Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
gefunden. Bin ich froh.“
„Und ich erst!“ Marla genoss die Umarmung und hoffte, dass er sie nie mehr loslassen würde.
Aron schob sie von sich und fragte:
„Was hast Du eigentlich mit dem Bären gemacht. Das arme Tier rannte an mir vorbei, ohne inne zu halten.“
„Ach, das erledigte freundlicherweise die Tanne für mich.“ grinste Marla.
„Das grenzt ja schon fast an Tierquälerei.“
„Hätte der Bär mich eigentlich vom Baum runter geschüttelt oder wäre er rauf geklettert?“
„Keine Ahnung. Er war so schnell an mir vorbei gerannt. Ich konnte ihn leider nicht fragen.“
„Haha, sehr witzig. Mir tat er ja auch fast leid. Aber ich mir noch viel mehr. Heute musste ich schon oft meine Tasche verteidigen. Hier ist man auch wirklich nicht ungestört.“
„Wieso? Was hast Du denn so Besonderes in Deiner Tasche?“
„Frauengeheimnis. Komm lass uns gehen.“ antwortete Marla frech.
Sie gingen weiter in den Wald hinein. Ziellos und planlos irrten sie herum.
„Wohin gehen wir eigentlich?“
„Keine Ahnung, wo dieses Buch nur stecken könnte.“
„Moment, ich muss mal in meiner Tasche kramen, ich habe doch was zum Essen mitgenommen.“
„Hier, mit freundlicher Empfehlung eines sehr gewissenhaften Baumes.“ Aron reichte Marla einen Apfel.
„Danke. Hast du mit meinem Baumfreund Bekanntschaft gemacht? Der ist sehr witzig.“
„Oh ja, er hat mich stolpern lassen, weil ich ihm nicht gleich Beachtung geschenkt hatte. Seltsame Gegend hier. Pflanzen können sprechen und Bäume zusätzlich noch laufen. Wenn ich das in meiner Heimat erzählen würde, würden die mich für verrückt halten.“
„Ja, so würde es mir auch ergehen. Meine Mutter würde gleich einen Termin beim Psychiater für mich ausmachen. Hihi.“
„Was ist ein Psychiater?“
„Ein Seelenklempner. Der redet mit Dir halt über deine Probleme, verschreibt Dir Tabletten. Mehr weiß ich auch nicht.“
„Interessant. Bei uns wird man zur Ader gelassen, wenn einer spinnt. Oder weggesperrt.“
„Du musst mir unbedingt von Deinem Leben erzählen. Stelle ich mir irre spannend vor. Ritter und schöne Prinzessinnen, Ritterturniere, Könige......“ schwärmte Marla.
„Und Du mir von Deiner. Ist schön, wenn man was von der Zukunft erfährt. Hast Du Sehnsucht nach zu Hause?“
„Ja, manchmal schon. Manchmal bin ich aber so beschäftigt hier, dass ich es vergesse, aber all zu oft denke ich auch an zu Hause. Ob bei denen jetzt die Zeit still steht oder ob sie ohne uns weiterleben, würde mich brennend interessieren. Was meinst du?“
„Hm, schwer zu sagen.“
Marla und Aron gingen stundenlang weiter durch den finsteren Wald und erzählten sich Geschichten aus ihrer Heimat. Hin und wieder blieb einer entsetzt stehen und schaute den anderen unglaubwürdig an. Zu fremd war doch das Leben des einen für den anderen.
Kapitel
Lasmo wachte wieder auf und reckte sich. Er war ziemlich steif nach dem Nickerchen am Baum. Wie lange hatte er geschlafen? Das war irgendwie unwichtig, denn er hatte es nicht eilig. Er rappelte sich auf und ging weiter. Jetzt hatten ihn die Engel erst recht abgehängt. Er würde sie wahrscheinlich nie mehr einholen, geschweige finden.
Er spazierte gemütlich über die Wiese, vorbei an Sträuchern und Büschen. Er genoss die Ruhe und den bezaubernden Duft der Blumen. Wie lange hatte er das nicht mehr gerochen? Viel zu lange nicht mehr. In der Zauberschule hatte es immer nach Rauch, Staub und Kräutern gerochen. Seine Miene verzog sich und seine Laune wurde schlechter, als er an die Zauberschule und an Klaus dachte.
„Sie sind da lang, falls du die Engel suchst.“
Lasmo drehte sich erschrocken um, aber sah niemanden, der zu ihm gesprochen hatte.
Er schüttelte sich und kratzte sich im Ohr. Vielleicht handelte es sich nur um ein Klingeln im Ohr.
„Sie gehen ins Feenland zurück.“
Lasmo drehte sich um seine eigene Achse, um von allen Seiten den Gesprächspartner finden zu können, aber er sah auch diesmal niemanden.
„Komisch. Ich dachte, ich hätte jemanden sprechen hören. Oder sind das Halluzinationen?“
„Hallu was? Das habe ich noch nie gehört?!“
„Wo sind sie? Wer spricht mit mir? Ich kann niemanden sehen. Zeigen Sie sich bitte.“
„Ich stehe ich voller Breite und Größe hinter Ihnen.“
Lasmo drehte sich um und sah nur einen Baum. Er schaute hinter den Baum und zum Baum hoch. Aber da war niemand.
„Wo sind Sie? Ich kann Sie nicht sehen.“
„Ok, ich winke mal.“
Lasmo schaute
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