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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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wie benommen durch das smaragdgrüne Gras streift.
    Sie setzt sich auf einen Stein. »Ich träume. Das ist eine Täuschung. Es muss eine Täuschung sein.«
    »Ich habe es Ihnen gesagt« , erinnere ich sie.
    »Stimmt.« Sie berührt eine der purpurnen Blumen. Die Blume verwandelt sich in eine Baumschlange , die den Stamm hinaufgleitet und unserem Blick entschwindet. »Oh!«
    Miss Moore reißt die Augen auf. »Pippa!« Pippa und Fel i city eilen herbei. Miss Moore streckt zögernd die Hand aus , um Pippas seidiges Haar zu berühren. »Sie sind es doch , Pi p pa?«
    »Ja , Miss Moore. Ich bin ’ s« , antwortet sie.
    Miss Moore sieht sich benommen um. »Ich bin wir k lich hier , ja? Ich träume nicht?«
    »Nein , Sie träumen nicht« , versichere ich ihr.
    Miss Moore wandert durch den Garten und nimmt a l les in sich auf. Ich muss an meine erste Reise hierher denken , wie überwältigt vor Staunen ich war. Wir folgen ihr durch den silbernen Torbogen , der seinen Glanz ve r loren hat , und auf den Platz , wo einst die Kristallstäbe standen. Sie starrt auf die versengte Erde.
    »Das ist die Stelle , wo Gemma die Runen des Orakels ze r trümmert hat , in denen die Magie versiegelt war« , erklärt Pi p pa.
    »Oh« , sagt Miss Moore , als sei sie tausend Meilen weit weg. »Das ist der Grund , weshalb Sie den Tempel g e sucht haben?«
    »Ja« , sage ich. »Wir suchen ihn noch immer.«
    »Sie haben ihn also noch nicht gefunden?«
    »Nein. Wir haben es versucht , aber wir wurden in die Irre geführt. Und dann haben die Quellnymphen sich Ann g e schnappt« , sage ich.
    »Wir müssen sie retten , Miss Moore« , ruft Felicity.
    Miss Moore richtet sich auf. »Ja , natürlich müssen wir das. Wo finden wir diese Kreaturen?«
    »Sie leben im Fluss« , sage ich.
    »Sind sie dort zu Hause?« , fragt Miss Moore.
    »Das weiß ich nicht« , erwidere ich.
    Pippa schaltet sich ein. »Die Medusa weiß , wo sie wo h nen.«
    Miss Moore macht große Augen. »Es gibt hier eine Med u sa?«
    »Ja« , antworte ich. »Aber ich weiß nicht , ob man ihr trauen kann. Sie war durch die Magie des Ordens dazu gezwungen , die Wahrheit zu sagen und keinem etwas zuleide zu tun. Aber die Magie ist nicht mehr , was sie war.«
    »Ich verstehe« , sagt Miss Moore. »Gibt es eine andere Möglichkeit?«
    »Keine schnellere« , meint Felicity. »Wir müssen der M e dusa vertrauen.«
    Es gefällt mir nicht , das Schicksal in die Hände eines W e sens aus dem Magischen Reich zu legen , aber Felicity hat recht. Wir müssen Ann so rasch wie möglich finden.
    Die Medusa liegt geduldig auf dem Fluss. Als wir näher kommen , dreht sie ihr grässliches Schlangenhaupt in u n sere Richtung. Miss Moore stockt bei ihrem Anblick.
    Die beunruhigenden gelben Augen der Medusa blinzeln. »Wie ich sehe , habt ihr eine neue Freundin mitg e bracht.«
    »Eine alte Freundin« , sagt Felicity. »Medusa , darf ich vo r stellen , Miss Hester Moore.«
    »Miss Moore …«, zischt das grüne , schlüpfrige Haupt.
    »Ja. Hester Moore« , erwidert Miss Moore. »Sehr e r freut.«
    »Ganz meinerseits« , sagt die Medusa.
    Die Planke senkt sich und Miss Moore betritt das Boot , als erwarte sie , dass sich das ganze Gefährt jeden M o ment in Luft auflöst.
    »Medusa« , sage ich. »An dem Tag , als wir den Wald der Lichter besucht haben , sind die Quellnymphen in diese Ric h tung davongeschwommen.« Ich zeige flussabwärts. »Weißt du , wo sie wohnen?«
    »Gewisss« , zischt die Medusa und ihre Schlangenaugen öffnen und schließen sich langsam. »In der Lagune. Aber die ist von schwarzem Felsgestein umgeben. Ich kann euch bis zu diesen Felsen bringen. Von dort müsst ihr zu Fuß weiterg e hen.«
    »Das wird genügen« , sagt Pippa.
    »Ihr Gesang ist verführerisch« , warnt die Medusa. »Könnt ihr seiner Verlockung widerstehen?«
    »Wir müssen es versuchen« , sage ich.
    Wir klettern an Bord und das mächtige Schiff wendet zur Reise flussabwärts. Ich nehme mein Amulett in die Hände.
    »Das Auge des aufgehenden Mondes …«, sagt Miss Mo o re. »Darf ich?«
    Ich gebe es ihr.
    »Es ist ein Kompass. Halten Sie es so.«
    Sie schwenkt es hin und her , aber das Amulett leuchtet nicht einmal auf. Hier sind wir mit Sicherheit abseits des W e ges und ganz auf uns allein gestellt. Das Boot steuert aus dem Sonnenuntergang des Gartens in einen grünen Nebel hinein , der die Landschaft nur bruchstückhaft e r kennen lässt.
    »Wie haben Sie diesen Ort entdeckt?« , fragt Miss Mo o re , die sich vor

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