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Der geheime Name: Roman (German Edition)

Der geheime Name: Roman (German Edition)

Titel: Der geheime Name: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Winterfeld
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seinem Keuchen, das viel höher klang, als sie es je von einer Männerstimme erwartet hätte. Seine Arme sanken neben ihm auf die Felle. Fina strich an ihnen entlang, ahnte die Kraft, die in seinen Muskeln verborgen lag, und fühlte, wie ergeben sie in diesem Moment waren. Sie legte ihre Hände um seine Handgelenke, hielt sie fest und leckte über die Haut an seiner Brust.
    Der Schmerz verwandelte sich in ein mildes Pulsieren, in ein sanftes Stechen, das ihre Gier anheizte. Sie bewegte ihre Hüfte, nahm ihn tiefer in sich auf und ließ ihn wieder frei.
    Moras Keuchen wurde lauter. Seine Handgelenke zuckten unter ihren Fingern. »Sie muss das nicht tun. Es tut ihr weh.«
    Fina lachte leise. »Nein, nicht mehr. Es fühlt sich schön an.«
    Plötzlich spürte sie, wie sein Widerstand brach, wie er die Kontrolle aufgab. Seine Hände rissen sich los, umklammerten ihre Taille und zogen sie an sich. Im nächsten Moment schrie er auf, ließ ihre Lust aufspringen und mehrere Stufen hinaufsprinten. Wilder Schwindel erfasste ihren Körper, wirbelte durch ihren Kopf. Sie drückte sich an ihn, rieb sich, bis das Gefühl explodierte.
    Fina musste lachen, als es vorbei war. Sie ließ ihr Gesicht an seinen Hals sinken, leckte ihn und suchte seinen Mund. Sie schmeckte etwas Salziges, entdeckte die Tränen auf seinem Gesicht. Sein Körper zuckte in ihren Armen und ließ ihr Lachen verstummen. Mora streichelte ihren Rücken, ihre Haare, heulte so verzweifelt, dass sie wieder daran denken musste, wo sie waren.
    Sie saßen noch immer in der Falle. Moras Herr musste noch immer dort draußen sein und auf sie lauern.
    Wahrscheinlich würden sie nie wieder miteinander schlafen.

18. Kapitel
»Morasal ist ein guter Junge, nicht wahr?« Der Herr streichelte über seine Haare, schnurrte liebevoll in sein Ohr: »Er nimmt seine Aufgabe doch ernst, oder? Der Geheime setzt großes Vertrauen in ihn.«
Mora wurde schwindelig. Der Herr hatte aufgehört, ihn mit »Es« anzureden. Fast, als wäre er aufgestiegen in seiner Gunst, als würde der Geheime anfangen, ihn zu mögen.
Der Herr lächelte. »O ja, Mora. Aus dem zügellosen Kind ist ein würdiger Diener geworden. Er verdient die Achtung seines Herrn. Der Geheime wird sehr stolz auf ihn sein, wenn er seinen Auftrag erst erfüllt hat.«
Ein warmes Gefühl strömte durch Moras Bauch. Stets hatte er sich bemüht, alles richtig zu machen, den Wünschen des Herrn gerecht zu werden. Doch nie zuvor war der Geheime stolz auf ihn gewesen, noch nie hatte er so liebevoll zu ihm gesprochen.
»Der Geheime hat ihn doch aufgezogen.« Der Herr strich über seine Schläfe, sprach so sanft, dass sich Tränen in Moras Augen sammelten: »Er hat ihn in den Armen gewiegt, als Morasal noch ein Baby war, und er hat immer für ihn gesorgt. Der Herr ist doch alles, was Mora hat, alles, was ihm immer bleiben wird. Er ist seine Familie, nicht wahr?«
Die Tränen drängten hervor, ließen sich nicht länger aufhalten. Für immer würde er auf die Gunst des Herrn angewiesen sein. Es gab nur einen Weg, um weiterzuleben …
    Mora schreckte auf, sein Herzschlag tobte. Nur langsam erkannte er, dass er auf seinem Lager saß. Der Geheime war nicht hier. Auch draußen, oberhalb der Höhle, war es still. Nur das grelle Tageslicht fiel durch das Loch in der Decke auf die letzte Glut des Feuers.
    Er hatte geschlafen, geträumt!
    Wie konnte ihm das passieren? Wie konnte er nur einschlafen, wenn Fina neben ihm lag?
    Mora fuhr herum. Sie lag noch da und schlief, auf seinem Lager, so nah bei ihm, dass sich ihre nackten Beine berührten. Die Wärme auf seiner Haut ließ ihn ahnen, dass er sie bis eben noch im Arm gehalten hatte.
    Er sollte sie zu seinem Herrn bringen! Noch heute Morgen. Es war sein Auftrag, der Grund, warum der Geheime ihn in diese Höhle geschickt hatte.
    Mora schloss die Augen. Wenn er es tat, würden sie wieder ausreichend Nahrung haben. Der Geheime würde zufrieden mit ihm sein und für sie beide sorgen. Niemand würde sie noch jagen und verfolgen, und Mora könnte für immer in Finas Nähe bleiben.
    In ihrer Nähe. Aber nicht so wie in dieser Nacht. In der Hütte des Herrn müsste er sich von ihr fernhalten, dort wäre er wieder ein Diener, und Fina wäre …
    Moras Hals schnürte sich zu. Sie wäre das Eigentum des Herrn.
    Plötzlich wusste er, was der Geheime von ihr wollte. Sie sollte mehr sein als nur seine Dienerin. Sie sollte mehr tun als das Essen zubereiten und seine Füße waschen. Der Herr wollte mit ihr

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