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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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brachte Sterbliche zum Kreischen?
    Hugh warf Fulbert einen finsteren Blick zu. »Sie hat gekreischt? Du hast Thomas’ bezaubernder Schwester einen solchen Laut entlockt?«
    »Nur ein einziges Mal.«
    »Hast du dich ihr gezeigt?«, fragte Ambrose scharf.
    Fulbert runzelte die Stirn. »Sie hat mich doch schon gesehen und kennt mich. Aber was ich erzählen wollte: Sie hat eine neuartige Schönheitsbehandlung angewendet, und als ich sie so sah, das Gesicht ganz mit grünem Schleim bedeckt, da habe ich selber aufgeschrieen. Wer kann mir das verübeln?«
    Connor runzelte die Stirn. Es war eine Sache, einem Sterblichen einen Schrei zu entlocken, aber selber die Nerven zu verlieren, war etwas ganz anderes. Vielleicht hatte er Fulbert doch richtig beurteilt. Anscheinend hatten diese Piagets alle kein Rückgrat, aber das hatte er ja schon lange vermutet.
    »Auf jeden Fall«, fuhr Fulbert fort, »habe ich gehört, wie sie sagte, das diesen Sommer >Hamlet< an der Reihe sei, und die Ausrüstung hätte man bereits vorausgeschickt.«
    Connor hätte beinahe triumphierend aufgeschrieen, aber er beherrschte sich im letzten Moment. Er hatte es doch gewusst! Einer von Thomas McKinnons Verwandten kam hierher, um das Stück aufzuführen.
    Seine Freude über seinen Scharfsinn wurde jedoch augenblicklich von der Erkenntnis getrübt, dass tatsächlich einer von Thomas McKinnons Verwandten hierher kommen würde.
    Fluchend zog er seinen Kopf zurück. Verdammt, würde er denn diese Familie nie loswerden? Wohin er auch sah, schienen sie wie Pilze aus dem Boden zu schießen. Er musste sich anscheinend eine neue, etwas unwirschere Strategie zulegen. Er wollte diesen Sommer in Ruhe und Frieden verbringen, koste es, was es wolle! Rasch wandte er sich zum Gehen ...
    Erst da merkte er, dass er nicht alleine war. Diese verdammte Wirtin, Mrs Pruitt, stand da, ganz in Schwarz gekleidet und beladen mit allen möglichen modernen Geräten, die piepsten, blinkten und ihn so sehr erschreckten, dass er einen überraschten Laut nicht unterdrücken konnte.
    Mrs Pruitt fuhr herum, um ihn anzuschauen. Sie riss den Mund auf und verzog erschreckt das Gesicht.
    Connor verdrehte die Augen. Hatte sie noch nie eine Männerstimme gehört? Anscheinend nicht, denn sie sank besinnungslos zu Boden.
    Kurz überlegte Connor, ob er nachsehen sollte, ob sie sich ernsthaft verletzt hatte, aber zwei Dinge hielten ihn davon ab: Zum einen war es ihm egal, und zum anderen kamen eben Ambrose und seine Kumpane aus der Tür geeilt. Connor sah zu, dass er wegkam, bevor sie ihn bemerkten.
    Er hatte sich also nicht geirrt.
    Er musste sich auf einen McKinnon gefasst machen.
    Aber das bekümmerte ihn wenig. Er würde den Mann mit gezogenem Schwert empfangen und ihm keine andere Wahl lassen, als zu fliehen.
    Er hatte zwar den Preis für die Steine unter seinen Füßen nicht mit seinem Blut beglichen wie ein anderes Gespenst, das er einmal gekannt hatte, und er hatte auch kein Gold dafür gegeben, wie Thomas McKinnon, aber er hatte durch seinen starken Willen, das Schloss sein Eigen nennen zu dürfen, genug bezahlt.
    Und er war fest entschlossen, es auch zu behalten.
    Gnade dem nächsten McKinnon, der anderer Meinung war.

3
    »Vikki, wir sind da.«
    Victoria kämpfte mit sich. Sie wusste, dass sie einen guten Grund hatte, die Augen aufzuschlagen, aber sie hatte einen so wunderbaren Traum gehabt und hätte ihn gerne noch ein bisschen länger genossen. Er hatte etwas mit Michael Fellini zu tun gehabt, der die Hauptrolle in dem Shakespeare-Stück spielte. Es hatte eine Preisverleihung und begeisterte Pressereaktionen gegeben.
    Aber sie war sich ganz sicher, dass keine Gespenster vorgekommen waren, und auch keine Requisitenräume, zu denen sie keinen Zutritt mehr hatte.
    Sie öffnete die Augen. Es dauerte einige Minuten, bis sie sich mit der Tatsache ausgesöhnt hatte, dass sie in einem Zug saß und dass dieser Zug nicht mehr fuhr. Ihre Schwester Megan erhob sich gerade. Victoria runzelte die Stirn. Megan erwartete ihr erstes Kind und war erst im fünften Monat, aber man hätte meinen können, sie stünde kurz vor der Entbindung. Musste sie unbedingt wie eine Ente watscheln?
    Na ja, sie fragte sie besser nicht danach. Megan hatte sie am Flughafen abgeholt, sie zum Bahnhof gefahren, ihr auf der Zugfahrt Gesellschaft geleistet und dafür gesorgt, dass niemand ihr die Handtasche gestohlen hatte, während sie schlief. Jetzt erwartete sie ein Wagen am Bahnhof und brachte sie ins Gasthaus. Dafür,

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