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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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werden solcherlei Dinge doch recht ernst genommen.«
    »Also missbilligt die Familie das Ganze.«
    »Mitch, mein Lieber, das ist ungefähr so, als würde man sagen, dass wir 1914 das Verhalten des deutschen Kaisers missbilligten. Es ist ein Stachel in ihrem Fleisch, aber was können sie schon tun? Er wird nie König werden. Königin vielleicht, aber … Nun, du weißt, was ich meine. Und solange er nichts allzu Törichtes tut, ziehen sie es vor, ihre Meinung für sich zu behalten. Ich meine, es ist weitaus besorgniserregender, wenn der Prinz mit Kiki Preston umherzieht. Die kann ihr Mundwerk einfach nicht halten und will aller Welt immer alles bis ins Kleinste erzählen – und sie kennt einfach grauenhafte Leute: Drogenhändler und Spione und Kommunisten und Gott weiß wen noch. Und dann die liebe Maharani von Cooch Behar, ein reizendes Mädchen, aber – nun, du weißt schon – von etwas zu dunklem Teint. Und natürlich die arme Florence Mills … Und dann noch sein eigener Vetter, wie es heißt, der liebe Louis Ferdinand von Preußen …«
    »Mein Gott, er lässt nichts anbrennen.«
    »Nun, Schatz, so ein Titel muss ja auch ein paar Vorteile mit sich bringen. Er kann jeden haben, den er nur will. Mir hat sogar meine bescheidene Ritterschaft ein gewisses Prestige unter warmen Brüdern verschafft, die auf gesellschaftlichen Aufstieg hoffen.«
    »Also ist seine Freundschaft zu Hugo noch die geringste ihrer Sorgen.«
    »Ja, das sollte man meinen. Aber anscheinend können sie ihn nicht mehr so recht leiden.«
    »Wieso das?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, mein Lieber. Alles schien so gut zu laufen, und ich bin mir sicher, dass es nicht Hugo ist, der für Unruhe sorgt. Er ist kein Narr, und er weiß ganz genau, woran er ist. Georg ist ein ziemlich großzügiger Mann, weißt du. Ein Diamant hier, ein Bentley da, ein Haus in Hampshire, Ferien auf einer Yacht …«
    »Vielleicht sollte ich ihm auch schöne Augen machen.«
    »Du musst dich schon nach oben schlafen. Fang ganz hinten an, am besten bei mir.« Er legte sich die Hand vor den Mund und kicherte.
    »Was hat sich denn verändert? Und was hat das alles mit den Ereignissen im Zug zu tun?«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer, mein Lieber, aber eines sage ich dir: Auf einmal haben eine Menge Leute etwas dagegen, dass Georg sich mit Hugo trifft. Das fing vor Weihnachten an. Hugo nahm’s gelassen. Er hat ja schließlich auch sonst alle Hände voll zu tun.« Frankie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich dachte mal, er wäre vielleicht daran interessiert, alle Hände voll mit mir zu tun zu haben, aber da hatte ich mich getäuscht. Er hat Hollywood im Blick. Er könnte dort groß rauskommen. Aber auf einmal redeten alle darüber, wie bekümmert die Königin über die Freundschaft ihres Sohnes zu einem Schauspieler wäre. Es breitete sich aus wie ein Lauffeuer. Irgendjemand streute das Gerücht. Und du weißt, wie es im Palast zugeht: Sie weisen Gerüchte zurück, bis sie bleu au visage sind, aber in der Mehrzahl der Fälle stellt sich heraus, dass sie selbst das Gerücht in die Welt gesetzt haben.«
    »Du meinst, dass Queen Mary persönlich an der Sache interessiert ist?«
    »Ich kann es natürlich nicht beweisen, aber ich glaube schon. Und du weißt ja, wer die erste Klatschbase der Königin ist, oder?«
    Das wusste ich nicht, aber ich hatte einen fürchterlichen Verdacht. »Lady Antonia.«
    »Ja, die liebe alte Antonia. Lady Petherbridge. Sie hat vielleicht keine Zähne mehr, aber ihre Zunge ist immer noch giftig.«
    »Und sie hat das Ohr der Königin?«
    »Wusstest du das nicht, mein Lieber? Sie war viele Jahre lang Hofdame, und Hofdamen sind die einzigen Freundinnen, die eine Königin hat. Ist das nicht furchtbar?«
    »Sie hat die Queen gegen Hugo aufgestachelt?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Und wieso? Wegen seines Umgangs?«
    »Na, vielen Dank!«
    »Ich meinte nicht dich, Frankie. Ich dachte dabei eher an Daisy.«
    »Ach, Morphin-Mary!«
    »Und über sie Herbert Waits und die ganze Geschichte mit British-American. Wenn ich mich nicht täusche, dann haben die Faschisten Wind bekommen, was in der Wardour Street vor sich geht, und das der Königin gemeldet.«
    »Wie aufregend! Soll das etwa heißen, dass Queen Mary nur einen Schritt von den Lasterhöhlen Sohos entfernt ist?«
    »Ja. Die Welt ist klein.«
    »Im Reich der Perversion gibt es die merkwürdigsten Verbindungen, findest du nicht? Dabei ergibt es durchaus einen Sinn: Wenn die Faschisten nach Mitteln und Wegen

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