Der geheimnisvolle Highlander
Angelegenheit zwischen einem Mann und seiner Ehefrau kümmern.«
Erschrocken schnappte Meg nach Luft. »Niemals!« Lieber würde sie sterben, bevor sie Dougal MacDonald heiratete.
Robbie und Jamie sprangen gleichzeitig vor sie, um sie zu schützen und sie mit ihren Körpern vor Dougals widerwärtigen Blicken abzuschirmen.
Dougals Gesicht verfinsterte sich. »Seid vorsichtig, Mistress Mackinnon, ich bin geneigt, Euch vieles nachzusehen, aber stellt meine Geduld nicht auf die Probe!« Meg erzitterte unter der Kälte seines Blicks. »Ihr solltet mich lieber nicht verärgern.«
»Bastard!«, knurrte Jamie. »Ihr werdet sie aus der Sache raushalten!«
Dougals Belustigung verflog und wich Verärgerung. »Ihr befindet Euch schwerlich in der Lage, Befehle zu erteilen. Ich werde tun, was ich tun muss. Alex MacLeod hat sich als äußerst schwierig zu töten erwiesen. Wenn es sein muss, dann wird Mistress Mackinnon einen unwiderstehlichen Köder darstellen.«
Megs Herz sank. Nein. Sie durfte nicht das Mittel zu Alex’ Vernichtung sein. Guter Gott, was hatte sie angerichtet? Sie hätte niemals hierherkommen dürfen.
»Was habt Ihr mit uns vor?«, fragte sie herausfordernd, entschlossen, sich nicht von solchem Abschaum einschüchtern zu lassen. Sie mochte starr vor Angst sein, doch sie wusste, wenn Dougal ihre Angst spürte, dann hätte das auf ihn dieselbe Wirkung wie der Geruch von Blut auf einen Aasgeier.
Dougal lächelte höhnisch über ihren Mut. »Ich würde sagen, das hängt ganz von dir ab, meine Liebe.«
Meg erfuhr schnell, was Dougal gemeint hatte. Kaum dass sie wieder zurück auf Lewis waren, hatte er gedroht, Robbie und die anderen Männer töten zu lassen, und ihr Leben erst in letzter Minute verschont, als Meg einwilligte, ihn zu heiraten. Solange sie tat, was er wollte, waren die Männer in Sicherheit.
Dougal MacDonald widerte sie an. Der bloße Gedanke, ihn zu heiraten, war abstoßend. Sie wussten beide, dass sie nur unter Zwang zugestimmt hatte, doch Meg vermutete, dass Dougal es genoss, mit ihr zu spielen. Er empfand sadistische Lust daran, sie nach seinem Willen zu manipulieren, ihre Panik zu sehen, wenn er Robbie die Klinge an den Hals hielt, ihr bewusst zu machen, dass sie seine Gefangene war und er völlige Kontrolle über sie hatte. Meg dachte an Alex’ Gefangenschaft vor all diesen Jahren in einem Kerker der MacDonalds und konnte sich nicht vorstellen, was er damals alles erdulden musste.
Es gab ihr einen Einblick in die Wut, die Alex antrieb. Dougal MacDonald war ein Mann, der Rachsucht weckte. Wut konnte eine mächtige Antriebskraft sein, das hatte Meg gelernt. Wut trieb sie auch vorwärts, während sie viele Meilen unwegsames Gelände klaglos zurücklegten.
In der vergangenen Nacht hatten sie ihr Lager in den Wäldern ein gutes Stück südlich von Stornoway aufgeschlagen. Meg war zu aufgeregt und ängstlich, um zu schlafen, obwohl sie sich wünschte, dass sie Schlaf gefunden hätte. Der Tag war ein Albtraum gewesen. Sie waren stundenlang zu Fuß nach Norden zu einer felsigen Erhöhung kurz hinter Stornoway über dem nördlichsten Teil des Hafens marschiert und hatten dabei einen großen Bogen um die MacLeods geschlagen. Schließlich hatten sie haltgemacht, doch nicht für lange.
Seit ihrer Gefangennahme hatte Dougal sie von den anderen
getrennt und scharf bewachen lassen, damit sie keine Möglichkeit hatte zu fliehen. Dougal wusste ebenso gut wie sie, dass Jamie oder die anderen sie nicht allein zurücklassen würden, selbst wenn ihnen die Flucht gelingen sollte.
Müde saß Meg auf einem Felsen, entspannte die schmerzenden Füße und hätte vor Erschöpfung und Frustration am liebsten geweint. Als sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, konnte sie den Staub und Schmutz des langen Tages auf der Haut spüren. Doch sie wusste, dass es noch schlimmer würde, bevor der Tag sich dem Ende zuneigte.
Sobald Alex unter ihnen auftauchen würde, würde Dougal seinen Schachzug ausführen. Und sie dazu benutzen.
Meg hätte Dougal niemals etwas verraten, das Alex in Gefahr bringen konnte. Das musste Dougal geahnt haben, denn er wendete seine Überredungskunst bei Jamie an und benutzte sie dazu als Druckmittel. Meg flehte Jamie an, nichts zu sagen. Dougal würde sie nicht töten, nicht bevor sie ihn geheiratet hatte. Doch als er ihr die Klinge an die Kehle gehalten hatte, hatte Jamie ihm alles gesagt, was er wusste – was zum Glück nicht viel war. Sie war froh, dass Alex sie nicht
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