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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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er sie unter Verweis auf sittenwidriges Verhalten feuern – und sich auf unproblematische Weise von ihr scheiden lassen. Sie hängt ihm wie ein Mühlstein am Hals, seit sie ihn vor den Traualtar gezerrt hat.«
    »Und dann«, fuhr ich fort, »wandte Dickinson sich gegen Waits und sagte, dass er die geheimen Aktivitäten des Studios auffliegen lassen würde, wenn Waits nicht … was?«
    »Wenn dieser ihn nicht an Hugo Taylor heranließ.«
    Wir sahen uns an. Könnte das die Wahrheit sein? Hatte Peter Dickinson seine Stellung wirklich derart missbraucht und den Ablauf einer Kriminaluntersuchung pervertiert, um seine verwerflichen politischen Ziele durchzusetzen? Das klang lächerlich. Aber war das Leben das nicht auch oft?
    Mir rauschte es in den Ohren, vor meinen Augen blitzte es, und ich fühlte mich, als würde ich in Ohnmacht fallen. Es war wohl eine Art von Panik oder auch Euphorie. Ich hatte das bereits ein- oder zweimal erlebt, als mir klar geworden war, dass ich gleich mit jemandem Sex haben würde.
    »Beweisen Sie’s«, sagte Connor.
    Das ist der Haken, dachte ich. Ich hatte keine Beweise.
    »Sie werden mir schon glauben müssen.«
    »Nach allem, was ich weiß, könnten Sie auch ein durchgeknallter Republikaner oder religiöser Fanatiker sein, der eine verrückte Story über das Königshaus oder die Filmindustrie verbreiten will. So etwas kriegen wir jeden Tag zu hören. Ich kann ohne Beweise nichts veröffentlichen. Diese Story ist so schon riskant. Der Chefredakteur muss einen wasserdichten Fall haben, sonst wären die rechtlichen Konsequenzen furchtbar. Wenn Sie Ihre Story nicht belegen können, Kumpel, dann verschwenden Sie hier nur unsere Zeit.«
    So konnte ich ihn nicht gehen lassen. Er war bereit, mir zu glauben, vielleicht sogar, mir zu helfen, aber ohne Beweise ging es nicht. Das Einzige, was ich noch weniger hatte als Beweise, war Zeit. Die Menschenmenge versammelte sich um den Bühneneingang; Hugo Taylor und Tallulah Bankhead würden bald herauskommen. Ich musste weiter. Was sollte ich tun?
    Plötzlich erschien Simmonds an meiner Seite.
    »Mitch!«
    »Nicht jetzt, Simmonds. Ich muss nachdenken.«
    »Mitch, kommen Sie schnell!«
    »Was ist denn? Doch nicht Taylor …« Ich hatte auf einmal den schrecklichen Verdacht, dass der Haartrockner doch noch sein tödliches Werk vollbracht hatte.
    »Nein, es ist Godwin.«
    Godwin! Mein kleiner, schwanzhungriger Polizist! So bald zurück! Ich folgte der Richtung von Simmonds’ Finger: Da stand Wachtmeister Jack Godwin, nach wie vor in Zivil gekleidet, in Begleitung eines zweiten Polizeibeamten in Uniform. Er winkte mir, zu ihm zu kommen.
    »Da haben Sie Ihre Beweise«, sagte ich zu Connor. »Und zwar aus erster Hand.«
    Er folgte mir. Ich schüttelte Godwin die Hand.
    »Was haben Sie für mich, Jack?«
    »Nicht ich, Sir, sondern mein Sergeant hier. Mr. Mitchell – Sergeant Shipton.«
    Shipton? Aber doch sicher nicht …
    Der uniformierte Sergeant streckte mir die Hand entgegen. »Abend, Mitch.«
    »Bill Shipton? Das ist ja unglaublich!«
    »Haben Sie schon wieder junge Beamte auf öffentlichen Toiletten korrumpiert, Mitch?« Er grinste, und ich erinnerte mich an unsere Begegnung in einer weit entfernten Pissbude an der Küste von Norfolk. »Ich muss Sie wohl mal zu einer Vernehmung vorladen.«
    Ich schüttelte ihm herzlich die Hand; er sah noch besser aus, als ich ihn in Erinnerung hatte. Mir fehlten die Worte; seine unerwartete Gegenwart hier, mitten in London, im kritischen Moment des Falles, verpasste meinem Gefühl für die Realität einen gefährlichen Seitenhieb – ganz wie in dem Augenblick, als wir in den geheimen Tunnel einfuhren. Und wieder einmal tappte ich im Dunkeln.
    Sergeant Shipton jedoch hatte ein Licht.
    »Von meinem jungen Kollegen Godwin hier weiß ich, dass Sie nach einem Mann suchen.« Er legte dem Wachtmeister brüderlich die Hand auf die Schulter. »Das überrascht mich nicht, habe ich gesagt; mein Freund Mitch ist immer auf der Suche nach Männern. Aber hier geht es wohl um einen, der schon ziemlich steif ist, wenn Sie den Ausdruck gestatten.«
    »Ziemlich steif und ziemlich kalt.«
    Shipton nahm sein Notizbuch heraus. Er und Connor warfen sich argwöhnische Blicke zu – aber auch durchaus neugierige, wenn ich mich nicht sehr täuschte. Bertrand hätte mich ausgelacht, dass ich wieder einmal davon ausging, alle Männer würden meine Vorlieben teilen. Aber bei Shipton hatte ich schließlich richtig gelegen, und bei unserer früheren

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