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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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man die beiden endlich fand, war Fredericks Mutter tot.»
    «Wie schrecklich», sagte Ella.
    «Allerdings», sagte Mr Darby. «Es war so schrecklich, dass Frederick und Mr Jackson in einer tiefen Depression versanken. Mr Jackson machte sich Vorwürfe, weil er an diesem Tag nicht zu Hause gewesen war, und er befürchtete, dass auch Frederick ihm insgeheim Vorwürfe machte. Sie entfernten sich innerlich voneinander. Über die Zeit wurde diese Entfernung immer größer. Um bei Frederick zu sein, gab Mr Jackson seine Reisen mit den Bautrupps auf. Seine Geschäfte liefen schlechter. Alles, was von der Jackson-Familie übrig geblieben war, bröckelte.
    «Frederick wurde zehn Jahre und dann elf. Die Distanz zwischen Vater und Sohn wurde immer größer. Eines Nachmittags, beinahe drei Jahre nach dem Tod der Mutter, nahm Mr Jackson seinen Sohn mit auf eine Fahrt über Land. Sie kamen zu einer Scheune, wo sie von einem Bauern begrüßt wurden. Der Bauer tippte sich an seinen Strohhut und fragte Mr Jackson, ob er und sein Sohn gern ein außergewöhnliches Tier adoptieren würden. Der Bauer verkaufte gerade seinen Hof und konnte das Tier nicht mitnehmen. Das Tier war ein Langur.»
    Noah warf Richie einen Blick zu. «Ein Langur – wie Mr Tall Tail», sagte er.
    «Genau. Fredericks Vater war ein einfühlsamer Mann», fuhr Mr Darby fort. «Er wollte eigentlich kein Haustier haben. Aber als Frederick den Languren sah, der da durch die Scheune sprang, verliebte er sich aus irgendeinem Grund sofort in das Tier. Frederick lächelte. Er lächelte zum ersten Mal seit langem. Das Herz von Mr Jackson schwoll an vor Glück, als er die Freude im Gesicht seines Sohnes erblickte. Der Vater war so gerührt, dass er das Tier ohne weitere Fragen mit nach Hause nahm.»
    «Wie hieß der Affe?», wollte Richie wissen.
    «Na, das war ein richtig großartiger Name! Primus!», gab Mr Darby den Namen des Affen bekannt. «Primus der Primat!»
    «Oh, das passt wirklich gut», lachte Richie.
    «Verstehe ich nicht», gestand Ella.
    «Ein Primat ist ein Affe», erklärte Richie. «Primus der Primat, verstehst du? Daran kannst du sehen, dass das Leben viel interessanter wäre, wenn du mal deine Hausaufgaben machen würdest.»
    Mr Darby kicherte. Die um ihn flatternden Kolibris gaben mit ihren flirrenden Flügeln ein beruhigendes Summen ab. Ein paar der winzigen Vögel hockten auf den Schultern, den Knien oder dem Kopf des alten Mannes. Einer setzte sich sogar auf seine Nase. Doch nichts davon hielt ihn davon ab, die Geschichte zu erzählen.
    «In kürzester Zeit waren Frederick und Primus die besten Freunde geworden», fuhr Mr Darby fort. «Der Affe brachte die Freude zurück in das Herz des Jungen, doch leider hatte dieses wunderbare Geschenk einen Preis. Wisst ihr, Primus stellte sich als der ungezogenste Gast heraus, den man sich nur vorstellen konnte. Er hatte ein Vorliebe dafür, Möbel und Geschirr zu zerschlagen und Blumen zu fressen. Er war erst ein paar Monate im Haus, als Mr Jackson beschloss, dass etwas unternommen werden musste. Aber was? Er konnte Primus nicht einfach wieder wegschicken – nicht, wo der Affe der Einzige war, der seinen Sohn zum Lächeln brachte.»
    Mr Darby schwieg eine Weile. Er schien die Geschichte gern zu erzählen, als erlebte er sie selbst. Er öffnete die Hände, und drei Kolibris ließen sich darauf nieder. Der alte Mann lächelte und warf sie in die Luft. Dann wandte er sich wieder den Action Scouts zu.
    «Primus war also der Grund für die Entstehung des Städtischen Zoos von Clarksville – eurem Zoo.»
    «Aber wie?», fragte Ella.
    «Mr Jackson beschloss, Primus ein besonderes Zuhause zu schaffen. Seine Bautrupps errichteten einen massiven Stahlkäfig auf dem großen Gelände seines Besitzes.»
    «Wie cool, wenn man einen eigenen Bautrupp zur Hand hat», platzte Richie heraus.
    «Als der Käfig fertig war, zog Primus in sein neues Zuhause. Ein Haustier, das nicht im Haus lebte, war schon etwas Ungewöhnliches. Noch ungewöhnlicher war aber, dass es sich um einen Languren handelte. Die Neuigkeit verbreitete sich schnell, und bald standen die Leute vor Mr Jacksons Zaun Schlange, um Primus zu sehen. Und weil Mr Jackson ein großzügiger Mann war, lud er die Leute auf sein Grundstück ein, damit sie sich den Affen besser anschauen konnten.»
    «Ich glaube, ich weiß, wie es weitergeht», sagte Noah. «Primus wird das erste Tier des Zoos von Clarksville, stimmt’s?»
    Mr Darby hob die grauen

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