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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Als die Schaukel ihren höchsten hinteren Punkt erreicht hatte, flog Megan durch die Luft. Sie landete mit dem Hintern auf dem Boden und rutschte durchs Gras wie eine Figur in einem Cartoon.
    Ella zog Megan wieder auf die Füße. «Jetzt weißt du, wie Richie sich immer fühlt», sagte sie.
    Megan rückte ihre Brille zurecht und schüttelte den Kopf, um ihn wieder klar zu kriegen. Dann liefen die beiden Mädchen zwischen Schaukeln hindurch und nahmen die Verfolgung von Boxie wieder auf.
    «Wo ist er?», fragte Megan, während sie durch den Hintergarten der Carters liefen und beinahe über eine Vogeltränke stürzten, die aus dem Nichts aufzutauchen schien.
    Ella schüttelte den Kopf. «Ich sehe ihn nicht.»
    Die nächsten zwei Minuten liefen die Mädchen den Pfad hinunter, von dem sie annahmen, dass Boxie ihn genommen hatte. Sie stürmten über die Steinterrasse der Smiths, umrundeten den Schuppen der Campbells und liefen über die Planken der Rogers’, wobei sie immer in den Gärten blieben, die neben der Zoomauer lagen. Gerade als sie schon dachten, sie hätten Boxie verloren, tauchte er im bunten Lichtschein der Stewarts auf, deren Dach über und über mit Weihnachtsbeleuchtung geschmückt war. Im blinkenden Licht erstrahlte Boxie mal rot, dann grün, dann wieder rot.
    «Da ist er!», rief Megan und zeigte mit ihrem behandschuhten Finger auf das Känguru.
    Wieder sah Ella zu den Fenstern der Häuser hinüber. Hatte irgendjemand sie gesehen? Doch bisher war niemand aus der Tür gekommen oder ihnen hinterhergelaufen.
    Boxie sprang aus der Festtagsbeleuchtung der Stewarts hervor und landete im Garten der Fergusons, wo er sich plötzlich einem aufgestellten Schwimmbecken gegenüber sah, einem runden Ding mit blauen Wänden und einer Plane, die darübergezogen war. Anstatt drum herum zu hüpfen, beschloss Boxie darüberzulaufen, doch er rutschte auf der Plane und der dünnen Eisschicht aus. Das Känguru fiel über den gegenüberliegenden Rand des Beckens und verschwand außer Sicht.
    «Boxie!», schrie Ella viel zu laut.
    Sekunden später hatten die Mädchen das Becken umrundet, gerade als das erschrockene Känguru wieder auf die Füße gekommen war und davonhüpfen wollte. Bevor es erneut entkommen konnte, vollführte Ella einen Hechtsprung und umklammerte mit beiden Händen seine Schwanzspitze. Boxie schien es kaum zu bemerken. Er sprang weiter und schleifte Ella hinter sich her.
    «Stopp!», schrie Ella, während ihre Schultern auf und ab hüpften und ihr Gesicht immer wieder in den seichten Schnee tauchte.
    Plötzlich spürte sie, wie ihre Knöchel festgehalten wurden, weil Megan sich an sie klammerte. Einige Sekunden lang zog es beide Mädchen durch den Schnee, dann aber wurde dem Känguru das Gewicht zu schwer. Es fiel vornüber mit der Schnauze in den Schnee.
    Ella ließ Boxies Schwanz los, und Megan gab Ellas Knöchel frei. Beim Aufstehen sagte Ella: «Also … jetzt wissen wir, wie man ein Känguru überwältigt.»
    Boxie sprang auf und wirbelte zu Ella herum.
    «Wir sind es doch, du Dummie!»
    Das Känguru legte den Kopf schief und schien sie genau zu betrachten. Selbst in der Dunkelheit erkannte Ella seine braunen Augen. Die Spitze seiner schwarzen Schnauze war mit Schnee bedeckt.
    «Wir sind es», wiederholte Megan.
    Boxie sah zu Megan, die er zu erkennen schien, und wandte sich wieder zu Ella. Er musterte sie von oben bis unten, dann boxte er sie kurz und unerwartet in die Seite.
    «Au!», rief Ella. «Du kleines …»
    Als Ella die Hand hob, hielt Megan sie am Arm fest. «Nicht», sagte sie nur.
    Ella öffnete die Finger und ließ den Arm sinken. «Du hast recht. Im Garten der Nachbarn sollte man sich wohl lieber nicht mit einem Känguru prügeln.» Ella drehte sich zu Boxie um. «Ich weiß nicht, was du hier machst, aber du solltest eigentlich auf der anderen Seite von diesem Ding da sein!» Ella deutete auf die Zoomauer.
    Boxie drehte den Kopf zum Zoo von Clarksville und betrachtete die Mauer.
    «Komm jetzt», sagte Ella. Sie lief in Richtung Mauer und winkte Boxie mit der Hand, ihr zu folgen. «Hier lang!»
    Boxie und Megan folgten ihr. Im Laufen drehte sich Ella noch einmal um und fragte sich, ob nicht doch jemand sie gesehen hatte. Sie hasteten durch die Bäume, bis sie die Zoomauer erreicht hatten. Die Betonwand ragte mehrere Meter in die Höhe. Ella und Megan blieben stehen, doch Boxie nicht. Er stieß sich mit den Hinterbeinen ab und setzte mit einem gewaltigen Sprung über die Mauer. Die

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