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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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ist es in der Tat«, sagte er. »Wir müssen miteinander reden, Dalty. Du könntest etwas von mir haben, das du dir ohne zu fragen genommen hast.«
    Dalton griff in seine Tasche und zog die kleine hölzerne Kiste mit dem diamantenen Hosenband heraus. »Verzeih, Onkel Randolph«, sagte er. »Ich wollte es schon früher zurückbringen. Ich bringe es sofort in dein Arbeitszimmer.«
    Onkel Randolph schaute erst mich an und dann wieder Dalton. »Ich glaube, es ist besser, wenn wir dieses Gespräch unter vier Augen führen«, sagte er.
    Ich verstand und verließ das Zimmer. Am Ende des Flurs entdeckte ich einen Stuhl und setzte mich. Dalton hatte nicht gelogen, als er die Aussicht spektakulär nannte. Ich sah eine Decke aus glänzenden Baumkronen, die sich in ein Tal senkte; dahinter der vom Hudson River aufsteigende Nebel, der sich bis hinter den Horizont erstreckte. Ich konnte die Dächer anderer Häuser zwischen den Wipfeln erkennen, eines davon eine mediterrane Villa mit hellroten Dachziegeln. Während ich so dasaß und den Blick über das Anwesen schweifen ließ, fragte ich mich, wie eine einzige Familie so viel Geld anhäufen und sich an ein Leben in solchem Überfluss gewöhnen konnte. Ich wusste alles über das Winthrop-Vermögen und wie sie ihre Reichtümer angehäuft hatten, aber erst, als ich hier in diesem ruhigen Flur saß und auf das spektakuläre Anwesen voller Wasserspiele, Felsengärten und belaubter Wiesen hinunterschaute, konnte ich mir wirklich eine Vorstellung vom Ausmaß ihres Reichtums machen.
    Einige Minuten später hörte ich, wie die schweren Stahltüren mit einem Knarren geöffnet wurden. Dalton steckte den Kopf aus dem Schlafzimmer und winkte mich zurück. Als ich näher kam, bemerkte ich seine weit aufgerissenen Augen.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Er möchte, dass du reinkommst und es auch hörst«, sagte Dalton. »Ich glaube, wir haben gerade den Jackpot geknackt, Spence.«
    Onkel Randolph hatte sich mittlerweile in seinem Bett zurückgelehnt. Sein ausgemergelter Körper wurde von den großen Seidenkissen fast verschlungen. Licht sickerte durch das bunte Glasfenster ins Zimmer und ließ ihn wie ein Opfer auf einem Altar aussehen. Dalton und ich zogen die beiden Stühle näher an sein Bett.
    »Ich möchte, dass ihr genau das tut, was ich euch sage«, sagte Onkel Randolph mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern war. »Geht zu der Wand dort hinüber.« Er deutete mit einem krummen Finger quer durchs Zimmer. »Hebt die Büste meines Großvaters. Seid vorsichtig, sie ist sehr schwer. Ihr werdet sie zu zweit heben müssen. Darunter findet ihr eine kleine Klappe. Macht sie auf und nehmt den Schlüssel, der darunter liegt.«
    Dalton und ich gingen durch den Raum dorthin und taten, wie er es uns gesagt hatte. Keiner von uns konnte die Büste alleine heben. Dalton schnappte sich den kleinen goldenen Schlüssel, und wir kehrten zum Bett zurück.
    »Dieser Schlüssel gehört zu einem Schließfach in der Union State Bank in Tarrytown. Geht mit diesem Schlüssel, der Kiste mit dem Hosenband und einer Einkaufstasche, die Muriel euch geben kann, sofort zu der Bank. Wenn ihr da seid, fragt nach Mr. Tippendale, dem Filialleiter. Besteht darauf, nur von ihm bedient zu werden. Er wird euch erwarten und euch zum Schließfach begleiten. Öffnet das Schließfach erst, wenn ihr sicher seid, dass er den Raum verlassen hat. Das ist sehr wichtig, Dalton. Niemand darf sehen, was du in das Fach hineinlegst und was du herausnimmst.«
    Onkel Randolph ließ den Kopf wieder in die Kissen sinken und stülpte die Lippen vor, während er darum rang, wieder zu Atem zu kommen. Wir warteten geduldig, eher ungläubig als alles andere. Als sein Atem sich beruhigt hatte, fuhr er mit seinen Anweisungen fort. »Wenn du die Kassette aus dem Fach nimmst, wirst du darin ein kleines blaues Buch finden. Nimm das Buch heraus und steck es in die Einkaufstasche, sodass niemand sehen kann, was du aus der Bank trägst. Leg die Kiste mit den Juwelen so hinein, wie sie ist, und schließ das Fach wieder ab.«
    »Was soll ich mit dem Buch machen?«, fragte Dalton.
    »Bring es direkt zu mir zurück. Aber wage ja nicht, es zu öffnen.«
    Dalton nickte.
    »Ich meine das ernst, Dalty«, sagte Onkel Randolph bestimmt und hob den Kopf vom Kissen. »Du darfst dieses Buch niemals öffnen. Du hast schon viel mehr gesehen, als du solltest.«
    »Was ist an dem Buch denn so wichtig?«, fragte Dalton.
    Onkel Randolph winkte Dalton mit der Hand

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