Der geheimnisvolle Highlander
hatte. Glücklicher. Dies war das sorglose junge Mädchen, das er unter der ernsten Fassade erahnt hatte. Er wollte sie lachen und lächeln sehen. Nur nicht mit anderen Männern.
Sie lächelte über etwas, das ihr der Mann neben ihr zuflüsterte, viel zu nahe an ihrem Ohr für Alex’ Geschmack, dieses Lächeln ließ ihr Gesicht mehr als nur lieblich erstrahlen. Er konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Das betörende Funkeln in diesen sanften grünen Augen, die Art, wie sie die kleine Stupsnase amüsiert krauszog, und der sanfte Schwung dieses knospenden rosigen Mundes schlugen ihn in den Bann. Er sehnte sich danach, sie zu kosten, sie eng an sich zu pressen und herauszufinden, ob sie so unglaublich süß schmeckte, wie sie aussah.
Er fühlte ein schmerzhaftes Ziehen in den Lenden.
Meg bewegte sich mit solch ungekünstelter, unschuldiger Anmut. Sie war vielleicht keine solch auffallende Schönheit wie ihre Mutter oder seine Schwägerin Isabel, doch auch wenn ihre Schönheit unaufdringlicher war, war sie doch ebenso betörend.
Leider war er nicht der Einzige, der das bemerkte.
Aus dem Augenwinkel sah er, wie sie den Kopf in den Nacken warf und laut über etwas lachte, das einer ihrer Bewunderer gesagt hatte. Ein Bewunderer, der viel zu nahe bei ihr stand und der seine verdammten Augen nicht von dem tiefen Tal zwischen ihren Brüsten lassen konnte. Hinter Alex’ Stirn begann es zu pulsieren, er sah nur noch rot.
Es reichte! Mit seiner kleinen Verführerin musste er einmal ein ernstes Wörtchen reden.
Seit sie im Saal angekommen waren, hatte jede von Megs Bewegungen für merklichen Aufruhr gesorgt. Sie ertappte sich dabei, dass sie ihre neugewonnene Beliebtheit erstaunlicherweise in vollen Zügen genoss. An Verehrern hatte es ihr nie gemangelt. Schon allein ihr Vermögen veranlasste viele Männer dazu, ihr den Hof zu machen, doch heute Abend bemerkte sie einen leichten Unterschied in der Intensität ihres Interesses.
Sie wollten sie nicht nur wegen der Macht und der Stellung, die eine Verbindung mit ihr bringen würde – sie wollten sie . Es überraschte Meg, dass dieser Unterschied ihr etwas bedeutete.
Plötzlich fühlte sie ein nervöses Prickeln im Nacken. Sie hatte bereits bemerkt, dass Alex sie beobachtete – er tat es so offensichtlich, dass man es unmöglich übersehen konnte –, doch als er nun mit einem wilden Gesichtsausdruck auf sie zugestürmt kam, entschied sie, dass es vielleicht klüger wäre, ihm aus dem Weg zu gehen. Er hatte äußerst üble Laune, sie vermutete, dass er aus irgendeinem Grund ihr dafür die Schuld gab. Obwohl sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, warum. Also wandte sie sich zu einem der Gentlemen an ihrer Seite um, um sich an dessen angebotenem Arm fortführen zu lassen, nur um feststellen zu müssen, dass Alex es irgendwie schaffte, ihr den Weg abzuschneiden.
Das leichte Prickeln verwandelte sich in einen ausgewachsenen Angstschauer. Die Art, wie er sie ansah, gefiel ihr nicht. Kein bisschen. Doch sie hatte nichts Falsches getan, rief sie sich in Erinnerung.
»Entschuldigt mich«, sagte sie mit überraschend ruhiger
Stimme. »Ich wollte gerade etwas frische Luft schnappen mit …«
»Gute Idee«, fiel er ihr ins Wort. »Ich führe Euch hinaus. Lord Maxwell hat sicher nichts dagegen.« Er packte sie am Arm und zog sie zum Balkon. Lord Maxwell schien sehr wohl etwas dagegen zu haben, doch er hatte nicht den Mut zu protestieren. Unter gesenkten Wimpern lugte Meg zu Alex hoch und bemerkte den harten Zug um seinen Mund und die angespannten Kiefermuskeln. Dann war da auch noch die Tatsache, dass Alex fast einen Kopf größer als Lord Maxwell und seine Schultern doppelt so breit waren. Deshalb konnte sie es dem armen Mann schwerlich vorwerfen, dass er sich zurückzog. Es schien fast so, als habe Alex sie für sich beansprucht und jeden anderen Mann herausgefordert, sich ihm in den Weg zu stellen. Doch sie verdrängte dieses Gefühl wieder. Das war lächerlich.
Für einen Mann seiner Größe bewegte sich Alex erstaunlich anmutig. Doch so wie er sie hinter sich her zerrte, fiel es ihr schwer, mit seinen langen, kraftvollen Schritten mitzuhalten. Kühle Luft schlug ihr entgegen und belebte ihre Sinne, als sie den Saal verließen. Die Nachtluft war eine willkommene Erlösung von der abgestandenen Hitze in dem überfüllten Raum. Schnell sah sie sich um, um sicherzugehen, dass sie allein waren, dann schüttelte sie seinen Griff ab. Er kochte vor Wut,
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