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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Tiere. Er eröffnete weltweit Agenturen, die sich mit dem Ankauf exotischer Haus- und Wildtiere befassten. Er gab Millionen für ihren Transport und ihre Betreuung aus. Jedes neue Tier wurde in einem eigenen Käfig gehalten. Alle Leute im Ort erkannten, dass der arme Mann verrückt geworden war, doch sie verstanden natürlich auch, warum es so gekommen war, und liebten ihn in gewisser Art noch mehr dafür.»
    «Was passierte dann?», fragte Ella.
    «Seine Tiersammlung wuchs. Fünf Jahre nach Fredericks Tod hatte Mr Jackson über hundert Tiere erworben, doch je mehr es waren, desto verrückter wurde er. Ein paar Jahre später veränderte sich sein Wahnsinn. Seine Verbindung zwischen den Tieren und Frederick war so stark geworden, dass er schließlich glaubte, er würde seinen eigenen Sohn gefangen halten. Das konnte er nicht ertragen – nicht eine Sekunde lang! Und darum blieb ihm nur eine Lösung.»
    Mr Darby schwieg. Er sah die Scouts an, dann stand er auf und hob die Hände in Richtung Baumwipfel. Kolibris füllten die Luft, und das Summen ihrer Flügel klang wie seltsame Musik. Einige flatterten herab und hockten sich auf die Arme und Schultern des alten Mannes.
    «Mr Jackson nutzte das Unglück seines eigenen Lebens, um einen wundervollen Ort zu erschaffen. Mit alter Magie, klaren Zielen und einem reinen Herzen schuf er das wunderbarste Bauwerk, das man je gesehen hat.» Mr Darby legte die Hände aufeinander. «Er schuf den geheimen Zoo.»

[zur Inhaltsübersicht]
    40. Kapitel Bahnu Lakshman und Mr DeGraff
    M agie …», sagte Ella mit leisem, träumerischem Ton, sodass das Wort wie ein Lied klang. Sie sah mit glasigem Blick zur Decke und schien diese Möglichkeit abzuwägen.
    Richie war da direkter. «Total … total … total cool!»
    Mr Darby ließ sich mit einem Seufzer in seinen Stuhl fallen. Die meisten Kolibris flogen wieder in die Bäume zurück. Neben Noah machte ein grüner Kolibri über einer Blüte halt. Er schwebte in der Luft wie von unsichtbaren Fäden gehalten.
    Die tierischen Freunde der Scouts spielten im grünen Unterholz. Blizzard schwenkte den Kopf zwischen riesigen Blumen und vergrub die Schnauze in rosa Blütenblättern. Dutzende von Kolibris hockten auf seinem Rücken. Sie sahen aus wie farbige Beulen auf seinem dicken weißen Fell. Neben Blizzard stand Podgy. Ein Kolibri hockte auf seinem Kopf, und er watschelte herum und versuchte ihn abzuschütteln. Über ihnen schossen Dodie und Marlo durch die Bäume und jagten einem regenbogenfarbenen Schwarm von Kolibris hinterher.
    Mr Darby kämmte sich mit den Fingern durch seinen buschigen Bart und setzte dann seine Geschichte fort.
    «Mr Jackson wies seine Arbeiter an, etwas anderes anstelle der Käfige zu bauen. Leider fiel niemandem etwas anderes ein, als die Käfige zu vergrößern. Doch das reichte Mr Jackson nicht.
    Niemand verstand, was er wollte. Die meisten von ihnen glaubten, dass der arme Mann vollkommen den Verstand verloren hatte. Doch er wollte nicht aufgeben. Er wusste, er konnte etwas tun, er wusste nur noch nicht, was es war. Drei Monate später jedoch fand Mr Jackson endlich, wonach er gesucht hatte.»
    Mr Darby griff in seinen roten Mantel und zog ein altes Buch mit Ledereinband heraus. «Dies ist eines von Mr Jacksons Tagebüchern. Normalerweise steht es in der Bibliothek der Geheimen Gesellschaft, aber –»
    «Die Geheime Gesellschaft?», unterbrach Noah. «Was ist das?»
    «Was das ist? Nun, das sind wir! Tank, ich, Blizzard, Podgy, Dodie, Marlo, sämtliche Kolibris im Haus der Kolibris und viele Menschen und Tiere, die ihr noch kennenlernen werdet.» Mr Darby machte eine Pause. Dann fügte er hinzu: «Vielleicht seid ihr drei ja jetzt auch schon Mitglieder der Geheimen Gesellschaft.»
    «Wir?», sagte Richie. «Geheime Gesellschaft?»
    «Cooool!», sagte Ella.
    «Das Schicksal hat euch erwählt», sagte Mr Darby. Ella wollte etwas sagen, doch Mr Darby hielt die Hand hoch. «Lass mich erst erzählen.»
    Der alte Mann schlug sein Buch auf und begann zu lesen: «Ich war allein zu Hause. Als ich das Klopfen hörte …»
    Ich war allein zu Hause. Als ich das Klopfen hörte, ging ich zur Haustür und öffnete. Draußen auf der Veranda stand ein blasser junger Mann. Auf den ersten Blick hielt ich ihn tatsächlich für einen Geist – den Geist eines längst Verstorbenen, der seinen Körper nicht mehr brauchte. Ich fürchtete das Schlimmste. Ich fürchtete, dass ich bereits gestorben war und dieses Wesen

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