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Der geheimnisvolle Highlander

Der geheimnisvolle Highlander

Titel: Der geheimnisvolle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Aufruhr. Er war schon zu lange ohne eine Frau gewesen, doch von dem Moment an, als er sie gesehen hatte, war sie die einzige Frau, die seine unerträgliche Lust stillen konnte.
    Drei lange Jahre hatte er nichts als Krieg gelebt und geatmet. Doch nun hatte sich etwas verändert. Er hatte sich verändert. Der alles vereinnahmende Drang nach Vergeltung,
der ihn seit Binquillin unablässig überschattet hatte, war verstummt. Die Macht seiner zielstrebigen Entschlossenheit löschte nicht länger alles andere um ihn herum aus. Denn er wusste, was ihn diese Schlacht gekostet hatte.
    Er lächelte traurig. Wie sich herausstellte, lenkte ihn Meg Mackinnon durch ihre Abwesenheit ebenso ab, wie es ihre Anwesenheit am Königshof getan hatte. Vielleicht sogar noch mehr. Die brennende Leere in seiner Brust erinnerte ihn unablässig an alles, was er verloren hatte.
    Das Geräusch von Schritten aus der Dunkelheit riss ihn aus seinen melancholischen Gedanken. Der leise Ruf der Sumpfohreule identifizierte den Eindringling als Freund.
    »Siehst du etwas?«
    Alex drehte sich um und sah Neil MacLeod, seinen Cousin und gegenwärtigen Anwärter auf den Posten des Chiefs der MacLeods of Lewis, an seine Seite treten. Er schüttelte den Kopf. »Nein, aber da das Versorgungsschiff in ein paar Tagen ankommen soll, will ich verdammt sichergehen, dass wir keine Überraschungen erleben. Dougal MacDonald ist verschwunden.«
    »Seit wann?«
    »Seit ein paar Tagen. Er kam vom letzten Botengang nicht zurück.«
    »Einem nutzlosen Botengang.«
    Alex lächelte, als er an die zahlreichen »Missionen« dachte, auf die sie Dougal in den letzten Wochen mit falschen Informationen ausgestattet geschickt hatten. »Ja, es war nur eine Frage der Zeit, bis er erkannte, dass wir ihm auf die Schliche gekommen sind. Aber ich will nicht, dass irgendetwas unsere Pläne, das Schiff abzufangen, durchkreuzt.«
    »Und damit auch unsere beste Gelegenheit, die Burg einzunehmen.«

    »Ja«, antwortete Alex. Bisher war es ein schwieriges Katz-und-Maus-Spiel gewesen. Sie verfügten vielleicht nicht über genug Kampfkraft, um die Truppen der Lowlander daran zu hindern, an Land zu gehen und die Burg einzunehmen, doch sie hatten genug Männer, um den Großteil der Ladung der Abenteurer von Fife zu versenken. Mit Hilfe von Rorys Spionen hatten sie außerdem verhindert, dass noch mehr Proviant und Nachschub zu den Feinden durchkam. Angesichts der ständigen Überfälle durch die MacLeods mussten die Vorräte der Abenteurer gefährlich knapp sein. »Sie brauchen diese Lieferung und werden genug Männer aus der Burg schicken, um sicherzugehen, dass sie sie auch bekommen. Wir machen uns ihre Verzweiflung zunutze.«
    »Hast du einen Plan?«
    Alex beugte sich vor, hob einen Stock auf und zeichnete eine Skizze in die felsige Erde zu seinen Füßen, um seinen Plan zu verdeutlichen. »Ich werde das Schiff abfangen und um Ladung und Mannschaft erleichtern. Ein paar meiner Leute werden es in den Hafen rudern, und ich komme in einem Bogen mit dem Rest der Männer, um unsere am Ufer wartenden Feinde von hinten anzugreifen. Gleichzeitig wirst du, während ihre Verteidigung abgelenkt ist, den Angriff auf die Burg führen.«
    Neil nickte und zwirbelte die langen Barthaare am Kinn zu einer feinen Spitze. »Das müsste funktionieren. Du wirst aber nicht viele Männer haben.«
    »Ich werde nicht viele brauchen. Meine Männer sind gut ausgebildet. Ich würde es jederzeit mit einer Handvoll MacLeods und MacGregors gegen eine Armee Lowlander aufnehmen.«
    Neil lachte. »Du hast wahrscheinlich recht.« Er blickte wieder auf Alex’ Zeichnung hinunter, die im Mondlicht
kaum zu erkennen war. »Da die Verteidigung der Burg stark geschwächt sein wird, ist das die beste Gelegenheit für uns, sie einzunehmen.«
    »Die ›Kolonisten‹ sind bereits zermürbt. Eine weitere Niederlage dürfte die Abenteurer von Fife mit fliegenden Fahnen in die Lowlands zurückjagen – zum zweiten Mal.«
    Alex erhob sich und verwischte die Zeichnung mit dem Fuß. Die beiden Männer verharrten einige Minuten in gemeinsamem Schweigen und lauschten wartend auf die kleinste Störung der rhythmischen Geräusche der Nacht.
    Eine plötzliche Bewegung fiel Alex ins Auge, der schwache Schatten eines Bootes, das verstohlen durch die Wellen glitt.
    »Wer zum Teufel ist das?«, fragte Neil.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Alex und starrte angestrengt in die Dunkelheit. Seine Hand fuhr an den Griff des Schwertes auf seinem Rücken. Er

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