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Der geheime Vortrupp – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Inspektor-Appleby-Serie (German Edition)

Der geheime Vortrupp – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Inspektor-Appleby-Serie (German Edition)

Titel: Der geheime Vortrupp – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Inspektor-Appleby-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Innes
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Ich mache den Anfang, wenn es Ihnen recht ist.«
    »Gut, erzählen wir Geschichten.« Appleby lehnte sich mit allen Zeichen der Bequemlichkeit in einem äußerst unbequem aussehenden kleinen Sessel zurück. »Und fangen wir bei Ihnen an. Wo ist Ihre Aktentasche?«
    Er schleuderte ihm diese Frage geradezu entgegen. Orchard sah ihn verdutzt an. »Meine Tasche? Die, die ich bei mir hatte, als ich aus Earls Court aufbrach? In London bei meiner Bank. Ein oder zwei Dinge, von denen ich dachte, ich schließe sie lieber in einen Tresor. Aber nichts so Wichtiges« – er wies mit dem Daumen zum Kaminsims – »wie das Schmuckstück hier.«
    Es folgte Schweigen. Appleby nickte vielsagend. »Ich habe sehr den Eindruck«, sagte er, »an dieser Sache ist mehr, als man auf den ersten Blick erkennt. Wir wissen, was sie von Ihnen wollen, Mr.   Orchard, und daß sie Sie hier aufgespürt haben und jetzt lauern und warten. Aber warum sollten sie sich die Mühe machen und einen Doppelgänger von Ihnen nach Cirencester schicken?«
    »Einen Doppelgänger? Nach Cirencester?« Orchard war sichtlich verblüfft.
    »Genau das. Sollten damit Spuren verwischt werden? Schon ein paar Stunden nachdem wir die Fahndungsmeldung nach Ihnen herausgegeben hatten, griffen die Kollegen den Burschen in Cirencester auf. Manchmal sind wir gar nicht so untüchtig, wissen Sie. Leider hatte er eine einleuchtende Erklärung, und sie ließen ihn wieder laufen. Aber nicht ohne daß sie eine Routineaufnahme machten, in der gleichen Haltung wie das Fahndungsfoto, das sie von uns hatten.« Er suchte in seiner Brieftasche. »Da haben wir es. Wie Shakespeare sagt: Seht hier auf dies Gemälde und auf dies.« Er legte zwei Fotografien auf den Tisch, und dann trat er hinter Orchard und sah ihm über die Schulter.
    Orchard betrachtete die beiden Aufnahmen sorgfältig; mit gerunzelter Stirn sah er sie an. Dann hielt er eine in die Höhe. »Das hier, das bin ich«, sagte er. »Aber warum jemand …«
    »Was Sie im Rücken spüren« – Applebys Stimme war gänzlich unverändert –, »ist ein Revolver. Sie merken also, diese Runde geht an uns.«

Kapitel 21
    Dick
    »Gründlich«, sagte Sheila und sah den falschen Orchard mit neuen Augen an. »Diese Leute sind unglaublich gründlich. Während er draußen war und seine Vorstellung gab – genauer gesagt als sie ihn mit einem Vogelruf riefen, damit er Sie in die Falle lockte –, schickten sie jemanden, der eine Durchsuchung der Hütte vortäuschte. Nur um der Illusion willen.«
    Hetherton, der sich friedlich dem Aufbrühen weiteren Kaffees gewidmet hatte, warf einen Blick über die Schulter. »Aber meinem Freund Appleby können Sie die Gründlichkeit auch nicht absprechen. Ich habe zwar nicht verstanden, wie dieser Trick mit den Fotografien funktioniert, aber er muß gut vorbereitet gewesen sein.«
    »Die Fotografien?« Appleby stand an einem Fenster und spähte vorsichtig durch den geschlossenen Laden. »Das war eher Routine als Gründlichkeit. Eigentlich ist es nur ein einziges Foto – das des echten Orchard. Solche Bilder stecke ich immer ein, wenn die Gefahr besteht, daß ich auf jemanden treffe, der sich für einen anderen ausgibt. Zwei Abzüge, der eine korrekt, der andere seitenverkehrt. Und als ich merkte, daß Hetherton seine Zweifel hatte, riskierte ich das Experiment.«
    »Zwei Abzüge?« Sheila sah ihn verblüfft an.
    »Zeigen Sie einem Menschen zwei Abzüge eines Fotos, das eine korrekt abgezogen, das andere seitenverkehrt, und erzählen Sie ihm eine Geschichte wie die, die ich mir hatte einfallen lassen. Er wird das seitenverkehrte – das falsche – als das Foto von sich wählen, weil dies das Bild ist, das er aus dem Spiegel kennt. Aber zeigen Sie die beiden Fotos jemandem, der sich für den Betreffenden ausgibt, und er wählt das korrekt abgezogene – das richtige  –, denn so kennt er denjenigen, den er darstellt. Ein einfacher Trick, aber er kann langwierige Kreuzverhöre ersparen. Und im Augenblick spielt natürlich Zeit eine entscheidende Rolle. Deswegen wird die ganze Komödie ja gespielt. Wir sollen alle zusammen hier sitzen und einen falschen Orchard bewachen, und derweil verstecken sie den echten gleich nebenan.«
    »Diese Sache mit der Formel …« hob Hetherton an.
    »Dürfte der wahre Grund für das Versteckspiel sein. Sie wollen sich eine Entdeckung von Orchard unter den Nagel reißen, sobald er sie abgeschlossen hat. Eine Meile vom letzten einsamen Born – wo wir beide unseren falschen

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