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Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Titel: Der geheimnisvolle Kreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Det Nilam
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frei!“
    Gondur dröhnte der Kopf. Dass Frauen so schnell und so viel aufeinmal reden konnten? Was hatte Sie gesagt? Freilassen.
    „Wo ist Marla hin? Da hatten Sie doch die Finger mit drin.“
    Gondur wich erschrocken zurück. Den Ausdruck, den Lira gerade dachte, wird aus Gründen des Jugendschutzgesetzes hier nicht wiederholt.
    Lira sah Gondurs entsetztes Gesicht und freute sich innerlich.
    „Öffnen Sie sofort die Türe. Ich will ein Bad nehmen. Los jetzt!“
    Gondur schaute sie hilflos an und öffnete seufzend die Tür des Käfigs.
    Lira sprang heraus und ging die Treppen hoch.
    Woher hatte die Frau noch so viel Energie? Sie hatte doch seit Tagen nichts mehr gegessen? Frauen sind schon ein Wunder der Natur.
     
    Lira fühlte sich wie neugeboren, als sie ein Bad genommen hatte. Sie strahlte und ging nackt durch ihr Zimmer. Sie wollte nicht mehr in ihr schmutziges Feenkleid schlüpfen und machte sich deshalb auf die Suche, nach einem sauberen Kleidungsstück. Im Zimmer stand ein Schrank. Darin müssten sich -rein theoretisch-Kleidungsstücke befinden. Sie ging darauf zu und öffnete die schweren Türen. Sie quietschten jämmerlich.
    „He, wer stört?“
    Lira zuckte zusammen und schaute sich erschrocken um. Wer war noch in ihrem Zimmer? Sie hielt sich einen Arm vor ihre Brust, den anderen schützend vor ihre Genitalien. Gebückt und völlig verkrampft eilte sie zum Bett, um sich eine Decke zu holen. Sie griff hastig nach der Decke und warf sie um sich herum. Sie fühlte sich so weitaus besser und fragte hochnäsig:
    „Wer ist hier?“
    „Ich.“
    „Und wer ist ich?“
    „Ich halt. Und wer bist du?“
    „Ich habe zuerst gefragt. Zudem ist das mein Zimmer. Also verschwinden sie.“
    „Also erstmal ist das mein Zimmer und zweitens, wenn ich irgendwie verschwinden könnte, wäre ich schon längst weg.“
    „Wie soll ich das verstehen? Ich bin für Scherze nicht zu haben. Das Zimmer hat mir Gondur zugeteilt, also ist es meines. Basta. Und wo sind Sie eigentlich? Kommen Sie endlich aus Ihrem Versteck vor.“
    „Ich verstecke mich nicht. Ach ich bin es leid, allen und jeden meine traurige Geschichte zu erklären. Jedes mal dasselbe. Wo sind sie, ich kann sie nicht sehen, blablabla. Und dann der Schock, wenn ich sage, dass ich ein verzauberter Schrank bin und sprechen kann.“
    Lira drehte sich zum Schrank um und schaute ihn unglaubwürdig an.
    „Ach wenn es nichts weiteres ist. Können Sie auch sehen?“
    „Nein, leider nicht. Wieso?“
    „Puh. Nur so.“
    „Aber ich kann sehen.“
    Entsetzt drehte sich Lira um und suchte den Gesprächspartner. Hatte er sie etwa nackt gesehen? Sie bekam Gänsehaut und schnürte die Decke noch fester um sich. Nur nichts anmerken lassen, dachte sie bei sich und ging in die Offensive.
    „Dann stellen Sie sich bitte mal vor.“
    „Ich bin der Stuhl neben Ihrem Bett.“ gab der Stuhl an.
    „So, so. Und Sie können sehen?“
    „Ja zum Glück.“
    Lira konnte sein freches Grinsen regelrecht sehen bzw. spüren.
    „Das freut mich für sie.“
    Mit diesen Worten riss sie die Decke von ihrem Körper und warf sie über den Stuhl. Dieser protestierte heftig und der Decke. Sie konnte seine Worte nur gedämpft unter der Decke hervor hören. Nun grinste Lira.
     
    Eine halbe Stunde später wurde Lira zum Essen abgeholt. Frisch gestylt und gut gelaunt freute sie sich, Gondur mal wieder richtig auf die Nerven gehen zu können.
    Gondur freute sich nicht wirklich auf das gemeinsame Abendessen. Er fürchtete sich vor Lira. Sie schaffte es, ihn an sich und allem zweifeln zu lassen und er fühlte sich furchtbar unsicher in ihrer Nähe. In ihrer Gegenwart konnte er nicht einmal zaubern. Sie war zu mächtig für ihn. Aber ein bisschen Anstand hatte er noch und dieser zwang ihn, Gastfreundlichkeit zu zeigen. Und zu dieser Gastfreundlichkeit zählte nun eben mal dieses Abendessen. Gondur überlegte schon ernsthaft, Lira aus diesen Gründen frei zu lassen. Aber so leicht wollte er nicht aufgeben. Manchmal muss man eben unangenehme Dinge durchmachen und am besten sofort hinter sich bringen. Genau so wie dieses Essen.
    „Hallo lieber Gondur. Lange nicht gesehen. Haben Sie mich auch so sehr vermisst wie ich Sie?“ künstelte Lira.
    Gondur musste sich erstmal räuspern, bevor er antworten konnte. Sein Mund war mehr als trocken.
    „Ja natürlich, liebste Lira. Ich genieße immer Ihre Gegenwart.“
    Gondur war stolz auf sich, so schauspielern zu können.
    „Ach machen wir uns doch nichts vor. Sie

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