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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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Buch steht, auf die Urne gravieren lassen? Wenn diese Männer so ein Geheimnis um ihre Bruderschaft machen, warum gehen sie dann das Risiko ein, dass jemand die Passage bemerken und sie öffentlich machen könnte?«
    »Das würde voraussetzen, dass das Glaubensbekenntnis der Altehrwürdigen Neun und die Inschrift auf der Urne identisch sind«, sagte ich.
    »Jacobs war eine kleine Überraschung, aber es passt alles zusammen«, sagte Dalton. »Er ist wahrscheinlich das reichste Mitglied des Delphic, er ist alt und eigentlich ein ideales Mitglied für die Altehrwürdigen Neun. Ein Mann, den einige fürchten und alle anderen respektieren.«
    »Ich muss gerade an das Gespräch zurückdenken, das ich auf der Cocktailparty mit ihm geführt habe«, sagte ich. »Erst war er ganz wild darauf, mir seine Kunstsammlung zu zeigen, und als wir dann unter vier Augen waren, stellte er mir all diese Fragen über die Familie meines Vaters.«
    »Er wollte herausfinden, wie viel du weißt«, sagte Dalton. »Und er weiß definitiv etwas, das wir nicht wissen.«
    »Und er ist offensichtlich eng mit Brathwaite verbunden.«
    »Eng genug, um mitten in der Nacht mit ihm zu einer alten Grabstätte irgendwo in einem Wald zu fahren, der eine Stunde von seinem Haus entfernt ist.«
    »Mir geht der Anblick dieses Revolvers nicht aus dem Kopf«, sagte ich. »Glaubst du wirklich, sie hätten uns erschossen?«
    »Ich glaube, Brathwaite würde alles tun, um uns zu erschrecken«, sagte Dalton. »Er glaubt, dass wir Onkel Randolphs Buch haben. Jetzt weiß er, dass wir Abbotts Urne haben.«
    »Und beide führen uns zu den Altehrwürdigen Neun zurück.«
    »Noch viel weiter zurück als nur zu ihnen«, sagte Dalton. »Es gibt ein Muster in diesen religiösen Passagen. Alle Wege führen zu diesem verdammten Buch in der Houghton-Bibliothek. Wir müssen unbedingt an dieses Buch kommen, und wir können nicht darauf warten, dass einer der Bibliothekare dich zurückruft. Nach dem, was wir in Newport gefunden haben, sind wir wahrscheinlich näher dran als je zuvor.«
    »Und das weiß auch Brathwaite«, sagte ich. »Ich kann morgen in die Hollis-Bibliothek gehen und nachsehen, ob es irgendetwas auf Mikrofilm gibt. Ich habe dort schon andere alte Bücher gefunden, die abgelichtet worden sind. Wenn wir Glück haben, ist der Christliche Feldzug auch dabei.«
    »Das ist eine Möglichkeit. Aber selbst wenn so ein Mikrofilm existiert, müssen wir das verdammte Buch bekommen«, sagte Dalton. »Alle Spuren führen immer wieder dorthin zurück.«
    Die Urne in Daltons Rucksack verborgen, erreichten wir schließlich sein Zimmer. Er ging zum Kleiderschrank, stieg auf einen Stuhl, um an das oberste Regal heranzukommen, und zog das kleine Buch der Nachfolge hervor. Wir ließen das große Licht aus und setzten uns an seinen Schreibtisch, wo wir die Lampe einschalteten. Die Urne war so stark angelaufen, dass sie schwarz war, doch die eingravierten Worte waren unter dem Licht immer noch zu lesen. Wir legten das Buch und die Urne nebeneinander und lasen beide. Ich nahm mir ein Blatt Papier, und gemeinsam entzifferten wir die Inschrift auf der Urne.
    Ich notierte:
     
    Ich werde meine Sünden wahrhaft bereuen und mich dem HErrn zuwenden, den ich beleidigt habe, in der Gewißheit, daß seine Gnade ohne Ende ist und daß er deshalb bereit ist zu vergeben und daß Christi Verdienst die volle Sühne all meiner Sünden ist, seien sie auch zahlreich und abscheulich, und daher fordere ich mutig bei ihm Vergebung als mein gutes Recht.
     
    Anschließend öffneten wir das Buch der Nachfolge und schauten uns das Glaubensbekenntnis der Altehrwürdigen Neun auf der letzten Seite an:
     
    Bekenntnis des Ordens der Altehrwürdigen Neun
    Wer immer daher beschließt, ein Diener Gottes zu werden, muß damit rechnen, auch sein Soldat zu sein; und derweyl er mit Nehemias Scharen mit der einen Hand das Werk seiner Berufung und des Christenthums verrichtet, muß er mit der anderen seine Waffen führen, um seinen Glaubensfeinden zu wehren, welche sich ohne Unterlaß mühen, das Werk des HErrn zu hindern: Denn nicht eher werden wir Freunde Gottes heißen, derweyl in der Gegenwart Satan seine trotzigen Banner gegen uns führt, mit geheimem Verrat und äußerer Gewalt gegen uns andrängt, uns zu vertreiben und zu überwältigen.
     
    »So viel zu der Frage, ob sie zusammenhängen«, sagte Dalton. »Zwei vollkommen verschiedene Abschnitte, die ganz unterschiedliche Dinge sagen.«
    »Ja, aber das heißt noch

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