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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Samtsofa , die geblümten Teppiche und die schweren Vorhänge scheinen Mrs Po r ters Geschmack zu spiegeln. Aber die überquellenden Bücherregale und der mit Zeichnungen bedeckte Schreibtisch sind voll und ganz Miss Moore. In einer Ecke steht ein alter Globus in seinem hölzernen Gestell. An einer Wand hängen Bilder , hauptsäc h lich Landscha f ten , dicht an dicht. An einer anderen Wand präsentiert sich eine Sammlung exotischer Masken , schaurig in ihrer wilden Schönheit.
    »Du lieber Himmel« , sagt Ann , sie näher betrachtend.
    »Die stammen aus Asien« , sagt Miss Moore. »Gefallen I h nen meine Masken , Miss Bradshaw?«
    Ann schaudert. »Sie sehen aus , als könnten sie uns auffre s sen.«
    Miss Moore beugt sich nahe zu ihr. »Heute nicht , de n ke ich. Sie wurden schon gefüttert.« Es dauert eine We i le , bis Ann merkt , dass Miss Moore scherzt. Ein betretenes Schwe i gen folgt. Ich fürchte , es war ein großer Fehler , meine Freu n dinnen mitzubringen. Ich hätte allein kommen sollen.
    »Das sieht wie Aberdeen aus« , sagt Felicity schließlich und deutet auf ein Bild von Hügeln und purpurnem He i dekraut.
    »Ja , richtig. Sie waren in Schottland , Miss Worthin g ton?« , fragt Miss Moore.
    »Einmal in den Ferien. Kurz bevor meine Mutter nach Frankreich gegangen ist.«
    »Ein wunderschönes Land« , sagt Miss Moore.
    »Lebt Ihre Familie in Schottland?« , fragt Felicity schüc h tern.
    »Nein. Meine Eltern sind leider schon lange tot. Ich habe keine Familienangehörigen mehr , außer ein paar entfernten Cousins in Schottland , die so langweilig sind , dass man sich wünscht , eine Waise zu sein.«
    Wir lachen darüber. Es tut wohl , nicht dauernd Anteilna h me heucheln zu müssen.
    »Sind Sie viel gereist?« , fragt Ann.
    »Oh ja« , sagt Miss Moore und nickt. »Und das sind meine Erinnerungen an diese wundervollen Reisen.« Sie zeigt auf ihre vielen Zeichnungen und Bilder an der Wand –eine ei n same Bucht , ein aufgewühltes Meer , eine englische Weid e landschaft. »Reisen erweitert den geist i gen Horizont wie sonst kaum etwas. Es ist eine eigene Art von Hypnose und ich bin ihr für immer verfallen.«
    Ich erkenne einen der Schauplätze auf den Bildern. »Ist das die Höhle hinter Spence?«
    »Genau« , sagt Miss Moore. Die Befangenheit ist wieder da , denn wir alle wissen , dass der Besuch in der Höhle einer der Gründe für Miss Moores Entlassung war.
    Miss Moore bringt Tee , Gebäck , Brot und eine Scheibe Butter. »Wenn auch noch so bescheiden , Tee bleibt Tee« , sagt sie und stellt das Tablett auf einem kleinen Tisch ab. Die Uhr tickt nervös die Sekunden , während wir an u n serem Essen knabbern. Felicity räuspert sich wiede r holt. Sie wartet , dass ich wie versprochen nach dem Orden frage. Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher , ob es eine gute Idee ist.
    »Ist es Ihnen zu warm hier , Miss Worthington?« , fragt Miss Moore , als Felicity sich zum vierten Mal räuspert. Felicity schüttelt den Kopf. Sie tritt mir leicht auf den Fuß.
    »Au!«
    »Miss Doyle? Geht es Ihnen nicht gut?« , fragt Miss Moore.
    »Oh doch , danke« , sage ich und ziehe meinen Fuß z u rück.
    »Erzählen Sie mir , meine Damen , was gibt es in Spe n ce?« , fragt Miss Moore und rettet mich damit.
    »Wir haben eine neue Lehrerin« , platzt Ann heraus.
    »Ach ja?« , fragt Miss Moore und bestreicht eine dicke Scheibe Krustenbrot mit Butter. Ihr Gesicht ist eine Maske. Schmerzt es sie zu hören , dass sie ersetzt wurde?
    »Ja« , fährt Ann fort. »Eine Miss McChennmine. Sie ist von d er Sankt-Viktoria-Mädchenschule in Wales zu uns geko m men.«
    Miss Moores Buttermesser rutscht ab und hinterlässt einen dicken Klacks Butter auf ihrem Daumen. »Sankt Viktoria. Ich könnte nicht sagen , ob ich schon einmal davon gehört habe. Und ist Ihre Miss McChennmine eine gute Lehrerin?«
    »Sie bringt uns Bogenschießen bei« , sagt Felicity.
    Miss Moore zieht eine Augenbraue hoch. »Wie ungewöh n lich.«
    »Felicity ist ziemlich gut darin« , sagt Ann.
    »Davon bin ich überzeugt« , sagt Miss Moore. »Miss Doyle , was halten Sie von dieser Miss McChennmine?«
    »Das kann ich noch nicht sagen.« Felicity und ich ta u schen Blicke , die Miss Moore nicht entgehen.
    »Wittere ich Unzufriedenheit?«
    »Gemma ist überzeugt , dass sie eine Hexe ist« , gesteht F e licity.
    »Wirklich? Haben Sie ihren Besenstiel erspäht , Miss Do y le?«
    »Ich habe nie behauptet , sie sei eine Hexe« , protestiere ich.
    Ann mischt sich eifrig ,

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