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Der Geheimtip

Der Geheimtip

Titel: Der Geheimtip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Herrn Meier erhalten, Klapperstorch 02?«
    Oh, er hatte Oberwasser, und er wußte es. Und Pallando wußte, daß er es wußte.
    »Was wissen Sie, Libelle 007? Können Sie mir den Mann liefern? Es soll Ihr Schaden nicht sein.«
    »Liefern wäre zuviel gesagt. Ich verfüge aber über gewisse Informationen und einen Kontakt zu einem Mittelsmann, der aber keinesfalls genannt sein will. Er ist auch nicht gerade billig.«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein.«
    »Ich stecke mittendrin. Meine Gesundheit ist mir wertvoll.«
    »Natürlich. Und weiter?«
    »Besagter Mittelsmann könnte ein Treffen organisieren. Dieser Meier ist zur Zeit verstört. Regelrecht kopfscheu. Völlig geschockt, um es genau zu sagen. Vielleicht tut er auch nur so …«
    »Daran habe ich auch schon gedacht«, entfuhr es Pallando. »Der Bursche ist vielleicht gerissener, als man bei seinem Aussehen vermuten konnte. Diese Deutschen haben ihr Wirtschaftswunder schließlich nicht von ungefähr angerichtet.«
    »Eigentlich soll der Meier entschlossen sein, in seine Heimat zurückzukehren. Er soll da irgendeinen Braten gerochen haben, der ihm nicht schmeckte …«, fabulierte Rino auf gut Glück. Und lag damit durchaus in der Richtung, die Pallandos Gedanken auch gerade nahmen.
    Pallando stöhnte. Rino spitzte die Sache noch zu: »Er hat da irgendeinen Verdacht. Unbegreiflich, nicht wahr?«
    »Mann, sülzen Sie nicht so rum!« fuhr Pallando ihm in die Parade. Und Spinnenfinger, der im Nebenraum selbstverständlich auch dieses Gespräch mithörte, um es seinem geheimen, wirklichen Boß später brühwarm verraten zu können, knirschte ungeduldig mit den Zähnen und murmelte etwas wie »Sohn einer Hündin«, selbstverständlich bei zugehaltener Sprechmuschel.
    Pallando hatte die Situation erfaßt. Rino Peinto, dieser widerliche Makkaroni, wußte etwas und wollte ihn mit diesem Wissen erpressen. Bluffen würde er nicht. Dafür kannte er die Spielregeln zu gut. Da es wirklich äußerst wichtig war, den Deutschen wieder in die Finger zu kriegen, lag Peinto leider auch richtig. Pallando atmete laut ein.
    »Können Sie den Kontakt übers Wochenende herstellen oder nicht?!«
    »Ich kann!«
    »Wieviel?«
    »Zwanzigtausend.«
    »Sie sind verrückt!«
    »Kein Mensch zwingt Sie, Klapperstorch 02.«
    »Sie bluffen doch bloß.«
    »Gut, dann nicht. Ich habe noch einen anderen Interessenten«, ließ Rino einen Versuchsballon los.
    Pallando zuckte zusammen. Natürlich, das war durchaus möglich. Vielleicht machte sogar der dicke Parlango y Gosset solche krummen Geschäfte. An Provision war für den bestimmt einiges drin. Wenn er die Deutschen den Amerikanern vorzog, ließen die bestimmt was springen.
    »Wenn Sie denken, Sie könnten mich reinlegen, Libelle 007, könnte das für Sie sehr lebensverkürzend sein.«
    »Würde ich mir nie erlauben. Bei dem guten Arbeitsklima.«
    »Also gut. Achtzehntausend.«
    »Unter neunzehn geht nichts.«
    »Neunzehn. In Ordnung. Wird er herkommen?«
    »Nein. Ich werde einen Ort mit ihm aushandeln. Ich rufe Sie an. Und kommen Sie dann bitte ohne Verzögerung an den Apparat.« Haha, das hatte gesessen. Der Alte würde sich fuchsen. »Und bringen Sie Bargeld mit. Keinen Scheck!«
    »Ich erfülle meine Verpflichtungen. Sorgen Sie nur dafür, daß Sie Ihre erfüllen!«
    Rino Peinto hängte ein. Pallando löste mit Mühe seine rechte Hand, die den Hörer umkrampfte. Ganz weiß war sie geworden. Dieses Aas! Dieser Mistkäfer! Wenn das Geschäft erst unter Dach und Fach war, würde er ihm die Haut abziehen lassen. Dann besann er sich, daß er den Kerl in seiner Position wahrscheinlich auch weiterhin brauchen würde und seufzte. Na gut, er mußte bis zu dessen Pensionierung warten. Oder bis er rausflog. Auch das war nicht ausgeschlossen. Im Grunde imponierte der Kerl ihm. Wenn nur seine eigenen Leute ein bißchen gewiefter wären. Die könnten sich da eine Scheibe abschneiden. Taten's aber nicht. Er mußte sich mit lauter Trotteln und Halbidioten rumschlagen. Man brauchte doch diesen Pedro bloß anzugucken. Ein Orang-Utan im Zoo wirkte intelligenter. Ein Wunder, daß er, Pallando, mit dieser Truppe überhaupt etwas zuwege brachte.
    Er schlug mehrmals mit dem Marmoraschenbecher auf den Tisch, um seine Stimme zu schonen.
    Spinnenfinger lugte vorsichtig durch den Türspalt. Manchmal warf der Chef mit irgendwelchen Sachen um sich.
    »Pedro und José, aber fix«, röchelte Pallando. Er würde sich eines Tages noch einen Herzinfarkt zuziehen. Der Bursche

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