Der geheimnisvolle Highlander
verdammte Faser seines Körpers vor Verlangen nach ihr pulsierte. »Oder ist es deine Gewohnheit, Männern in dunkle Korridore zu folgen?«, fragte er. Ihm war bewusst, dass die Schärfe in seiner Stimme daher kam, dass er sie mit seinem Feind gesehen hatte. Das Bild von Dougal MacDonald, wie er sie berührte, brannte lebhaft in ihm.
»Für gewöhnlich nicht«, meinte sie steif und reckte das bezaubernde Kinn. »Aber ich bin tatsächlich hierhergekommen, weil ich dich suche. Du schienst dich im Saal über irgendetwas aufzuregen …«
Alex versteifte sich. Sie wagte sich auf gefährliches Terrain.
Meg hielt inne, als sie die subtile Warnung wahrnahm. Nervös kaute sie auf der Unterlippe, während sie ihre Worte abwägte. »Ich habe mir Sorgen gemacht. Ich konnte sehen, dass etwas nicht in Ordnung ist.« Sanft legte sie ihm die Hand auf den Arm. Selbst durch den dicken Samt seines Wamses hindurch jagte ihre Berührung ihm einen heißen Schauer durch den Körper. Es war noch nicht so lange her, dass er sie in den Armen gehalten hatte, die Erinnerung daran war übermächtig.
Doch Alex wollte ihren Trost nicht. Er musste sie sich aus dem Kopf schlagen.
Zwar schwor er sich, unbeteiligt zu bleiben, doch ihr zartes Gesicht, das zu ihm aufblickte, war so verdammt bezaubernd. Diese vor Sorge geweiteten, flehenden grünen Augen. Die schmalen, geschwungenen Brauen, die sich über der kecken kleinen Nase zusammenzogen, so dass sich eine reizende Falte bildete. Selbst in dem gedämpften Licht konnte er die weiche, sinnliche Linie ihrer köstlichen Lippen erkennen. Eine Welle von Besitzgier überrollte ihn. Mein! Doch das war sie nicht, noch wäre sie das je. Er kämpfte den primitiven Impuls nieder, ihren Mund mit seinem zu bedecken, sie für sich zu beanspruchen und jeden Überrest von Dougal MacDonald aus ihrem Gedächtnis zu löschen.
Zur Hölle! Er schüttelte ihren Arm ab und trat entschlossen einen Schritt zurück. »Du beherzigst gute Ratschläge wohl nicht allzu sehr«, knurrte er. »Ich hatte dich gewarnt, vorsichtig zu sein.«
»Ratschläge?« Sie hob sarkastisch eine Augenbraue. »Meinst du nicht eher Befehle? Und nein, das tue ich nicht. Und du?«
Alex weigerte sich, den Köder zu schlucken. »Du gewöhnst dich besser daran, wenn du vorhast, zu heiraten.«
Sie presste die Lippen zusammen und entgegnete nichts, doch Alex bemerkte das trotzige Funkeln in ihrem Blick.
Seine Augen wurden schmal. »Oder ist das eines der Auswahlkriterien für einen Ehemann? Dass er dich alles tun lässt, was du willst?«
»Natürlich nicht«, gab sie zurück.
Alex musterte ihr empörtes Gesicht, doch er vermutete, dass er zumindest zum Teil ins Schwarze getroffen hatte. Meg hatte sich selbst eine ungewöhnliche Position geschaffen, was man so hörte, genoss sie die Verantwortung. Er bezweifelte, dass sie erpicht darauf war, diese Verantwortung wieder abzugeben.
Eine Weile betrachtete er ihr erhobenes Gesicht. »Wenn du glaubst, dass Jamie Campbell sich am Gängelband führen lässt, dann kennst du ihn nicht sehr gut.«
»Du hast kein Recht, so mit mir zu sprechen. Meine Heirat geht dich nichts an.«
Alex entging nicht, dass sie nicht abstritt, was er vorausgesetzt hatte – nämlich, dass sie tatsächlich vorhatte, Campbell zu heiraten. Das verärgerte ihn mehr, als er zugeben wollte. »Du hast recht«, versetzte er knapp. »Du solltest nicht hier sein. Ich könnte weiß Gott wer sein.« Seine Gedanken kehrten zu der Unterhaltung zurück, die er in der Taverne belauscht hatte. »Diese dunklen Korridore sind kein Ort für Frauen ohne Begleitung. Es ist gefährlich.« Ich bin gefährlich. »Wenn du um Hilfe rufen würdest, käme niemand, um dir beizustehen.«
Obwohl sie versuchte, es zu verbergen, sah Alex, wie ein Ausdruck des Verstehens über ihr Gesicht huschte. »Du würdest mir nie wehtun.«
»Wie kannst du dir da so sicher sein?« Er senkte den Kopf, unfähig, dem Drang zu widerstehen, ihr betörendes Parfum
einzuatmen. Eine Mischung aus Rosen und ihrem ganz eigenen weiblichen Duft. Sie atmete unregelmäßig mit leicht geöffneten Lippen. Wie gebannt von dieser unwiderstehlichen Versuchung streichelte er ihr über die samtig weiche Wange, und als seine Finger ihren Nacken streiften, spürte er, wie ihr Puls raste. Sie erzitterte unter seiner Berührung, und die Erkenntnis, dass sie ihn begehrte, schürte seinen Hunger nur noch mehr. Sein ganzer Körper pulsierte vor Verlangen. Er musste all seine Willenskraft
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