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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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hinter ihnen sah ich die Goldlocken von Frankie Laking.
    »Lasst uns schon mal ins Café Royal gehen«, schlug ich vor. »Ich will im Blick haben, wer alles reinkommt.«
    Wir stiegen vom Bürgersteig – und im selben Moment hörte ich ein Auto heranrasen. Bremsen kreischten, ein Aufprall. Eine schwarze Limousine flitzte in Richtung Themse.
    »Oh mein Gott – Belinda!«
    Morgan kauerte sich über seine Frau, die auf der Straße lag, ein Bein in irrem Winkel ausgestreckt.
    Sie war am Leben. Mit dem Kopf war sie auf den Bordstein gefallen, konnte den Sturz aber glücklicherweise mit der Hand abbremsen. Möglicherweise war das Handgelenk gebrochen und das Bein übel verrenkt.
    »Dieser Hurensohn!« Morgan wollte dem Auto hinterherrennen, aber ich rief ihn zurück.
    »Ruf doch jemand einen Krankenwagen! Boy, bleib bei ihr.«
    Simmonds rannte ins Theater, während Morgan Mantel und Jackett auszog, um seine Frau zuzudecken, die vor Schock zitterte. Er hatte Tränen in den Augen. »Was ist passiert, Mitch?«
    »Es könnte ein Unfall gewesen sein.«
    »Nie und nimmer. Die hatten es auf uns abgesehen.«
    »Ich weiß nicht, Boy.« Doch, ich wusste es. Ich wusste es nur zu gut. Sie hatten es auf mich abgesehen.
    Ich stellte mich am oberen Ende der Treppe auf, von wo aus ich sehen konnte, wie die Gäste im Café Royal eintrudelten. Es gab zweifellos auch einen Hintereingang, aber ich war nun mal auf mich gestellt und konnte nicht beide Zugänge abdecken. Bertrand war verschwunden, Simmonds auf der Suche nach ihm – ich hielt das für zwecklos, aber ich konnte ihn nicht aufhalten. Morgan war bei Belinda im Krankenhaus. Shipton und Godwin waren losgezogen, um so viel wie möglich über den Fall Rhys herauszufinden. Connor und Scott waren wieder in der Redaktion des Beacon und arbeiteten an dem, was sie für den Coup des Jahrhunderts hielten.
    Ich fühlte mich verletzlich. Wenn sie – wer auch immer ›sie‹ waren – nach mir suchten, dann gab ich ein dankbares Ziel ab. Ich stellte mich mit dem Rücken zur Wand, damit ich mögliche Angreifer wenigstens kommen sehen konnte.
    »Mitch, du faszinierendes Geschöpf!« Ich spürte eine Hand auf meinem Arsch – so viel zum Thema Rückendeckung. »Wie schön, dass du hier bist.«
    »Hallo, Frankie.«
    »Und auch noch ganz alleine! Erzähl mir nicht, dass heute doch mein Glückstag ist.«
    »Das hängt ganz davon ab, Frankie.«
    »Uh, das klingt vielversprechend. Was möchtest du? Geld? Ich habe nicht viel bei mir, aber ich kann schnell welches auftreiben.«
    »Kein Geld. Informationen.«
    »Also gut. Dann leg los.«
    »Nun, als Erstes –«
    »Ich sagte: Leg los.«
    »Oh. Ich verstehe.«
    »Eine Hand wäscht die andere, und so weiter.« Er machte einen Schmollmund und fing an, wie ein Kleinkind zu brabbeln – eine Angewohnheit bei Typen seiner Art, die ich durch und durch abstoßend fand. »Wenn du willst, dass der kleine Frankie alles ausplaudert, dann musst du den kleinen Frankie mit deinem Pullermann spielen lassen.«
    »Um Himmels willen, Frankie –«
    »Ansonsten«, sagte er und kehrte zu seinem schneidigen Mayfair-Akzent zurück, »bleiben meine Lippen versiegelt. Und zwar in mehr als einer Hinsicht. Oh, ist das nicht witzig? Das muss ich Noël erzählen, vielleicht baut er das in eines seiner Stücke ein.«
    »Dann komm schon«, sagte ich. »Ich hoffe, das hier lohnt sich.«
    »Oh, das wird es, mein Lieber, und zwar auf so vielen Ebenen.«
    Selten habe ich mit so geringer Begeisterung einer sexuellen Begegnung entgegengesehen. Es lag nicht daran, dass ich Frankie Laking besonders unattraktiv gefunden hätte; trotz seiner dandyhaften Aufmachung sah er durchaus gut aus, und auf merkwürdige Weise mochte ich auch seine Gesellschaft. Doch ich fand seine albern-gespreizte Art ziemlich abstoßend, ganz zu schweigen von seinem indiskreten Augenrollen gegenüber allem und jedem auf dem Weg zu den Toiletten.
    »Drücken Sie ein Auge zu, Stephanie«, zwitscherte er zu der Wartefrau, während er mich in eine Kabine drängte.
    »Ja, Sir Francis.« Das Café Royal war mir als Ort der Toleranz bekannt, aber ich hatte ja keine Ahnung, wie tolerant es hier mittlerweile zuging.
    »Dann wollen wir mal sehen, was wir hier haben«, sagte Frankie und ging in der engen Kabine vor mir auf die Knie. Ich habe in meinem Leben schon viele Schwänze in öffentlichen Bedürfnisanstalten gelutscht, aber dies hier war die mit Abstand luxuriöseste. Die Einbauten waren aus Marmor, die Armaturen aus Gold.

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