Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
Nässe. Sie hielt inne, da sie etwas rascheln hörte.
„Na, traut ihr euch schon wieder hier her? Warte, euch helfe ich, ihr stinkende Pelztiere.“ Sie griff nach einem Tannenzapfen und holte aus. Sie hielt aber erschrocken inne, als sie ihr Opfer unter sich am Boden stehen sah. Der Tannenzapfen fiel ihr aus der Hand. Er flog haarscharf an der Nase des Bären vorbei und landete schließlich auf seiner Vordertatze. Er hob diese und schaute sie an. Dann roch er am Tannenzapfen und schaute nach oben. Marla saß wie versteinert da und hielt den Atem an. Sie rührte sich nicht. Sie traute sich nicht einmal, mit der Wimper zu zucken. Ein Bär. Der fehlte wirklich noch zu ihrem Glück. Der Bär konnte nichts im Baum erkennen. Er lief ganz ruhig und gelassen um den Baum herum und schaute immer wieder nach oben. Er schien enttäuscht zu sein, dass er kein Opfer fand. Marla stockte immer noch der Atem. Sie saß wie versteinert da und beobachtete den Bären. Dieser setzte sich gemütlich hin und starrte nach oben.
„Mistvieh.“ dachte Marla bei sich. „Verschwinde endlich. Warum haben es immer alle auf mich abgesehen. Hier kann man nicht mal in Ruhe zeitreisen, ohne dass einen zig Leute finden, jagen, fangen und jetzt auch noch fressen wollen. Und wage es nicht, an meine Tasche zu gehen.“ flüsterte Marla vor sich hin. Sie überlegte, ob es nun ein Bär war, der auf Bäume klettern konnte oder so einer, der sein Opfer vom Baum schüttelte. Was besser war, wollte sie lieber nicht beurteilen müssen. Kein Bär wäre wirklich die beste Alternative.
Marla saß auf einem sehr dünnen Ast. Sie hielt sich zwar mit der Hand an einem anderen fest, aber auch dieser war nicht der stabilste und beschwerte sich über die schwere Last.
„Halte durch, Du oller Ast. Bitte nicht nachgeben. Ich will nicht gefressen werden.“ betete Marla leise. Aber die Tanne hörte nicht auf Marla und wollte einfach nur ihrem Fremdkörper loswerden. Der Ast, auf dem sie saß, krachte und sie konnte sich gerade noch mit Mühe und viel Geschrei am anderen Ast festhalten. Der Ast stürzte zu Boden, gefolgt von zig Tannenzapfen. Alles flog auf den aufgeschreckten Bären nieder. Ihn trafen Tannenzapfen am Kopf, Rücken und auf den Pfoten. Zu guter Letzt krachte auch noch der Ast neben ihm nieder. Er sprang entsetzt zur Seite und machte sich davon. Er rannte um sein Leben. Marla schreckte mal wieder durch ihr Geschrei sämtliche Waldtiere auf. Vögel flogen aufgeregt hoch, Füchse und Hasen rannten davon und die bereits aufgeschreckten Wölfe waren sich einig, dass sie diesen Baum zukünftig meiden werden wie der Teufel das Weihwasser.
Nur ein Gutes hatte ihr Geschrei: Aron hörte es auch, denn es schallte durch den ganzen Wald. Er blieb kurz stehen, ortete, woher das Weibergeschrei kam und rannte los. Er sprang hinter einen Baum, als er das braune Tier auf sich zu rennen sah. Der Bär bemerkte ihn aber nicht, sondern rannte weiter. Aron grinste und schaute dem Bären nach.
„Armes Tier. Was ist Dir nur begegnet?“
Er ging weiter.
„Hallo?“ rief er und bekam keine Antwort.
Er lehnte sich an einen Baum und überlegte, wohin er weiter gehen sollte. Von da hinten kam das Geschrei, aber er konnte niemanden sehen. Da! An der Tanne hing eine Tasche. Marla musste also hier vorbei gekommen sein. Er ging zu der Tanne und nahm die Tasche. Er schaute sie an und schaute um sich herum.
„Nimm Deine Finger sofort von meiner Tasche. Das ist meine!“ fauchte es von der Tanne runter. Aron ließ vor Schreck die Tasche fallen und schaute sich um.
„Verpiss Dich!“
„Marla, bist Du das?“
Marla zuckte zusammen, als sie ihren Namen hörte. Wer war das? Sie konnte durch die Äste nicht sehr viel erkennen.
„Ja, ich bin Marla. Und Du?“
„Aron. Endlich habe ich Dich gefunden. Aber wo bist Du eigentlich?“
Aron? Der gutaussehende Aron? Marla wurde rot im Gesicht und warm ums Herz. Ihr Retter Aron? Sie konnte es nicht fassen. Vielleicht gab es ja doch noch was Positives an dieser Mission. Wenn auch nur einen sexy Mann.
„Aron? Ich bin hier in der Tanne.“
Aron starrte nach oben. Marla winkte herunter.
„Soll ich Dir runter helfen?“
„Nein, danke. Die Tanne erledigt das hier fast selber.“
„Sie mag Dich wohl nicht besonders, hm?“ grinste Aron.
„Ja, das Gefühl habe ich auch langsam.“
Den letzten Meter sprang Marla runter. Sie landete neben Aron und lächelte ihn an.
Er nahm sie in den Arm und freute sich.
„Endlich habe ich Dich
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