Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
warf, die Hände, nein, den ganzen Kopf ins Wasser strecken würde und kräftige Schlucke des kühlen Wassers trank. Er huste und spuckte kräftig.
„Sand. Nichts als Sand!“ Lasmo heulte verzweifelt auf.
Er kniete im Sand und sein Kopf und sein Mund waren voll mit Sand. Er hatte nur eine Fatamorgana gesehen. Lasmo sackte in sich zusammen. Durch den Sand war sein Mund noch trockener als vorher. Der Sand brannte in den Augen. Er musste niessen, da seine Nase vom Sand verklebt war. Er hatte nicht einmal mehr Flüssigkeit oder Kraft zum Heulen.
Soll so mein Leben enden? War das die Endstation? Soll ich elendig krepieren?
Lasmo konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, außer, dass er jetzt sterben müsste. Er lag auf dem Rücken und starrte zum Himmel. Die Sonne blendete ihn. Sie stand im Zenit. Er schloss die Augen und sagte Adieu.
Kalim streichelte dem Falken zärtlich über den Kopf. Er bemerkte, dass der Vogel träumte, da er aufgeregt im Schlaf fiepste.
„Ach, das Leben ist einfach nicht einfach.“ bemerkte er besorgt.
Kapitel
Der Diener trug das volle Tablett zu Gondur und schüttelte den Kopf.
„Was? Sie hat wieder nichts gegessen? Was bezweckt sie nur damit? Was soll das? Diese Frau macht mich noch wahnsinnig. Was soll ich nur mit ihr machen?!“ schrie Gondur.
„Wenn sie nichts isst, wird sie sterben.“ sagte der Diener.
„Das weiß ich selber. Aber was soll ich machen? Ich kann sie nicht zum Essen zwingen. Und ein Zauberspruch dafür gibt es auch nicht. Oder vielleicht doch? Ich muss mal nachlesen.“ überlegte Gondur.
„Weiber, einfach schrecklich.“ murmelte Gondur vor sich hin.
Er erhob sich aus seinem Stuhl und grübelte. Dann ging er zu dem großen Eichenschrank, der hinter ihm stand. Er öffnete ihn mit einem Schlüssel, den er um seinen Hals trug. Die Schranktüren knarrten, als sie sich öffneten. Der Schrank war leer.
Nein. Im untersten Regal lag ein dunkles Buch. Gondur bückte sich danach und nahm es hoch. Er streichelte darüber und drückte es liebevoll an seine Brust. Der Diener schaute Gondur ungläubig zu. Gondur bemerkte, dass er beobachtet wurde und drehte sich um.
„Verschwinde. Ich brauche Dich nicht mehr.“
Der Diener verbeugte sich und ging.
Gondur betrachtete stolz einen Liebling. Er liebte dieses Buch. Dank ihm ist er das, was er heute ist. Herrscher über alles! Stolz, mächtig! Aber leider allein und noch nicht Herrscher über das Feenland.
„Noch nicht, aber bald.“ sagte Gondur selbstsicher.
Er blätterte im Buch und las und las. Über seinem Buch gebeugt verbrachte Gondur etliche Stunden. Er las weiter und weiter, fand aber keinen passenden Zauberspruch. Entnervt klappte er das Buch zu und legte seinen Kopf darauf ab. Er war müde.
„Dann soll sie halt verhungern. Basta!“ Er hob seinen Kopf und ärgerte sich wieder über Lira.
„Aber so eine hübsche Frau kann ich leider auch nicht sterben lassen. Oh Mann.“ ermahnte sich Gondur.
Er verstaute sein Buch wieder im Schrank und schloss die Türe ab. Er streifte seinen Umhang glatt und machte sich auf den Weg zum Gefängnis. Ihm war nicht wohl dabei, weil er nicht wusste, was ihn da wieder erwartete. Er hatte keine Lust, von Lira angemault zu werden. Aber höchstwahrscheinlich blieb ihm das nicht erspart. Er seufzte hingebungsvoll auf. Und er behielt recht. Gondur hatte noch nicht einmal die Türe richtig hinter sich zu gemacht, da hörte er schon Liras Gemaule. Am liebsten wollte Gondur auf dem Absatz kehrt machen und schnell wieder die Türe hinter sich schließen, aber er wollte ja kein Feigling sein. Also gab er sich selbst einen Stoß und machte sich auf in die Höhle des Löwen.
„Lass mich endlich mit diesem Fraß in Ruhe. Ich werde nichts essen, solange ich hier wie ein Tier gehalten werde!“ schimpfte Lira.
Gondur verdrehte die Augen und schaute hinter sich. Er wollte sicher gehen, dass ihm keiner folgte und das Gemaule hörte.
„Wie geht es Ihnen, liebste Lira?“ schleimte Gondur.
Das waren nicht gerade die passenden Worte. Diese entflammten Lira als ob Öl ins Feuer gegossen wurde. Sie holte kräftig Luft und machte ihren Gefühlen Luft:
„Dass Sie sich hier so großkotzig herwagen, ist ja die Oberfrechheit. Und dann auch noch überfreundlich nach meinem Befinden fragen. Hier stinkt es und es ist einfach nur grässlich. Tiere werden besser gehalten als ich! Dass Sie sich nicht schämen? Was bilden Sie sich eigentlich ein, wer Sie sind. Lassen Sie mich sofort
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