Der geheimnisvolle Highlander
die Zähne zusammen und kämpfte die Welle von Emotionen nieder, die ihn überrollte, als Meg in der Ferne verschwand. Bald, mein Liebes.
Der Moment war gekommen, die Vergangenheit zum Schweigen zu bringen.
24
G ünstige Schicksale wurden aus Glück und Beharrlichkeit geschmiedet, Dougal MacDonald besaß beides. Im Übermaß.
Die Sonne war gerade am westlichen Horizont verschwunden, die Nacht brach schnell herein und brachte den grauen Nebelschleier mit sich, der Dougal bei seinem Plan heute Nacht unterstützen würde, indem er vor den Blicken der Menschen am Ufer verbarg, was auf See geschah. Er lächelte. Er hatte wieder einmal Glück.
Es war gerade noch hell genug, um erkennen zu können, was an dem felsigen Ufer unter ihm vor sich ging. Von dem günstigen Aussichtspunkt versteckt zwischen den Bäumen, die die südliche Bucht säumten, beobachtete er, wie Margaret Mackinnon und ihre Clanmänner in das wartende birlinn stiegen und sich darauf vorbereiteten, vom Ufer abzulegen.
Welche Ironie, dachte er. Ihr Boot lief aus, und seines war gerade angekommen.
Indem Alex MacLeod das Mackinnon-Mädchen mit dem Boten fortschickte, bot sich Dougal die Gelegenheit, eine beinahe ausweglose Situation zu retten.
Die Männer des Königs waren zunehmend ungeduldig geworden, weil er sie nicht mit nützlichen Informationen versorgen konnte. Die MacLeods hatten ihn so gut abgeschirmt, dass er die Abenteurer von Fife nicht einmal zum Lager der Rebellen hatte führen können.
Dougal hatte nicht erwartet, dass Alex und Neil MacLeod seinem doppelten Spiel so schnell auf die Schliche kommen
würden. Das erste Mal hatte ihre falsche Information Dougal erfolgreich davon abgehalten, ihre Gefangennahme zu bewerkstelligen, was ihn vor den Männern des Königs wie einen Idioten dastehen ließ. Beim zweiten Mal, als Dougal auf einen nutzlosen Botengang geschickt worden war, während Alex eine Schiffsladung Vorräte abfing, wurde Dougal klar, dass er entdeckt worden war.
Er hätte MacLeod schon am Königshof erledigen sollen, als er die Gelegenheit dazu hatte. Doch Dougal hatte sich in einer prekären Lage befunden. Er hätte es nicht tun können, ohne sich selbst zu verraten, was seine Nützlichkeit auf Lewis stark geschmälert hätte. Nun, da er wusste, dass die MacLeods ihm auf die Schliche gekommen waren, war das nicht länger von Belang.
Alex hatte ihn gezwungen, sich für eine Seite zu entscheiden. Das hatte Dougal getan. Es war zu schwer, die vom König angebotene Belohnung abzuweisen.
Da er wusste, dass er von den MacLeods keine weiteren Informationen erhalten würde, war er sich klar darüber, dass er auf eigene Faust nachforschen musste. Also konzentrierte er seine Bemühungen darauf, ihre Boten abzufangen. Wer hätte geahnt, dass der nächste Bote Meg Mackinnon bringen würde?
Nun würde Dougal beide bekommen. Alex und Dougals widerwillige Braut.
Die Schlampe hatte ihn abgewiesen. Selbst nach drei Wochen konnte er es noch nicht fassen. Da sein Doppelspiel sich inzwischen sicher schon in den Highlands herumgesprochen hatte, bezweifelte er, dass sie sich jemals dazu überreden lassen würde, seinen Antrag anzunehmen. Deshalb hatte er heute doppeltes Glück. Sobald er sie erst einmal hatte, war ihre Zustimmung nicht mehr nötig.
Sie glaubte wohl, dass sie in den Bastard verliebt war. Ihre Zurückweisung hatte Dougal nur noch in seinem Entschluss bestärkt, sich Alex vom Hals zu schaffen. Meg Mackinnon war das passende Hilfsmittel, um Alex in die Knie zu zwingen.
Ungeduldig drehte er sich um und schwang sich auf den mächtigen Hengst, der neben ihm wartete. Er genoss es, den Willen temperamentvoller Tiere zu brechen, genauso, wie er es genießen würde, Alex MacLeod zu brechen.
Er hatte es schon einmal getan, unglücklicherweise hatte er es damals nicht zu Ende geführt.
Nun war es nur noch eine Frage der Zeit. Dougal konnte ein geduldiger Mann sein. Ein sehr geduldiger Mann. Die Belohnung wäre das Warten wert. Er würde seinem Chief dienen, indem er den Abenteurern von Fife half, die MacLeods zu besiegen, und er hätte endlich die Mittel, alle losen Enden seiner eigenen Vergangenheit zu beseitigen.
Er galoppierte auf das mit bewaffneten Männern vom Clan der MacDonalds besetzte birlinn zu, das auf der anderen Seite der kleinen Bucht wartete, und sog tief die frische Morgenluft ein. Es ging doch nichts über das Versprechen einer guten Jagd, um das Blut eines Mannes in Wallung zu bringen.
Ich werde nicht
Weitere Kostenlose Bücher