Der geheimnisvolle Highlander
entgegen. »Das hier ist kein Ort für Euch. Ich bringe Euch zu Eurer Mutter. Meine Männer sorgen dafür, dass dieses Chaos hier beseitigt wird.« Er musste hart an sich halten, um sie nicht zu ohrfeigen, als Meg daraufhin Alex ansah, als flehe sie ihn an zu widersprechen.
Doch Alex machte keinerlei Anstalten, sich einzumischen. Dougal lächelte. Es musste MacLeod unbeschreiblich ärgern, sie mit seinem Feind gehen zu lassen. Er konnte nur ahnen, wie wütend Alex wäre, wenn Dougal ihre Verlobung bekannt geben würde. Er hatte ohnehin schon zu lange darauf gewartet, ihr einen Antrag zu machen.
MacLeod führte irgendetwas im Schilde. Irgendetwas, das ihn davon abhielt, Meg Mackinnon den Hof zu machen, obwohl es offensichtlich war, dass er sie begehrte. Dougal kannte den Mann so gut, wie jeder Mann einen Gefangenen kennen würde, den er über Monate bewacht und beobachtet hatte. MacLeod war in irgendeine Sache verwickelt, und Dougal vermutete, dass es wahrscheinlich etwas mit der Isle of Lewis zu tun hatte. Jeglicher Widerstand der Highlander gegen
die Ankunft der Abenteurer von Fife auf Lewis würde von Rory MacLeod ausgehen. Sein treuer Bruder Alex wäre dann nicht weit.
Dougal würde ihn im Auge behalten. Jede Information, die er in Erfahrung bringen konnte, würde von Seton reich belohnt. Sich einem Mann wie Seton anbiedern zu müssen, widerstrebte ihm gründlich. Lordkanzler Seton behandelte alle Highlander mit Verachtung, dabei machte er keinen Unterschied zwischen so offenkundig kultivierten Männern wie ihm und nutzlosem Gesindel wie den MacLeods.
Doch Dougal lächelte und nickte, er spielte den treuen Hund, der dankbar für die kärglichen Reste aus der Hand seines Herrn ist. Am Ende würde sich das alles lohnen. Die MacDonalds würden von König James reichlich dafür belohnt, dass sie die Rebellion der Highlander verraten hatten. Auch wenn Dougal die Methoden von König James nicht zusagten, so sagte ihm doch sein Gold zu. Jegliches Zögern, das Dougal über den Verrat an seinen Landsmännern verspürte, wurde durch die Tatsache gemildert, dass die MacLeods darunter leiden würden. Dieser MacLeod ganz besonders.
»Ich danke Euch für Euer Angebot«, sagte Meg. »Doch ich würde mich gerne selbst um meine Männer kümmern.«
Mühsam schluckte Dougal seinen Ärger hinunter. Es war klar, dass sie bei MacLeod bleiben wollte. Er lächelte steif. »Ich bin sicher, MacLeod wird sich darum kümmern.« Er sah Alex bedeutungsvoll an, und als er nicht widersprach, wandte er sich wieder Meg zu. »Eure Mutter war ziemlich besorgt. Ich denke wirklich, dass Ihr jetzt mitkommen solltet.«
Meg warf Alex einen weiteren jämmerlichen Blick voller Herzschmerz zu, bevor sie sich zögernd umdrehte, um Dougals Hilfe anzunehmen. »Nun gut, ich komme.«
Möglicherweise spielte ihm die Tatsache, dass Alex das Mädel zurückgewiesen hatte, geradewegs in die Hände. Noch heute Abend würde er um ihre Hand anhalten, solange sie noch verletzlich war. Er würde sie Alex MacLeod schon vergessen lassen. Schließlich konnte der Dougal MacDonald nicht das Wasser reichen.
13
D as sanfte, perlende Lachen durchdrang den Lärm der Menge und lenkte seinen Blick wie ein helles Leuchtfeuer zu der Frau am anderen Ende des Raumes. Meg stand neben ihrer Mutter, Elizabeth, Jamie Campbell und einer Handvoll anderer Männer und lachte über eine Bemerkung, die einer der Männer gemacht hatte. Im Kerzenlicht funkelten ihre Augen bei dem überschäumenden Lachen, das Alex wie ein Dolchstoß durchbohrte.
Musste sie so verdammt hübsch aussehen? Ihn in dieser zauberhaften Kombination aus Weiß und blassem Gold verhöhnen, die all die weiblichen Rundungen ihres köstlichen Körpers zeigte? Rundungen, an die Alex sich nur zu gut erinnerte. Weiche Wellen kastanienfarbenen Haars fielen ihr in verführerischen Locken über den Rücken und betonten die cremeweiße Haut. Eine Haut, die sich unter seinen Händen so weich wie Samt angefühlt hatte und die wie Honig schmeckte. Ihm war bewusst, dass er sie anstarrte, sogar finster anstarrte, doch er konnte nicht anders.
Eifersucht fraß sich durch seine Entschlossenheit wie ätzende Säure.
So fühlte er sich schon die ganze Woche. Ruhelos. Wütend. Jeder Nerv in ihm zum Zerreißen gespannt. Ihm war, als könne er jeden Augenblick explodieren. Er versuchte sich einzureden, dass es nur daran lag, dass Rory jeden Tag mit den Befehlen ankommen konnte, die ihn zur Isle of Lewis schicken würden, doch er
Weitere Kostenlose Bücher