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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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versteht.
    »Ich bin sicher , Franny kennt ihren Platz.« Felicity setzt ein affektiertes Lächeln auf , hinter dem ich ihre Gra u samkeit spüre.
    »Ja , Miss.« Franny verdrückt sich in die hinterste Ecke der Kutsche , um dort auf uns zu warten.
    »Jetzt können wir uns einen schönen Nachmittag ohne den Spitzel meiner Mutter machen« , sagt Felicity. Es geht also nicht darum , Franny eins auszuwischen. Felicity will sich für irgendetwas , das mir entgangen ist , an ihrer Mu t ter rächen.
    Nach ein paar Schritten bleibt Ann unschlüssig stehen.
    »Kommst du?« , fragt Felicity.
    Ann marschiert zur Kutsche zurück , zieht ihren Ma n tel aus und reicht ihn der dankbaren Franny. Wortlos stürzt sie an mir und der erstaunten Felicity vorbei und läutet die Glocke , um unseren Besuch anzukündigen.
    »Das nennt sich Dankbarkeit« , raunt mir Felicity zu. »Ich bring sie zu mir nach Hause , verwandle sie in eine russische Prinzessin und schon geht sie in der Rolle auf.«
    Die Tür öffnet sich. Eine finster blickende , schielende alte Frau steht vor uns , die Hand in ihre breite Hüfte gestemmt. »Was gibt ’ s? Was wollt ihr? Hab nicht den ganzen Tag Zeit , hier rumzustehn. Muss mich ums Haus kümmern.«
    »Guten Tag« , sage ich , aber die Frau lässt mich nicht zu Wort kommen. Sie schielt angestrengt in meine Ric h tung. Ich frage mich , ob sie überhaupt etwas sehen kann.
    »Wenn ihr für die Armen sammelt , packt euch und ve r schwindet.«
    Felicity streckt ihr die Hand hin. »Ich bin Felicity Worthington. Wir besuchen Miss Moore. Wir sind ihre Sch ü lerinnen.«
    »Schülerinnen , sagen Sie? Sie hat mir nicht gesagt , dass sie Schülerinnen nimmt« , schnaubt die Frau.
    »Habe ich das nicht erwähnt , Mrs Porter? Ich war sicher , ich hätte es Ihnen gestern gesagt.« Es ist Miss Mo o re , die zu unserer Rettung die Treppe herunterkommt.
    »Sehr merkwürdig , Miss Moore. Wenn das zur Regel wird , werd ich die Zimmermiete erhöhen. Sind schöne Zimmer , oh ja. Gibt genug Leute , die sich drum reißen würden.«
    »Ja , natürlich« , sagt Miss Moore.
    Mrs Porter wendet sich gewichtig an uns. »Ich will wi s sen , was im Haus vor sich geht. Eine Frau allein kann heutzutage nicht vorsichtig genug sein. Ich führe ein r e spektables Haus. Fragen Sie , wen Sie wollen , jeder wird Ihnen bestätigen , dass Missus Porter eine respektable Person ist.«
    Ich fürchte , wir werden den ganzen Tag hier draußen in der Kälte stehen. Aber Miss Moore lotst uns mit einem Wink hinein. »Schon gut , Mrs Porter. Ich werde Sie in Zukunft rechtzeitig informieren. Wie schön , Sie alle wi e derzusehen. Was für eine reizende Überraschung.«
    »Guten Tag , wie geht es Ihnen , Miss Moore?« Felicity schüttelt unserer ehemaligen Lehrerin kurz die Hand und Ann ebenfalls. Beiden ist ihr Unbehagen anzusehen , weil sie sie damals so schäbig behandelt haben. Miss Moores Lächeln bleibt ungetrübt.
    »Mrs Porter , erlauben Sie , dass ich Ihnen Miss Ann Bra d shaw , Miss Gemma Doyle und Miss Felicity Worthington vorstelle. Miss Worthington ist natürlich die Tochter von Sir George Phineas Worthington , dem Admiral.«
    Mrs Porter schnappt nach Luft. »Im Ernst? Da bleibt ei ’ m ja die Spucke weg. Die Tochter des Admirals hier in meinem Haus?« Kurzsichtig , wie sie ist , verwechselt sie mich mit F e licity , packt meine Hände und schüttelt mir die Seele aus dem Leib. »Oh , Miss , was für eine Ehre , ich kann ’ s gar nicht fa s sen. Der selige Mr Porter ist selber zur See gefahren. Das ist er , hier an der Wand.«
    Sie zeigt auf ein miserables Gemälde von einem Te r rier in e lisabethanischer Halskrause. Der gequälte Blick des Hundes scheint mich flehentlich zu bitten , die Augen abzuwenden und ihn seine Demütigung allein ertragen zu lassen.
    »Oh , das verlangt nach Porti Finden Sie nicht auch , Miss Moore?« , ruft Mrs Porter aus.
    »Vielleicht ein anderes Mal , Mrs Porter. Ich muss mit me i ner Unterrichtsstunde beginnen , sonst wird der A d miral sehr ärgerlich auf mich« , sagt Miss Moore. Die L ü ge kommt ihr glatt über die Lippen.
    »Hab verstanden. Ich schweige wie ein Grab!« Mrs Po r ter lächelt verschwörerisch und zeigt dabei ihre großen Zähne , zerklüftet und gelb wie alte Klaviertasten. »Missis Porter kann ein Geheimnis bewahren. Oder zweifeln Sie daran?«
    »Das würde ich nie tun , Mrs Porter. Haben Sie Dank für I h re Mühe.«
    Miss Moore führt uns die Treppe hinauf und in ihre b e scheidenen Zimmer. Das

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