Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
doch bitten.“
„Marvilla, was soll das? Willst du mich veräppeln? Bring dieses Ding wieder zurück und leg jetzt endlich wieder los mit arbeiten.
„Was ist denn das für ein Ton? Solche Umgangsformen bin ich nicht gewohnt. Ich bitte um sofortige Eindämmung dieser Wortwahl.“
„Spinnst du jetzt vollkommen?“
„Aber das bin nicht ich! Das ist die Vase.“
„Marvilla, Schluss jetzt. Ich sag es zum letzten Mal: Bring dieses hässliche Ding weg und leg los“
„Für sie bin ich vielleicht hässlich. Andere finden mich wunderschön. Geschmack ist verschieden und vollkommen subjektiv.“
„Nein, Bitte nicht wieder diesen Vortrag. Lira, es ist diese Vase. Glaube mir. Und sag bitte nichts mehr über das Aussehen, sonst bekommen wir wieder einen Kurzvortrag darüber...Lira? Alles klar?
Lira verdrehte die Augen und kippte um. Sie lag rücklings auf dem Boden und starrte zum Himmel.
„Lira, Lira, was ist mit dir? Steh auf. Hilfe!! Hilfe!!“ schrie sie voller Panik.
„Ich habe einfach eine umwerfende Wirkung auf Frauen. Das passiert mir ständig. Letztes Mal...“
„Sei still! Sieh nur was du angerichtet hast! Lira, aufwachen!“
Marvilla klopfte ihr unsanft auf die Backen, bis diese sich rot färbten.
„Autsch, hör auf mich zu schlagen. Ich komm ja wieder zu mir!“ klagte Lira.
„Oh Lira, ich bin ja so froh, dass du wieder aufgewacht bist. Ich hatte mir solche Sorgen gemacht. Meine Güte, du warst so bleich und auf ein Mal bist du umgefallen. Und die Augen.....“
„Gut jetzt, ich lebe und bin wieder bei mir. Und jetzt zu diesem Ding.“
„VASE, ich bin eine wohl klingende VASE.“
„Seit wann kann eine Vase sprechen. Wer sind sie? Sind sie verzaubert worden?“
„Ich möchte nicht darüber sprechen.“
„Wer sind Sie?“Lira verlor wie sooft die Geduld.
„Lass ihn doch, wenn er nicht will.“
„Und Du bist still. Hast schon genug angerichtet. Ich werde es Lasmo melden.“
Kapitel
„Herein!“
„Lira, komm doch näher. Was ist los? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“
„Fast. Es war nur ein sprechende Vase.“ sagte sie trocken.
„Eine was? Wo?“
„Im Gartenhaus.“
Mehr konnte sie nicht sagen, weil Lasmo wie angestochen los eilte. Er rannte zur Tür, stieß sie so heftig auf, so dass sie gegen die Wand flog und rannte den langen Korridor entlang. Die entgegenkommenden Feen sprangen entsetzt auf die Seite und ihre bunten Tüllkleider flogen an ihren Leibern durcheinander. Lasmo erreichte die Treppe zum Garten und rannte ins Gartenhäuschen.
„Hallo?“ rief er.
In seiner Eile hatte er Marvilla im Garten total übersehen. Sie hielt die Vase unter dem Arm und starrte Lasmo mit offenem Mund an. Sie hatte ihn noch nie in so einer Eile gesehen. Und was sucht er im Gartenhaus? Möchte er etwa auch Unkraut jähten? Wohl kaum. Sie stapfte ihrem Meister entschlossen hinter her. Als sie das Gartenhäuschen erreichte, hörte sie Stimmen. Lasmo rief und rief unentweg. Was sucht er?
„Lasmo, kann ich Ihnen helfen?“
„Ah Kindchen, gewiss, hast du die Vase gefunden?“
„Diese hier?!“ und streckte sie ihm entgegen.
Lasmo war verschwitzt und aufgewühlt. Er starrte Marvilla vorwurfsvoll an und fasste nach der Vase.
„Hihi, halt, ich bin doch kitzelig.“ lachte die Vase.
„Wer bist du?“ Lasmo war gereizt. So hatte Marvilla ihn noch nie gesehen.
„Eine wohlklingende VASE.“ sagte die Vase melancholisch.
Lasmo drückte sie mit beiden Hände und wollte sie gegen die Wand des Gartenhäuschens werfen.
„Nein!“ riefen Marvilla und die Vase gleichzeitig.
„Dann sag mir wer du bist.“
„Darüber möchte ich nicht sprechen.“
„Gut, dann halt nicht.“ Und Lasmo holte kräftig aus.
„Nein, ich heiße Theo! Gondur hat mich verzaubert. Tu mir bitte nichts“ bibberte die Vase.
„Theo. Theo?“ grübelte Lasmo. „Natürlich, mein Freund Theo! Meine Güte. Theo. Ich bin es: Martin.“
„Martin? Nein, ist es denn die Möglichkeit? Ich bin ja so froh dich zu sehen. Alter Kumpel, schließ mich in die Arme. Ich kann es ja leider nicht!“
Und so tat es dann auch Lasmo. Gerade kam Lira in den Garten und dieser Anblick ließ sie erschaudern. Lasmo umarmte diese komische Vase. Spinnen denn alle heute? Sie hob den Kopf noch ein bisschen höher als sie es sonst tat und stolzierte erhaben auf Lasmo zu.
„Lasmo, geht es dir gut?“
Aber Lasmo hörte sie nicht. Er wiegte die Vase in seinen Armen und lachte.
„Lasmo, lass den Quatsch. Bist du
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