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Der gehetzte Amerikaner

Der gehetzte Amerikaner

Titel: Der gehetzte Amerikaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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bestimmt
noch einmal begegnen, und dann…«
      »Das ist kaum wahrscheinlich«, unterbrach
ihn Brady. »Wir leben in völlig verschiedenen Welten. Sie
sollten den heutigen Fall als wertvolle Erfahrung ansehen und es dabei
belassen.«
      Er kletterte neben Mrs. Soames in den Wagen; sie legte
den Gang ein und fuhr an. Als sie am Straßenende mit der
Geschwindigkeit herunterging, um nach rechts abzubiegen, drehte Brady
sich noch einmal um und schaute durch das Rückfenster. Der Grieche
stand noch immer unter der Laterne und starrte ihnen nach.
    »Sie haben wirklich feine Bekannte«, sagte Brady sarkastisch
    und steckte sich eine Zigarette an.
      Sie fuhren die Aldgate entlang, und Mrs. Soames
brachte schließlich auf der gegenüberliegenden
Straßenseite vor der UBahn-Station den Wagen zum Stehen.
      »So, mein Verehrtester, Sie haben Ihre Freundin
zurückhaben wollen, und der Wunsch ist Ihnen erfüllt
worden«, erklärte sie. »Wenn Sie nichts dagegen haben,
werde ich Sie jetzt hier absetzen. Wir sind dann quitt
miteinander!«
      »Noch nicht ganz«, sagte Brady schnell.
»Ich erinnere mich nämlich, daß ich eigentlich einen
Namen von Ihnen wissen wollte! Erinnern Sie sich nicht auch?«
      Sie starrte ihn eine Weile haßerfüllt an, doch dann gab sie ihren Widerstand auf.
      »Ich wünschte, ich hätte Sie niemals
gesehen… Die Person, nach der Sie mich gefragt haben,
heißt Jane Gordon. Sie besitzt eine Wohnung im Carley Mansions in
der Baker Street.«
    »Und was macht sie?«
      Mrs. Soames zuckte resigniert die Achseln. »Ich
weiß nicht. Sie hatte sich vor einigen Tagen mit mir in
Verbindung gesetzt und erklärt, daß ein Freund von ihr einen
vertrauenswürdigen Mittelsmann in Manningham suche – einen
Mittelsmann, der vor allem den Mund halten könnte. Da ich ihr von
früher her verpflichtet war, nahm ich den Auftrag an und wies sie
an Das.«
      »Aber es war doch Haras, der nach Manningham fuhr und Das die Instruktionen gab«, bohrte Brady weiter.
    »Ja. Jane wollte, daß die
Angelegenheit auf diese Weise betrieben würde«, entgegnete
Soames. »Aber mich ging das alles nichts an. Als Sie jedoch heute
morgen auftauchten und in meinem Haus herumschnüffelten, setzte
ich mich telefonisch mit ihr in Verbindung. Ich sagte ihr, daß
ich Sie hinter Schloß und Riegel habe. Da bat sie mich, Sie noch
einstweilen zu verwahren, da sie, wie sie mir erklärte, sich erst
noch mit jemand anders in Verbindung setzen müßte –
mit einer wichtigen Persönlichkeit. Sie versprach, mich heute
abend um sechs Uhr wieder anzurufen; aber das ist ja schon
vorbei.«
      »Carley Mansions in der Baker Street«,
wiederholte Brady gedankenvoll. Dann griff er an ihr vorbei und hielt
die Tür auf. »Wenn Sie mir nicht die Wahrheit gesagt haben,
werden Sie mich bald wiedersehen!«
      »Was ich Ihnen gesagt habe, ist Wort für
Wort wahr, mein Freund«, erklärte sie. »Ich habe
längst genug von Ihnen und möchte Sie bis zu meinem
Lebensende nicht wiedersehen!«
      Sie kletterte hinaus auf den Bürgersteig und ging
direkt auf den Eingang der U-Bahn-Station zu, ohne noch einmal
zurückzuschauen. Brady steckte sich eine Zigarette an und
beobachtete sie. Sein Gesicht war nachdenklich. Dann wandte er sich an
Anne, die mit geschlossenen Augen auf dem Rücksitz saß.
    »Fühlen Sie sich jetzt besser?«
      Sie öffnete die Augen und nickte schwach.
»Es geht mir ganz gut, danke. Ich bin nur so müde; ich
glaube, ich könnte eine ganze Woche lang schlafen; das ist
alles!«
      »Ich muß noch etwas erledigen, bin aber in
wenigen Minuten wieder zurück; dann werde ich Sie sofort nach
Hause bringen!«
      Er kletterte aus dem Wagen und ging ebenfalls auf den
Eingang der U-Bahn-Station zu. In der Halle befand sich eine Anzahl von
Telefonzellen. In der letzten Zelle der Reihe stand Mrs. Soames und
sprach aufgeregt in den Hörer hinein. Brady beobachtete sie einen
Moment mit gerunzelter Stirn. Dann drehte er sich um und eilte
zurück zum Wagen.
      Daß sie sich mit Jane Gordon in Verbindung
setzen würde, war für ihn eine Chance, die er ergreifen
mußte. Es bedeutete lediglich, daß er jetzt noch schneller
handeln mußte…
    Trotz des elenden Wetters war der Verkehr in Westend
    genauso stark wie üblich, und er brauchte mehr Zeit, um nach
Kensington zu kommen, als er eigentlich gerechnet hatte. Es war schon
fast acht Uhr, als er endlich auf dem ruhigen Platz vor Annes Haus den
Wagen parken konnte.
      Anne hing ihm wie ein

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