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Der geheimnisvolle Gentleman

Der geheimnisvolle Gentleman

Titel: Der geheimnisvolle Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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nicht geholfen hatte.
    Mit beiden Händen raffte sie die Röcke und rannte, so schnell sie konnte, hinter dem flüchtigen Kammerdiener her.

27. Kapitel
    D ane überließ den Prinzregenten seiner neuen Geliebten, die eifrig um ihn herumscharwenzelte, und eilte aus dem Ostflügel davon. Marcus folgte ihm dicht auf den Fersen. »Meine Leute sollen draußen Wache stehen, während die königliche Garde in der Nähe des Prinzen bleibt. An jedem Mauseloch muss jemand stehen. Außer uns beiden wird niemand zu Seiner Hoheit vorgelassen. Selbst die Mahlzeiten werden von der Garde hineingebracht.«
    »Gut.« Bei der nächsten Abzweigung löste Marcus sich von Dane, um seine Befehle umzusetzen. »Wir treffen uns im Zimmer des Gefangenen.«
    Aber im Gefangenenzimmer war niemand außer einer äußerst angeschlagenen Wache. »Ich weiß nicht, was passiert ist, Mylord. Ich habe das Teetablett von dem Gefangenen im Auftrag Eurer Frau geholt.«
    »Meine Frau hat ihm Tee gebracht?«
    »Ja, Mylord. Dann hat sie das Tablett vergessen und mich hineingeschickt, um es zu holen.« Er wirkte sehr betreten. »Das war ziemlich dumm von mir, nicht wahr, Mylord?«
    Dane schüttelte den Kopf. »Meine Frau ist sicher in ihrem Zimmer.«
    Marcus erschien in der Tür. »Verdammter Mist«, sagte er leise. »Dane, Kinsworth hat mir gerade erzählt, dass Olivia die Wache überlistet hat und aus ihrem Zimmer geflohen ist.«
    »Das wird ja immer schöner.« Dane rannte an ihm vorbei. »Hier gibt es meilenweit nichts. Er braucht ein Pferd.«
    Bei den Stallungen erfuhr er, dass der Flüchtige sich ein Pferd genommen hatte, vielleicht auch zwei.
    Zwei fehlende Pferde, ein entflohener Verräter, und Olivia
war spurlos verschwunden. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn Dane Olivia nicht finden konnte.
     
    Sumner war zu einer Straße geritten, wo eine Kutsche auf ihn wartete. Olivia beobachtete aus ihrem Versteck, wie er in die Kutsche stieg.
    Wer war bei ihm?
    Olivia machte ein paar Schritte vor, verließ den Schutz der Nadelbäume und versuchte, sich zwischen den fast kahlen Bäumen näher am Straßenrand zu verbergen. Ihr orangefarbenes Kleid war eine gute Tarnung zwischen dem bunten Herbstlaub. Sie konnte es wagen, noch ein bisschen näher heranzuschleichen.
    Das blasse Gesicht in der Kutsche schaute in ihre Richtung und erwiderte ihren Blick. Im selben Augenblick sah sie das Glänzen von schwarzem Metall, das auf sie gerichtet wurde.
    Ihr Magen verwandelte sich in einen Eisklumpen. Olivia hastete eilig zurück ins Unterholz – aber es war zu spät. Ein einzelner Schuss durchdrang die Stille. Schmerz zerriss ihren Oberschenkel und warf sie rückwärts auf den steinigen, von Laub bedeckten Abhang. Alles um sie herum wurde schwarz.
    Als die Kutsche davongerumpelt und der Hufschlag und das Quietschen der Räder verstummt waren, war nichts anderes mehr zu hören als das Tosen des Herbstwindes, der die orangefarbenen und goldenen Blätter über die bewegungslose Figur auf dem Abhang blies.
     
    Dane ließ Marcus zurück, damit er sich um den Prinzregenten kümmern konnte. Er selbst wurde von dem größten seiner Gefolgsleute begleitet und nahm die Verfolgung auf.
    Die Spuren waren frisch und auf dem alten Pfad leicht zu verfolgen. Dane ritt schnell, aber er fand nur noch die beiden zurückgelassenen Pferde am Ende des Pfades, wo dieser in eine Straße mündete, und frische Reifenspuren einer Kutsche im Schlamm. Sie gaben ihren Pferden die Sporen, um die Kutsche
einzuholen, doch sie verloren die Spur auf einer viel befahrenen Straße in der Nähe.
    Olivia war weg.
     
    Dane verließ das Zimmer von Lord und Lady Cheltenham und nickte der Wache, die er an der Tür platziert hatte, zum zweiten Mal an diesem Tage zu. Sie hatten keine Ahnung, wohin Olivia und Sumner geflohen sein konnten. Sie schienen mehr darüber entrüstet zu sein, dass Olivia mit einem Diener davongelaufen war, als darüber, dass sie sie ihrem Schicksal überlassen hatte.
    Das alles war ein Komplott, um Einfluss über ihn zu gewinnen, ein Komplott, das ihm nur allzu bekannt vorkam.
    Er war meisterlich hintergangen worden. Er hatte sie für süß und offenherzig gehalten, unschuldig in ihrer Freude über die Dinge, die sie miteinander teilten, empfänglich nur für ihn. Und trotzdem, sie hatte dieses Kistchen mit dem Sexspielzeug angeschleppt, höchst ungewöhnlich für eine sittsame Jungfrau. Sie hatte nur Tage nach der Hochzeit in Marcus’ Armen gelegen, und wenige Stunden später hatte sie

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