Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
Pfeife im Mund hatte und eine Mütze und einen dicken Wollpullover trug. Er hatte sogar einen treuen alten Hund namens Bones, der zu seinen Füßen lag.
Doch egal, wie vielen Menschen Allie auch bei dem ceilidh begegnete, nicht einer von ihnen erwähnte Gabes Frau. Allie wusste, dass sie gestorben war, aber das war auch schon alles. Sie hatte Wee Mary gefragt, doch die hatte nur den Kopf geschüttelt und gesagt, das sei Gabes Geschichte und er würde nicht wollen, dass jemand anderer sie erzählte. Wee Mary hatte Tränen in den Augen gehabt, und deshalb hatte Allie das Thema nicht weiter verfolgt. Auch der kleine Jake hatte nicht wieder über seine Mutter gesprochen, und Gott wusste, wie sehr es Allie widerstrebte, ihn noch einmal danach zu fragen. Vielleicht würde Gabe ja mit der Zeit ein wenig mitteilsamer werden.
Aber konnte sie wirklich darauf hoffen?
Als die Musik verklang, verließen Baden und Wee Mary die Tanzfläche und kehrten an den Tisch zurück. Die Musiker stimmten eine neue Melodie an, eine lebhaftere diesmal, und mehrere Paare eilten auf die Tanzfläche, um dort noch Platz zu finden.
»Wie schön, dass du auf mich gewartet hast, mein Mädchen«, sagte eine tiefe Stimme.
Allie drehte sich zu Captain Catesby um, in dessen Augen ein mutwilliges Funkeln stand.
»Tanzt du mit mir?«, fragte er mit einem Blick zur Tanzfläche. »Natürlich nur, wenn du glaubst, du könntest mithalten.«
Allie grinste und nickte. »Aber ja, mein Junge, lass uns gehen.«
Als sie die Tanzfläche erreichten, verbeugte Justin sich vor Allie und bedeutete ihr, vorzutreten. Sie tat es, und er folgte ihr, blieb dicht vor ihr stehen und blickte konzentriert auf sie herunter. Sie machte die Schritte nach, die aus seiner Zeit stammen mussten, und obwohl sie den Tanz nicht kannte, war es gar nicht schwer, mit Justin mitzuhalten. Zumindest dachte sie das.
Der Schwerenöter lächelte, als sie einen falschen Schritt tat, und beugte sich zu ihr vor. »Ich bedaure zutiefst, Mylady, dass ich mich in einem solch substanzlosen und armseligen Zustand befinde und außerstande bin, Euch anzufassen.« Sein Grinsen wurde noch breiter. »Um Euch zu führen natürlich nur.«
»Hm«, machte Allie. »Zweifellos.«
Er bewegte sich in einem langsamen Kreis um sie herum, hielt seinen Blick aber die ganze Zeit auf sie gerichtet. »Flirtest du mit mir, Justin Catesby?«, fragte Allie ihn lächelnd.
Er verzog einen seiner Mundwinkel. »Funktioniert es?«
Allie kicherte und imitierte seine Tanzschritte. »Nein.«
Er lachte, wechselte abrupt die Richtung und kam Allie dabei so nahe, dass sie ein Prickeln an der Stelle verspürte, an der sie sich berührt haben würden. Ohne lange nachzudenken, schob sie die Hand durch Justins Arm. Wieder prickelte ihre Haut, dieses Mal sogar noch stärker. Als sie aufblickte, beobachtete Justin sie mit ernster Miene.
»Wie fühlt es sich an?«, wollte er wissen.
Allie, die im Takt zu bleiben versuchte, zuckte mit den Schultern. »Ungefähr so, als hätte man zu lange auf seinem Fuß gesessen.«
Justin änderte die Richtung und nickte. »Aye, und wenn man aufsteht, kribbelt er.« Wieder setzte er sein verwegenes Grinsen auf. »Es ist etwas sehr Intimes, wenn ein Sterblicher einen Geist am Arm nimmt. Wusstest du das, Allie?«
Allie drehte und verneigte sich und sah ihn dann aus schmalen Augen an. »Du flirtest schon wieder, Catesby.«
Erneut verzog sich einer seiner Mundwinkel. »Und? Funktioniert es dieses Mal?«
Allie zog nur eine Augenbraue hoch.
Justin lachte. »Dann werde ich mir wohl mehr Mühe geben müssen.«
»Du alter Schwerenöter.«
»Mach dich nicht lustig über einen armen, alten Geist.«
Beide lachten.
Bemüht, nicht aus dem Schritt zu kommen, legte Allie ihren Kopf ein wenig schief. »Ich kann immer noch nicht ganz begreifen, dass ganz Sealladh na Mara euch alle akzeptiert. Hast du je darüber nachgedacht, wie außergewöhnlich das ist?«
Justin wandte den Blick ab, zuckte mit den Schultern und sah Allie dann wieder an. »Ja und nein. Wenn ich andere Orte aufsuche, wird mir schon bewusst, wie glücklich wir uns schätzen können, dass das ganze Dorf uns akzeptiert. Aber natürlich sind wir ja auch schon hier, seit die Vorväter ihrer Vorväter kleine Kinder waren. Sie alle kennen uns schon ihr ganzes Leben lang«, sagte er mit einem Lächeln. »Ich erinnere mich noch an das erste Mal, als ich diesen kopfsteingepflasterten Weg dort drüben entlangging.« Er zeigte mit dem Kopf in die
Weitere Kostenlose Bücher