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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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verwandeln die widerspenstigen Strähnen in grüngoldene , seidige Locken. Dann streichen sie mit dem Schwamm über Anns Arme und Beine. Ann erschauert bei der Berührung. Sofort ist ihre Haut in den gleichen grüngo l denen Schimmer getaucht.
    Die Nymphen haben aufgehört zu singen.
    »Was tun sie?« , flüstere ich.
    Miss Moores Ausdruck ist finster. »Wenn man den S a gen glauben kann , dann präparieren sie Miss Bradshaw.«
    »Wozu präparieren sie sie?« , fragt Felicity.
    Miss Moore lässt sich mit der Antwort Zeit. »Sie treffen Vorbereitungen , um ihr die Haut abzuziehen.«
    Wir ringen entsetzt nach Luft.
    »Das macht das Wasser so schön und warm« , erklärt Miss Moore. »Menschliche Haut.«
    Weit jenseits der Lagune hellt der Nebel auf , formt sich zu einer Gestalt. Ein Mädchen erscheint , dann ein zweites und noch eines , bis alle drei geisterhaften Wesen zu erkennen sind. Die drei Mädchen in Weiß. Einen Moment lang schauen sie neugierig in unsere Richtung , doch sie verraten uns nicht.
    »Gehen Sie in Deckung« , sage ich und ziehe an Miss Mo o res Rock. Sie lehnt sich flach gegen den Felsen. »Das sind dunkle , sehr dunkle Geister. Es wäre nicht ratsam , von ihnen gesehen zu werden.«
    Die Mädchen rufen den Nymphen etwas zu in einer Spr a che , die ich nicht kenne. Als ich über den Rand des Felsens spähe , sehe ich , wie sie sich , gefolgt von den Nymphen , hinter eine Felsnase zurückziehen und aus unserem Blickfeld ve r schwinden.
    »Jetzt« , sage ich.
    So schnell wir können , klettern wir den schroffen Felsen hinunter.
    »Wer soll es übernehmen?« , fragt Pippa ängstlich.
    »Ich« , sagt Miss Moore.
    »Nein« , widerspreche ich. »Ich. Ich bin dafür verantwor t lich.«
    Miss Moore nickt. »Wie Sie wünschen.«
    Sie bindet das Seil um ihre Mitte. »Wenn es Probleme gibt , ziehen Sie am Seil und wir werden es einholen und Sie in Sicherheit bringen.«
    Ich nehme das andere Ende des Seils und schwimme zu Ann auf dem Felsen hinüber. Das Wasser ist überr a schend angenehm , doch mich schaudert bei dem Geda n ken , warum es so schön ist. Ich muss die Augen schließen , um weite r schwimmen zu können. Endlich erreiche ich Ann.
    »Ann?« , flüstere ich , dann drängender: »Ann!«
    »Gemma?« , sagt sie , als erwache sie aus einer Betä u bung. »Bist du ’ s?«
    »Ja« , flüstere ich. »Wir sind gekommen , um dich zu befre i en. Halt still.«
    Ich binde das Seil um ihre Taille und knote es fest. Meine Finger sind schlüpfrig vom Wasser der Lagune , aber es g e lingt mir , die Fesseln um ihre Füße und Hände zu lösen. Ann rutscht mit einem kleinen Platsch ins Wa s ser.
    »Gemma!« , ruft Felicity leise , erschrocken. »Sie geht u n ter.«
    Ich ziehe das Seil hoch und Ann schnellt an die Obe r fläche , hustend , aber wach , wieder sie selbst. Sie schlägt wild um sich.
    »Ann! Still! Wenn sie dich hören …«
    Zu spät. Die Nymphen haben ihre Beratung mit den hinte r hältigen Mädchen in Weiß beendet. Sie umrunden die Felsn a se und sehen , wie ich Ann befreie. Wütend , mit einem wilden Gekreisch , das mir durch Mark und Bein dringt , machen sie ihrer Überraschung Luft. Und dann sind nur noch die silbe r nen Bögen ihrer Rücken zu sehen , als sie eine nach der and e ren untertauchen und pfeilschnell herüberschwimmen , gierig nach unserer hü b schen Haut.
    Mit Ann im Schlepptau stoße ich mich vom Felsen ab. Ich s püre , dass Miss Moore kräftig am Seil zieht , aber Ann rührt sich nicht und liegt bleischwer im Wasser.
    »Komm schon , beweg dich , Annie , du musst um dein L e ben schwimmen« , flehe ich.
    Sie versucht es , spritzend und wild mit den Armen r u dernd , aber gegen die wütenden Nymphen haben wir keine Chance.
    Ich schreie. »Zieht! Zieht am Seil –fest!«
    Felicity und Pippa kommen Miss Moore eilends zu Hi l fe. Ächzend und stöhnend zerren sie mit aller Kraft am Seil. Ann und ich durchpflügen mit einem gewaltigen Ruck das Wasser. Aber das reicht nicht.
    »Nehmt die Netze!« , keuche ich und schlucke dabei e i nen Mundvoll faules Wasser , sodass ich huste und wü r ge.
    Pippa stürzt zu den Netzen. Sie wirft eines aus. Es s e gelt in die Luft und platscht ins Wasser. Die Nymphen kreischen wütend. Das Netz hat sie erschreckt , aber nur für einen M o ment. Sie verdoppeln ihre Anstrengungen. Diesmal landet Pippas Netz auf vier der Nymphen. Ein entsetzlicher Schrei ertönt , als das Netz ihre Haut ve r brennt. Sie werfen Blasen und brodeln , bis sie nichts we i ter

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