, sagte Artemis ohne jedes Zögern.
    »Also gut, dann liegt die Entscheidung bei Holly. Niemand kann sie zwingen, ihre Magie einzusetzen.«
    Artemis senkte den Blick. Er brachte es nicht fertig, der ZUP-Elfe in die Augen zu schauen. »Nun, Holly, werden Sie es tun? Werden Sie es versuchen?«
    Holly wischte das Eis von Butlers Stirn. Er war dem Erdvolk ein guter Freund gewesen. »Ja, ich versuche es«, sagte sie. »Ich garantiere für nichts, aber ich werde tun, was ich kann.«
    Vor Erleichterung wären Artemis fast die Knie weggesackt, doch dann riss er sich zusammen. Für weiche Knie war später noch Zeit genug. »Danke, Captain. Mir ist klar, dass das keine einfache Entscheidung war. Was kann ich tun?«
    Holly deutete auf die Tür an der Rückseite. »Am besten rausgehen. Ich brauche eine sterile Umgebung. Ich hole dich, wenn es vorbei ist. Und egal, was passiert oder was du hörst, komm nicht rein, bis ich dich rufe.«
     
    * * *
     
    Holly löste ihre Kamera aus dem Helm und hängte sie an den Deckel des Kryogentanks, damit Foaly den Patienten besser sehen konnte. »Ist das okay so?«
    »Perfekt«, erwiderte Foaly. »Ich habe den gesamten Oberkörper im Blick. Kryogenie - dieser Fowl ist genial, jedenfalls für einen Oberirdischen. Ist dir klar, dass er weniger als eine Minute hatte, um diesen Plan zu entwickeln? Dieser Menschenjunge ist wirklich verdammt clever.«
    Holly wusch sich gründlich die Hände am Spülbecken. »Aber nicht clever genug, um sich Ärger vom Hals zu halten. Ich kann kaum glauben, dass ich mich darauf eingelassen habe. Eine Drei-Stunden-Heilung. Das muss eine Premiere sein.«
    »Technisch gesehen ist es nur eine Zwei-Minuten-Heilung, wenn er das Gehirn sofort unter den Gefrierpunkt gebracht hat. Aber...«
    »Aber was?«, fragte Holly und griff nach einem Handtuch.
    »Aber das Gefrieren stört den Biorhythmus und die Magnetfelder des Körpers, Dinge, die selbst das Erdvolk nicht völlig versteht. Hier geht es um mehr als Haut und Knochen. Wir haben keine Ahnung, was ein solches Trauma bei Butler anrichten könnte.«
    Holly beugte sich zur Kamera. »Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist, Foaly?«
    »Ich wünschte, wir hätten Zeit, darüber zu diskutieren, Holly, aber jede Sekunde kostet unseren alten Freund ein paar Gehirnzellen. Ich führe dich durch die Heilung. Als Erstes müssen wir uns die Wunde ansehen.«
    Holly entfernte mehrere Kühlelemente und öffnete den Reißverschluss des Gefrieranzugs. Die Schusswunde war klein und schwarz, inmitten einer Blutlache verborgen wie eine Blütenknospe.
    »Er hatte keine

Weitere Kostenlose Bücher