Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
sah Marla schwitzende und verdreckte Leiber. Manche Rücken waren von blutigen Striemen übersät. Marla schaute sich die Rücken von manchen Männern erschrocken an.
„Tja, Wer fleißig arbeitet, bleibt von Schlägen verschont.“ grinste Gondur, der Marlas entsetztes Gesicht sah.
„Das ist ja menschenunwürdig. Was soll das? Diese Menschen werden zu Tode gequält. Schauen Sie sich doch mal diese armen Menschen an. Sie schuften in der prallen Sonne und bekommen sicherlich auch nicht genug zu essen und zu trinken. Wie können Sie so herzlos sein?“ Marla war außer sich. So was hatte sie noch nie gesehen. Als sie dann noch die Aufseher entdeckte, war ihr alles klar. Einer schlug gerade auf einen Mann ein, der am Boden lag. Marla schrie auf und stieß die Türe der Kutsche auf. Sie rannte über den steinigen Boden und steuerte auf das Monster zu.
„Du widerliches Scheusal, hör auf damit.“ schrie sie.
Marla stand vor dem Monster und trat es gegen das Bein und versuchte, ihm die Peitsche aus der Hand zu reißen. Das Monster schaute sie herablassend an und schlug ihr ins Gesicht. Marla fiel auf den Boden und lag im Staub.
Die anderen Gefangen wurden durch das Spektakel aufmerksam und schauten, woher der Lärm kam. Eine Frauenstimme hatten sie schon lange nicht mehr gehört.
Einige kamen näher. Unter ihnen auch Aron. Er hielt seine Schaufel ganz fest in der Hand und drängelte sich vor die anderen, damit er besser sehen konnte, was da vor sich ging. Die anderen Aufseher machten es ihm nach. Sie waren alle neugierig geworden.
Marla hatte sich mittlerweile wieder gefangen und richtete sich wieder auf. Sie schlug sich den Staub von der Hose und keifte das Monster an:
„Du widerliche Kreatur. Lass sofort den Mann in Ruhe. Gondur, ist das auch ihr Werk? Sind sie da etwa stolz drauf?“
Gondur war inzwischen näher gekommen. Er schaute belustigt zu.
„Man, die hat echt Pfeffer im Hintern. Und kein bisschen Angst.“ sagte er zu Hondur.
Dieser nickte brav.
Der Aufseher sah Marla an und griff nach ihr. Marla sah die behaarten, ungepflegten Pfoten auf sich zu kommen, schaute sich um und nahm die am Boden liegende Schaufel. Sie holte aus und versetzte dem Monster einen Hieb gegen den Bauch.
Das Monster sackte kurz zusammen und schlug noch mal zu. Marla konnte gerade noch ausweichen. Um die beiden hatte sich einen Kreis von Arbeitern und anderen Aufsehern gebildet. Sie verfolgten neugierig den -eigentlich unfairen-Kampf.
„So solltet ihr kämpfen, ihr Feiglinge.“ sagte Aron und machte sich den Weg frei, um der jungen Frau zu helfen. Er hielt seine Schaufel fest in der Hand. Das Monster starrte Marla an und ging dann auf sie zu. Marla wich ein Stück nach hinten. Das Monster stank erbärmlich. Er streckte seine Pfoten nach ihr aus. Doch aufeinmal bekam er von hinten einen Hieb mit der Schaufel. Er taumelte und drehte sich um. Aron stand vor ihm mit funkelnden Augen. Marla hatte ihren Helfer entdeckt und war dankbar. Das Monster grinste und schlug nach Aron. Dieser sprang flink zu Seite und haute nochmals mit der Schaufel zu. Das Monster sprang hinterher und schlug erneut zu. Diesmal traf er Arons Arm. Er verlor seine Schaufel und taumelte. Das Monster hatte unheimlich Kraft.
„He, Du Mistvieh, dann bekommst Du halt meine zu spüren.“ und Marla schlug mit vereinten Kräften zu.
Das Monster schien wenig beeindruckt. Er ergriff Marla und hob sie hoch. Er blies sie an, so dass ihr vom schlechten Atem schlecht wurde. Aron sprang auf die Beine und rannte dem Monster in den Rücken. Dieser flog samt Marla zu Boden.
„Ah, runter von mir. Aua!“ schrie Marla, die halb unter dem Monster lag.
„Igitt, und wie das stinkt.“
„Genug jetzt. Es reicht.“ sagte Gondur. Aber das Monster hörte ihn nicht. Er versuchte, seinen Eindringling vom Rücken zu schütteln. Marla erkannte jetzt erst den gutaussehenden jungen Mann aus ihrem tollen Traum. Das war er also. Jetzt stand er vor ihr. Na hoffentlich wird er nicht gleich von dem Monster zerquetscht, dachte Marla. Das wäre wirklich zu schade.
„Na, Romeo und Julia haben sich gefunden.“ sagte Gondur leise zu Hondur.
„Pass gut auf sie auf.“ ermahnte er ihn noch zusätzlich.
„Aufhören ihr zwei. Es reicht jetzt!“
Aber keiner hörte auf Gondur.
„Potzblitz. Ich verzaubere Dich gleich in einen Kuhhaufen!“
„Ja, gute Idee. Das kenne ich schon.“ stachelte Marla Gondur an.
„Tun Sie endlich was, er bringt ihn ja um!“ bat sie.
Da das Monster
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