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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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Bemerkungen über ihren Besuch auf dem Dach des Wolkenkratzers bei früheren Ausflügen nach New York. Es war ein beeindruckendes Gebäude, das den Himmel beherrschte wie ein großer Junge einen vollen Schulhof, damit ihn ja niemand zu übertrumpfen wagte. Doch ich konnte meine Augen nicht vom Chrysler Building und seiner Artdeco-Spitze losreißen. Für mich war es das Gebäude, das New Yorks Skyline den Stempel aufdrückte.
    Den Rest der Fahrt verbrachten wir größtenteils schweigend, abgesehen von gelegentlichen Hinweisen von Claybrooke oder Hutch. Die gelben Taxis flitzten um uns herum, während sie einander auf der Jagd nach Fahrgästen schnitten und ausbremsten. Was mir an New York als Erstes auffiel, war der viele Beton ohne einen einzigen Grashalm. Es war ganz anders als Chicago, eine Stadt voller Bäume und Parks an den Ufern des Michigansees. New York dagegen war ein Labyrinth langer Avenues, die parallel zueinander die Insel hinauf und hinunterliefen und von schmalen Straßen rechtwinklig verbunden wurden. Die Stadt sah alt und schmutzig aus; grüne Mülltüten lagen auf den Bürgersteigen und warteten darauf, abgeholt zu werden; Bauwerke voller Graffitinarben zerfielen an den Straßenrändern, und rostige Feuerleitern liefen zwischen Reihen geschwärzter Fenster Zickzack. Am meisten überraschte mich allerdings, dass jeder Häuserblock anders aussah als der vorherige: Der eine war aus makellosem Sandstein erbaut und kunstvoll beleuchtet, und die Straße nebenan bot nichts als heruntergekommene Mietskasernen mit kaputten Türen und papierverklebten Fensteröffnungen.
    »Mr. Bickerstaff war so freundlich, uns eine gesamte Zimmerflucht im zweiten Stock seines Apartments zur Verfügung zu stellen«, verkündete Claybrooke. »Wir werden daher zunächst unser Gepäck in den Zimmern abstellen, anschließend zu Abend essen und dann wieder hinaufgehen, um uns für den Abend in der Stadt umzukleiden. Und um den Club rechtlich abzusichern, bin ich verpflichtet darauf hinzuweisen, dass wir niemanden unter einundzwanzig dazu ermuntern dürfen, alkoholische Getränke zu sich zu nehmen.« Er blinzelte uns zu und lächelte, und wir kippten uns eine weitere Runde hinter die Binden.
    Die Limousine bog auf eine Avenue ein, die ganz anders aussah als die Straßen, durch die wir bis dahin gefahren waren. Rechts lag der dunkle Central Park, dessen Baumfront ein paar Blocks weit durch das gebieterische Museum of Modern Art mit seinen bunten, in der nächtlichen Brise flatternden Ausstellungsbannern unterbrochen wurde. Auf der linken Straßenseite türmten sich die Apartmenthäuser, und phantasievoll uniformierte Türsteher schauten hinter hohen Glastüren heraus und halfen Mietern aus dunklen Limousinen, bevor sie ihnen pflichtbewusst Einkaufstaschen mit Lederriemen und große Pakete hinterhertrugen. Ich konnte in einige der Eingangshallen hineinsehen und erblickte große Kristallkronleuchter, poliertes Edelholz und kunstvoll gestaltete Tapeten. Es war nicht zu übersehen, dass hier die New Yorker Elite zu Hause war. Mercedes, BMW und andere ausländische Automarken parkten mit eingeschalteter Warnblinkanlage in zweiter Reihe; die Fahrer standen neben ihren Wagen bereit. Ich hatte vorher schon Reichtum gesehen, aber das war New Yorker Reichtum, der eine eigene Dimension hatte, wie alles andere in dieser Stadt.
    Die Limousine hielt vor einem grauen, marmorverkleideten Gebäude mit langem, grünem Baldachin, der vom Eingang bis an den Kantstein reichte. Kaum hatte Tiny den Wagen zum Halten gebracht, kamen auch schon zwei Türsteher in identischen Uniformen, öffneten uns und begrüßten jeden, der aus dem Wagen stieg, mit einer Verbeugung, wobei sie die weiß behandschuhten Hände hinter dem Rücken verschränkten. Ihre Ehrerbietung war peinlich, und ich schaute zu den anderen, ob sie es wohl ähnlich empfanden. Claybrooke stieg als Erster aus, mit hoch gereckter Nase, und nahm die Männer nur so weit wahr, dass er einem von ihnen seine Tasche in die Hand drückte, während wir anderen sie selbst trugen.
    »Ich werde hier auf Sie warten, wenn das Abendessen beendet ist, Mr. Claybrooke«, sagte Tiny. »Gibt es irgendetwas, womit ich die Bar in der Zwischenzeit wieder auffüllen kann?«
    »Ein paar mehr Flaschen Dom Perignon wären nicht schlecht«, sagte Claybrooke. Dann drehte er sich um und sah Hutch an. »Und ein paar Kisten Amstel Light für die Tiere.«
    Wir folgten Claybrooke in die reich verzierte Lobby, die üppig mit

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