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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Eure mittelalterliche Persönlichkeit wären ein guter Anfang.«
    Connor kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe. »Ich gebe es nur ungern zu, aber zu Lebzeiten war ich kein besonders angenehmer Mensch.«
    Jetzt musste Thomas doch lächeln. »Noch letzten Sommer wart Ihr kein besonders angenehmer Zeitgenosse, aber jetzt seid Ihr richtig charmant geworden. Vic hat einen guten Einfluss auf Euch.«
    »Ihr meint, ich lasse es zu, dass sie einen guten Einfluss auf mich ausübt.«
    »Denkt daran, es ist Victoria. Selbst als ihr skeptischer Bruder muss ich zugeben, dass sie eine tolle Frau ist. Und sie kann genauso wütend werden wie Ihr. Ich nehme an, Ihr werdet Euch auf den ersten Blick in sie verlieben.«
    »Ha!«, sagte Connor grimmig. »Ich wünschte, ich könnte behaupten, dass mein sterbliches Ich über so viel gesunden Menschenverstand verfügte, aber das wäre leider gelogen. Eure Schwester kann von Glück reden, wenn sie nicht in meinem Kerker landet, noch bevor sie mir ihre Botschaft überbracht hat.«
    »Connor, mein Freund, schenkt Euch selbst ein wenig Vertrauen.«
    Connor blickte Victorias Bruder einen Moment lang schweigend an. Dann sagte er: »Würdet Ihr Eurer Lady erlauben, so etwas für Euch zu tun?«
    Thomas McKinnon schwieg. Er zog ein Gesicht, als ob Connor ihm einen Magenschwinger verpasst hätte. Es dauerte eine Weile, bis er antwortete.
    »Ich verstehe«, sagte er schließlich.
    »Seht Ihr.«
    »Ich lerne mit ihr Gälisch, und Ihr kümmert Euch um den Schwertkampf und ihre Ortskenntnisse.« »Es wird mir wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben«, sagte Connor. »Es sei denn, ich fände einen Weg, um ihre Pläne zu durchkreuzen.«
    Thomas schüttelte den Kopf. »Das könnt Ihr Euch aus dem Kopf schlagen. Wir werden sie so gut vorbereiten, wie wir können. Der Rest ergibt sich von alleine.«
    »Wie bei Eurer Reise in die Vergangenheit?«
    »Darüber sprechen wir, wenn das alles hinter uns liegt.« Thomas lächelte. »Ich glaube, Vic stellt Ians Geduld auf eine harte Probe, und das will schon etwas heißen. Kommt, lasst uns beginnen.«
    Connor nickte. Er wünschte, er könnte voll und ganz dahinterstehen. Aber er musste immer daran denken, wie es Victoria alleine und ungeschützt in der Wildnis der schottischen Highlands im Mittelalter ergehen würde. Oder noch schlimmer, auf seiner Burg, wo er herrschte wie ein blindwütiger Tyrann und jeden aus dem Weg räumte, der ihm missfiel.
    Die Heiligen mochten ihnen beistehen.
    Zu seiner Überraschung war das längere Schwert ein voller Erfolg. Ein paar Tage später stand Connor im Garten und sah zu, wie Victoria mit Ian focht. Sie hielt ihm nicht nur stand, sondern er musste sich richtig anstrengen, um seine Würde zu bewahren.
    »Frieden!«, rief er schließlich lachend aus. »Dieser Kampf ist eine echte Herausforderung für mich.«
    Victoria wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn. »Dann schlag eine Zeitlang mit deinem Breitschwert auf jemand anderen ein. Danach fühlst du dich bestimmt besser.«
    Ian verbeugte sich und folgte ihrem Rat, sich einen weniger gewandten Partner zu suchen. Connor wartete, bis Victoria einen Schluck getrunken hatte, bevor er begann, ihr Fragen zu stellen.
    »Wie stellst du fest, wo Westen liegt?«
    Sie seufzte. »Ich nehme einen Stock und markiere eine Stelle im Schatten. Dann warte ich eine Viertelstunde und stecke den Stock dort in den Boden, wo der Schatten hingewandert ist. Die Linie zwischen den beiden zeigt nach Osten und Westen.«
    »Und wenn es zu bewölkt ist und keinen Schatten gibt?«
    »Dann kann ich nur noch beten.«
    Er schürzte die Lippen. »Und wenn dich Räuber überfallen?«
    »Zuerst umbringen, höflich sein kann ich später immer noch.«
    Er grunzte. »Und wenn dein Pferd lahmt?«
    »Connor, meinem Pferd wird es gut gehen. Ich finde deine Burg, sage dir, was los ist, und du kommst mit mir zurück.« Sie lächelte. »Es wird schon alles ein gutes Ende finden.«
    Wenn er doch nur ebenso überzeugt sein könnte. Nun ja, wenigstens war ihr Gälisch nicht mehr so grauenhaft wie am Anfang. Man würde sie zwar nicht für eine Schottin halten, aber zumindest konnte man sie verstehen. Und mit der Zeit würde sie schon fließender sprechen lernen. Er konnte nur hoffen, dass sie diese Zeit nicht in seinem Kerker verbringen musste, zusammen mit den anderen Gefangenen, die er dort dem Vergessen überlassen hatte.
    »Iolanthe und Elizabeth nähen Kleider für mich«, erklärte sie fröhlich

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