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Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen

Titel: Der geheime Zirkel 01 - Gemmas Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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mir ein, wie sie mir die Beeren angeboten hat. Bei dem Gedanken überläuft es mich kalt. Mit einem Finger streicht sie über Felicitys blutverschmie r tes Gesicht und reibt ihren Daumen an dem Blut. Sie bringt den Finger an ihren Mund, kostet davon und lächelt. »Ich sehe, du hast mir ein Opfer gebracht.«
    »Ja«, sagt Felicity. »Wirst du uns die Kraft verle i hen, die wir brauchen, um das Magische Reich zu betreten?«
    »Habe ich dir das nicht versprochen?« Die Jägerin l ä chelt, aber in ihrem Lächeln ist keine Spur von Wärme. »Folgt mir.«
    Ich packe Felicity am Arm. »Bleib«, flüstere ich. »I r gendetwas stimmt nicht. Überhaupt nicht. Wir sollten nicht auf sie hören.«
    »O doch, endlich stimmt irgendetwas«, sagt Felic i ty, reißt sich los und läuft hinter den anderen her.
    Ich folge ihnen durch den silbernen Torbogen in die Grotte. Meine Mutter ist nirgends zu sehen. Die Gerüche meiner Kindheit wehen vorüber. Curry. Pfeifenrauch. Und noch etwas anderes. Da ist er wi e der. Der üble Gestank.
    Wir haben die Kristalle des Orakels erreicht, das Herz aller Dinge.
     

     
    Der Wind springt um. Der Geruch wird stärker, ein G e stank wie von in der Sonne faulendem Fleisch. Riecht das niemand außer mir?
    »Was machen wir jetzt?«, fragt Pippa.
    »Wir bedienen uns der Magie, um mich auf die andere Seite hinüberzubringen«, sagt die Jägerin.
    »Wenn wir uns an den Händen halten und dich hinübe r bringen, wirst du uns dann geben, was wir brauchen, um zu kommen und zu gehen, wie es uns beliebt?«
    »Nicht ich. Meine Herrin. Sie wird euch geben, was ihr verdient.«
    In mir schlägt eine Warnglocke an und lässt sich nicht mehr abstellen.
    »Deine Herrin?«, fragt Felicity verwirrt.
    Alles in mir schreit: Lauft! Meine Hand liegt auf Felic i tys Arm, und als spürte sie meine Angst, weicht sie lan g sam von dem Kreis zurück. Die Jägerin scheint zu wac h sen. Ihre Augen werden schwarz, ihre Stimme ein Zischen.
    »Kommt zu mir, meine Schönen.«
    Der Himmel verwandelt sich in ein wogendes Meer aus dunklen Wolken. Blitzschnell erhebt sich die Jägerin vor uns, ragt hoch über uns empor, ein riesiges, brüllendes U n geheuer, das die Seelen der Verdammten in seinem ausg e breiteten schwarzen Umhang trägt. Felicity vermag sich nicht von der Stelle zu rühren, kann ihren Blick nicht von dem Skelettgesicht lösen, mit seinen rot umränderten A u gen, den kreisenden schwarzen Pupillen und den scharfen, spitzen Zähnen. Das Ungeheuer krallt seine Hand um ihren Arm. Felicitys Mund öffnet sich zu einem entsetzten O. Ihre A u gen füllen sich mit einer Schwärze wie von Tinte.
    »Nein!«, schreie ich, werfe mich mit aller Wucht gegen Felicity und reiße sie mit mir zu Boden. Sie zittert am ga n zen Leib, ihre Augen sind immer noch schwarz. Pippa taumelt, stürzt auf die Knie und stolpert schreiend den H ü gel hinunter in Richtung Fluss.
    »Ann! Hilf mir! Wir müssen sie zurückholen!«
    Felicity zwischen uns mitschleifend rennen wir zum Fluss. Wir müssen Pippa finden. Wir müssen fort von hier. Ein Sturm bläst. Er reißt Blätter, Zwe i ge und Äste von den Bäumen, lässt sie auf uns he r untersausen. Ein Ast verfehlt knapp meinen Kopf und streift meine Wange, sodass sie blutet.
    Der dunklen, gespenstischen Gestalt wächst ein weiteres Paar Arme und noch eins. Sie schleicht sich heran, bereit, uns in ihrer Umarmung zu zermalmen. Felicity kommt jetzt wieder zu sich, sie schwankt, dann läuft sie. Wir erreichen den Fluss, aber wo ist Pippa?
    Anns Schrei zerreißt die Luft. »Hilfe!«
    Ann starrt in den Fluss, zieht an ihrem Haar. Ihr Spiege l bild hat sich verwandelt. Ihr Gesicht ist mit grässlichen G e schwüren bedeckt. Die Haare fallen ihr in dicken B ü scheln aus und lassen kahle Stellen auf ihrem Schädel z u rück. Es ist, als würde ihre Haut von den Knochen schme l zen.
    »Hör auf, dich anzusehen, Ann! Hör auf!«, rufe ich.
    »Ich kann nicht! Ich kann nicht!«
    Ann beugt sich tiefer über den Rand des Wassers. Ich schlinge meine Arme um ihre Brust, aber sie ist schwer und l ässt sich nicht von der Stelle bewegen und dann packt Felicity mit an und mit einem kräft i gen Ruck ist Ann frei und fällt rückwärts ins Gras.
    »Wo ist Pippa?«, schreit sie gegen den Wind.
    »Ich weiß es nicht«, schreie ich zurück.
    Etwas gleitet über meine Hand. Schlangen winden sich durch das hohe Gras, während es verwelkt und verdorrt. Wir springen auf einen Felsen. Birnen fa l len von einem Baum und verfaulen

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