Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
Richtung, die er meinte. »Damals war mir noch nicht bewusst, dass ich gestorben war. Ich glaubte, ich wäre nur eine Zeitlang auf See vermisst gewesen.« Er blickte zu Allie herab und zog die Schultern hoch. »Der erste Mensch, mit dem ich buchstäblich zusammenstieß, war ein MacGowan. Ich vermute mal, dass es der Urgroßvater von Gabes Urgroßvater war.«
Allie sah ihn an. »Wie war sein Name?«
»Luke. Luke MacGowan, und er war ein großer, streitlustiger Bursche. Er hatte gerade sein Fischerboot verankert und war auf dem Weg zum Odin's, als ich gewissermaßen durch ihn hindurchging.« Justin schüttelte den Kopf. »Wir starrten uns verdammt lange an«, sagte er und suchte Allies Blick. »Und dann hat dieser verdammte Narr angefangen, nach mir zu schlagen. Danach dauerte es aber nicht lange, bis wir gute Freunde wurden.«
Allie konnte sich vorstellen, wie es dazu gekommen war. Schließlich war Justin so ziemlich der charmanteste Geist, dem sie je begegnet war. Sie war sicher, dass er auch streng sein konnte, wenn es sein musste, doch vom Wesen her war er so selbstbewusst und unbekümmert, dass er seine Schiffskameraden vermutlich allein mit seiner Überredungskunst dazu gebracht hatte, seine Anweisungen zu befolgen.
Sie lächelte ihn an. »Und nicht lange nach deiner Ankunft bist du hier Bruder Digby begegnet?«
Justin nickte. »Aye. Als wir einander sahen, wussten wir sofort, was der andere war.« Er fuhr mit der Hand durch die Luft. »Drew ist ein netter, unkomplizierter Bursche, und wir haben uns schnell angefreundet. Außerdem war es schön, jemanden in der der Nähe zu haben, der in der gleichen ... Verfassung war wie ich.«
Allie nickte. »Auf jeden Fall.«
Die Musik brach ab, und Justin verbeugte sich vor Allie.
Im selben Moment wurde eine neue Melodie angestimmt. Eine einschmeichelnde, offenbar keltische Weise, die klang, als sei sie dem Film Braveheart entnommen worden.
Justin grinste Allie an, doch dann richtete sich sein Blick auf irgendetwas hinter ihr. Sein Ausdruck verblasste zu ... etwas anderem. Wortlos verbeugte er sich noch einmal und entfernte sich von ihr.
Eine starke Hand schloss sich fest um Allies Oberarm und zwang sie, sich umzudrehen. Sie war überrascht, Gabe MacGowan gegenüberzustehen, in dessen grünen Augen eine Mischung aus Vorwurf und Verlangen stand. Woran sie das erkennen konnte, wusste Allie nicht. Aber sie konnte es sehen.
Was sie jedoch wusste, war, dass sie und Gabe auf einer Ebene miteinander verbunden waren, die weit über alles hinausging, was sie je erfahren hatte. Ihr Herz begann wie wild zu pochen, als er sie aus schmalen Augen anstarrte, die sie eindringlich musterten. Seine Art, sie anzusehen, erschütterte Allie. Und obwohl sie normalerweise kein Mensch war, der leicht aus der Fassung geriet, machte sein Blick sie zunehmend nervöser.
Ohne ein einziges Wort zu sagen oder den Blick von ihr abzuwenden, lockerte Gabe seinen Griff um ihren Arm und nahm ihre Hand, hob sie hoch und legte sie um seinen Nacken. Er ergriff ihre andere Hand und zog sie an seine Brust. Seine freie Hand umfasste ihre Hüfte, um sie sanft an sich heranzuziehen. Seine Wärme, die Allie durch ihre Kleider spürte, ließ sie merkwürdigerweise jäh erschauern.
Und sie hatte das Gefühl, kaum noch atmen zu können.
Die sehnsüchtigen Klänge der Dudelsäcke und Fiedeln trieben mit der leichten Seebrise über die Bucht, und Gabe und Allie tanzten nach der Musik, die eigentlich gar nicht dazu geschaffen war. Mühelos folgte sie seiner leichten Führung, bewegte sie sich mit ihm über die Tanzfläche. Die Lichter über ihnen verschmolzen mit der Schwärze der Nacht und hüllten Gabes Gesicht in Dunkelheit, warfen Schatten auf sein Kinn und seine Nase, auf seine Augen und seine Lippen. Allie war so fasziniert von diesem Anblick, dass sie glaubte, nicht genug davon bekommen zu können.
Oder von Gabe.
Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, bemerkte sie eine Veränderung an ihm. Er sah ausgeruht aus.
»Ich kann nicht aufhören, an dich zu denken«, flüsterte er, und sein schottischer Akzent klang ausgeprägter als sonst. »Und ich bin mir gar nicht sicher, ob mir das gefällt.«
Die unverbrämte Offenheit seiner Aussage überraschte Allie. Sie seufzte und zuckte mit den Schultern. »Diese Wirkung habe ich auf die meisten Leute. Das ist eine unselige Eigenschaft von mir.«
Gabes Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln, das Allie unglaublich sexy fand.
Seine Hand glitt von ihrer Hüfte
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