Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
wollte.
Martin sprang die Treppe runter. Die Hexe und der Drache folgten ihm. Sie schauten sich noch mal fragend an und der Drache zuckte mit den Schultern.
Martin war schon unten und wartete vor der Türe. Einige Nachbarn hatten sich wieder auf die Straße getraut und schauten Martin fragend an. Er schaute zum Fenster hoch, wo der Müller und seine Frau rausschauten. Er winkte. Sie winkten irritiert zurück.
Als die Hexe und der Drache zur Türe rauskamen, schrieen die Leute erschrocken los und stürmten in ihre Häuser zurück. Der Müller und seine Frau wichen am Fenster zurück.
„Also, können wir endlich.“ sagte Martin überheblich.
„Mach dich bereit. Aufsitzen, festhalten. Gleich geht’s los. Verabschied dich schon mal.“
Der Drache stellte sich in Position und die Hexe schwang sich auf seinen Rücken. Martin rief zu dem Müller hoch:
„Danke für alles. Ich ziehe weiter. Lebt wohl!“
Mit diesen Worten sprang er auf den Rücken des Drachen. Dieser zuckte durch Martins Gewicht zusammen.
„Los! Lauf mein Junge. Lauf geschwind, schneller als der Wind!“ rief die Hexe.
Der Drache rannte los. Schneller und schneller und hob dann ab in die Lüfte.
Die Leute gafften zum Fenster raus und trauten ihren Augen nicht. Sie hofften, dass die drei niemals zurückkehren würden.
Martin jubelte vor Freude. Ihm machte es Spaß. Er kniff die Hexe von hinten in den Rücken und fragte, ob es nicht noch schneller ginge. Die Hexe schaute ihn fragend an und der Drache stöhnte auf.
Sie flogen über den Wald und über Felder und Wiesen. Es war dunkel, die Sterne funkelten und der Mond schien so hell er konnte.
Im Dorf kamen alle aus ihren Hütten und schauten sich fragend an.
„Was in drei Teufels Namen war das?“
„Und was wird jetzt aus dem armen Jungen. Die hat ihn einfach mitgenommen?“
„Wer war das?“
„Hoffentlich kommen die nie mehr zurück.“
„So ein grässliches Tier habe ich noch nie gesehen. War das wirklich ein Drache?“
„Der hat den armen Esel aufgefressen.“
„Nein, der Esel war ein verwandelter Drache. Die Hexe hatte ihn zur Tarnung dabei.“
„Und wo ist die nette alte Dame?“
„Das war doch die Hexe! Sie hatte sich auch verwandelt.“
„Aber der Junge hat doch bei dir gearbeitet. Was wird nur aus ihm?“
„Es sah aus, als ob er freiwillig mitging. Hast du davon gewusst?“
„Nein, er hatte sich in der Mühle versteckt. Er hatte Angst. Ich weiß nicht, was jetzt vorgefallen war. Er war wie verwandelt.“
„Die Hexe hat ihn verhext! Der arme Junge.“
Kapitel
„Das ist dein Plan?“
„Ja, oder hat jemand einen anderen Vorschlag?“ fragte Lasmo.
„Es ist mehr als gefährlich. Für alle Beteiligten, nicht nur für Marla.“ sagte der Ältestenrat.
„Was sollen wir sonst machen? Zuwarten wird uns nicht weiterbringen. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Gondurs Macht wächst und wächst. Er will unbedingt Macht über unser Feenreich bekommen. Und ich befürchte, dass er das bald schaffen wird. Wollt ihr das?“ fragte Lasmo in die Runde.
„Natürlich nicht. Also gut. Dann soll es so geschehen. Die Götter mögen uns beistehen.“
„Gut, ich fasse noch mal zusammen. Lira, du gehst zu Marla. Versuche sie irgendwie aus dem Schloss zu schleusen. Zauberkraft hilft in Gondurs Reich nicht. Dort funktioniert nur sein Zauber. Unserer leider nicht. Also musst du es anders versuchen. Marla wird dir bestimmt helfen können. Bei euch zwei Frauen habe ich da keine Bedenken. Traust du dir das zu?“
„Natürlich, Lasmo.“ sagte Lira schon fast beleidigt. Wie konnte er an ihr zweifeln?
„Sehr gut. Ich werde mich zum Steinbruch aufmachen und Aron aufsuchen. Das wird nicht sehr einfach werden. Die Aufseher sind sehr gefährlich und schlafen nie. Aber ich muss es irgendwie schaffen. Falls was schief geht, muss es Marla ohne Aron vollbringen. Sie muss das Weiße Buch finden. Leider weiss ich nicht, wo sie suchen muss. Es kann überall versteckt sein.“ Lasmo stöhnte bei diesem Gedanken auf. Das Projekt konnte eigentlich nur scheitern, weil es zuviele Unsicherheitsfaktoren gab. Aber er durfte seine Unsicherheit nicht preisgeben. Sie mussten es versuchen. Es war ihre einzige Chance. Er hoffte so auf Marla. Von ihr hing so viel ab. Wenn sie das nur wüsste......
„Lasmo, Du zweifelst?“ fragte Lira und nahm ihn zur Seite.
„Nein. Natürlich nicht. Wir schaffen es.“ sagte Lasmo übertrieben.
„Ach komm, ich seh es dir an. Wir werden alle unser
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