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Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Titel: Der geheimnisvolle Kreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Det Nilam
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und konnte aber wieder nichts sehen, außer einen Baum, dessen Äste im Wind wehten.
    „Ich kann Sie immer noch nicht sehen. Sind Sie unsichtbar?“
    „Meine Güte, dann muss ich halt noch näher kommen, wenn Sie kurzsichtig sind.“
    Mit diesen Worten setzte sich der Baum in Bewegung und ging auf Lasmo zu. Dieser wich mit aufgerissenem Mund zurück und schrie:
    „Ahhh!“
    Er traute seinen Augen nicht. Der Baum konnte gehen und sprechen?
    „So, sehen Sie mich jetzt? Meine Güte, es gibt schon seltsame Wesen auf der Welt.“
    „Das sagt gerade der Richtige.“ sagte Lasmo, nachdem er seine Fassung wieder fand.
    Er starrte den Baum an und schüttelte unglaubwürdig den Kopf.
    „Also auch das war Gondurs Werk? Faszinierend. Faszinierend.“
    „Faszinierend? Na ja, wie man es nimmt. Aber Ihr Gesicht ist es auch. Sie können wirklich sehr dumm schauen.“
    „Danke, nettes Kompliment.“ sagte Lasmo beleidigt.
    „Was machen Sie hier eigentlich? Suchen sie die Feen?“
    „Ich habe Engel verfolgt. Oder was haben Sie gesagt? Feen? Habe Sie aber leider aus den Augen verloren.“
    „Ja, es sind Feen. Sie sind auf dem Weg zum Feenland. Sie haben im Wald ein Feenfest gefeiert.“
    „Und wo finde ich das Feenland? Die haben was, was mir gehört.“
    „Was denn?“
    „Eine Vase.“
    „Eine Vase? Und deswegen rennen Sie denen hinterher?“
    „Ja. Es ist meine Vase.“
    „Es gibt wirklich seltsame Wesen auf der Welt....tse.“ erwiderte der Baum ungläubig.
    „Können Sie mir nun sagen, wie ich in das Feenland komme?“ Lasmo war ziemlich genervt.
    „Nicht so ungeduldig. Ins Feenland kommt man nicht so ohne weiteres rein. Es ist eine unsichtbare Mauer darum. Sonst würden alle ins Feenland flüchten.“
    „Wieso flüchten?“
    „Vor Gondur und seinen fürchterlichen Drachen.“
    „Ist Gondur so schlimm?“
    „Mehr als schlimm. Er setzt willkürlich Bäume in Brand. Läßt Bäume fällen, läßt uns ständig Früchte tragen und gleichzeitig blühen, die Drachen sind rücksichtslos bei der Ernte und brechen uns Äste ab. Grauenvoll einfach. Alle haben Angst vor ihnen.“
    Lasmo erschrak bei den Erzählungen. Wenn er sich vorstellte, dass der Baum, der nun sprechen konnte, einfach abgebrannt werden würde, schauderte es ihm. Selbst das Abbrechen von Ästen stellte er sich nicht harmlos vor. Wie oft hatte er schon einem Baum Äste abgebrochen? Leider zu oft. Er bedauerte es, denn eins wurde ihm jetzt klar: Bäume und andere Pflanzen sind auch Lebewesen und haben eine Seele und Gefühle! Davon war Lasmo endgültig überzeugt.
    „Das tut mir schrecklich leid.“
    „Danke, uns auch. Das Feenland liegt hinter dieser Wüste. Es ist noch ein weites Stück zu Fuß.“
    „Wüste? Wo ist hier eine Wüste? Das kann ich mir ja überhaupt nicht vorstellen.“
    „Doch. Sie werden sie bald sehen. Gleich angrenzend an dieses Baumenland. Sie können sie einfach nicht verfehlen. Sie müssen dann einfach gerade aus durch die Wüste gehen. Dann kommen Sie zum Feenland. Aber wie gesagt, Sie kommen da nicht ohne weiteres rein. Feen lassen nur Wesen, die in richtiger Notlage sind, rein.“
    „Hm, dann muss ich mir was einfallen lassen.“
    „Viel Erfolg und gute Reise. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Würde mich freuen.“
    „Wenn ich auf der Durchreise bin, schau ich aufjedenfall rein. Gute Zeit und gute Ernte!“
    Lasmo machte sich auf den Weg. Der Baum hatte recht. Die Wüste konnte er nicht verfehlen.
    „Hochinteressant. Vom einen Schritt auf den anderen ändert sich der Untergrund.“ Lasmo staunte.
    „Gerade stand ich noch auf einer weichen Wiese und jetzt steh ich auf heißem Sand. Wirklich unglaublich. Und heiß wird es auch. Puh. Also los durch die Wüste.“
    Lasmo schwitzte und hatte schrecklichen Durst. Es war eine anstrengende Reise durch die nicht enden wollende Wüste. Lasmo kam die Wüste endlos vor. Er sah kein Ende und kein Ziel. Langsam zweifelte er an sich, ob er nicht im Kreis ging. Alles sah gleich aus. Steine, Sand und die erbarmungslos brennende Sonne. Er verlor immer mehr an Kraft und schleppte sich mühsam voran. Immer und immer wieder fiel er zu Boden, stolperte und taumelte weiter.
    „Endlich Wasser!“
    Lamso rannte mit letzter Kraft los. Er hatte in der Ferne einen kleinen Teich voll frischem Wasser entdeckt. Er rannte und stolperte, rappelte sich wieder auf und rannte weiter. Das letzte bisschen Kraft sollte ihn zum Teich bringen. In Gedanken malte er sich aus, wie er sich auf die Knie

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