Der geheimnisvolle Highlander
darüber keine Sorgen, meine kleine Kreuzfahrerin.« Er zog sie zu einem kleinen Wäldchen, das ihren vorläufigen Lagerplatz verbarg. »Ich habe mehr als genug Wut übrig.«
Er wandte sich an Neil. »Lass Campbell nicht aus den Augen.«
»Warte!«, rief Jamie. »Wo bringst du sie hin?« Jamie versuchte ihn aufzuhalten, doch Neil hielt ihn zurück.
»Ich tue nur, was die Lady wünscht«, lachte Alex, ein schroffer Laut ohne jede Spur der Belustigung. »Ich werde meine beträchtliche Wut an ihr auslassen. An ihr alleine.«
21
N un, das klang nicht gerade vielversprechend. Es lief überhaupt nicht so, wie sie geplant hatte. Nicht ein einziges Dankeschön. Nicht ein einziges kleines Zeichen dafür, dass er froh war, sie zu sehen. Meg hätte gedacht, dass er wenigstens für ihre Information dankbar wäre, wenn schon nicht erfreut. Stattdessen war er steif und unnachgiebig, und wütender, als sie ihn je gesehen hatte.
Wütender, als er das Recht hatte, zu sein. Es ergab keinen Sinn.
Nachdem er sie tief in das Wäldchen und weit von den Männern am Strand fortgezerrt hatte, blieb Meg plötzlich wie angewurzelt stehen und riss den Arm aus seinem Griff. »Ich verstehe nicht. Warum bist du so wütend? Ich habe nur versucht, dir zu helfen.«
Er sah sie an, als wäre sie verrückt, und holte ein paar Mal tief Luft, deutlich darum bemüht, nicht die Beherrschung zu verlieren. »Weil du dich mit jeder Minute, die du hier bist, in höchster Gefahr befindest.«
Sein emotionsloser Tonfall strafte jeden Gedanken, sie könne ihm etwas bedeuten, Lügen. Megs überreizte Gefühle lagen gefährlich dicht unter der Oberfläche. »Was interessiert es dich überhaupt?«, fragte sie mit belegter Stimme. »Ich habe gehört, was du zu Lord Huntly gesagt hast. Du brauchst nicht so zu tun, als läge dir etwas an mir.«
Nichts. Keine Reaktion. Kein Leugnen. Er konnte sie nicht einmal ansehen. Gott, es tat weh!
»Das hier ist kein Ort für eine Frau. Was ich nicht verstehe,
ist, warum dein Vater nicht einfach einen Boten geschickt hat? Ich kann nicht glauben, dass er …«
Unbewusst biss sie sich auf die Unterlippe, das verriet sie.
»Natürlich«, sagte er in gleichmütigerem Ton, als sie angesichts seines augenblicklichen Gemütszustandes für möglich gehalten hätte. »Dein Vater weiß gar nicht, dass du hier bist. Wie konntest du dich nur so unüberlegt auf den Weg machen, Meg?«
»Ich wollte so etwas Wichtiges keinem Boten anvertrauen. Ich habe meiner Mutter Bescheid gesagt«, verteidigte sie sich. »Sie weiß, dass ich hier bin.«
»Aber dein Vater ist es, der dich dafür erwürgen wird, wenn er es herausfindet.« Er machte eine Pause und fügte dann unheilvoll hinzu: »Wenn ich ihm nicht zuvorkomme.«
»Mach dich nicht lächerlich«, meinte sie mit einer kurzen, wegwerfenden Handbewegung.
Ihre Leichtfertigkeit wirkte wie ein Zündfunke. Alex riss sie heftig in die Arme und presste sie fest an seine Brust. Sofort fühlte Meg die vertraute Hitzewelle, das träge Dahinschmelzen, die völlige Hingabe ihres Körpers.
»Treib es nicht zu weit, Meg«, warnte er sie, sein Mund schwebte quälend nah über ihrem. »Du hättest nicht herkommen sollen.« Seine Lippen waren blass vor Zorn, und die dunkle Schärfe in der Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Doch das kümmerte Meg nicht. Vielleicht war es waghalsig, doch es gefiel ihr, ihn die Beherrschung verlieren zu lassen. Wenigstens hatte sie so das Gefühl, dass sie ihm nicht völlig gleichgültig war.
Sie legte den Kopf in den Nacken, während sie sein Gesicht musterte und versuchte, die Gefahr einzuschätzen. Wenn der düstere Gesichtsausdruck irgendein Zeichen dafür
war, dann war die Gefahr beträchtlich. Jeder Zoll seines unglaublich harten Körpers presste sich an sie, bereit zu explodieren. Wut, Frustration und unleugbare Anziehungskraft knisterten zwischen ihnen.
Alles, was sie wollte, war, sich an ihn zu lehnen und ihn zu küssen, ihn dazu zu zwingen, einzugestehen, dass etwas zwischen ihnen war. Ein Zeichen. Irgendetwas, das ihr zeigte, dass sie mit ihren Gefühlen nicht allein war. Doch sie wusste, dass das wahrscheinlich das Letzte war, woran er dachte. Meg begann, die Wahrheit zu akzeptieren – es war ein Fehler, hierherzukommen.
Sein Versuch, sie einzuschüchtern, war nicht erfolglos geblieben. »Nun gut«, gab sie zu. »Vielleicht war es riskant. Doch ich hatte Angst. Ich habe nur daran gedacht, dich zu warnen. Ich musste …«
»Musstest was,
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