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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Suchend blickte sie sich nach etwas um, das sie dazu essen konnte.
    »Obst steht auf dem Tisch«, sagte Megan.
    Victoria warf ihrer Schwester einen verwirrten Blick zu. Sie klang so, als müsste sie ein Lachen unterdrücken. Was war los? Misstrauisch betastete sie ihre Haare. Sah sie so schrecklich aus? Megan hatte doch auch lockige Haare, genau wie sie, und auch sie wirkte im Moment nicht besonders gut frisiert. Victoria schürzte die Lippen, stellte ihr Essen auf den Tisch und griff nach einem Apfel.
    Mitten in der Bewegung erstarrte sie. Einen von den Männern, die bei Megan saßen, kannte sie.
    Hugh McKinnon.
    Derselbe Hugh McKinnon, der in ihrer Requisitenkammer den Samtumhang und den Hut mit der Feder betastet hatte.
    Schwer atmend sank sie auf die Bank.
    »Was ist los?«, fragte Megan unschuldig.
    Viel zu unschuldig.
    Victoria deutete auf den rothaarigen Mann.
    »Ich habe ihn schon einmal gesehen«, stieß sie hervor.
    Der Mann, der wie ein elisabethanischer Adeliger gekleidet war, schnaubte. »Ich habe es dir doch gesagt, Ambrose, dass Hugh alles verderben wird, noch bevor wir überhaupt angefangen haben, unsere Pläne in die Tat umzusetzen.«
    »Ich habe überhaupt nichts verdorben«, sagte Hugh McKinnon. Er lächelte Victoria an. »Guten Abend, meine liebe Enkelin.«
    »Enkelin«, wiederholte Victoria tonlos. Sie schluckte.
    »Natürlich über einige Generationen hinweg«, warfen die beiden anderen Männer unisono ein.
    »Ja, natürlich«, sagte Hugh und senkte bescheiden den Kopf.
    Victoria blickte Megan an, die sich in der Gesellschaft der drei Männer recht wohlzufühlen schien. Da ihre Hand zitterte, ballte sie die Faust.
    »Er ist verschwunden«, stieß sie hervor und wies mit dem Kopf auf Hugh. »Er war in meinem Requisitenraum und hat die Kostüme begrapscht, und dann war er auf einmal weg.« »Hugh!«, riefen die beiden schottischen Herren aus. Einer der beiden erhob sich und verneigte sich vor Victoria. »Ich bitte vielmals um Verzeihung. Ich bin Ambrose MacLeod, dein Großvater. Du kannst mich jederzeit rufen, ich bin immer in der Nähe.«
    »Er schläft nicht besonders viel«, sagte Hugh. »Er ist ein recht ruheloser Geist.«
    Der dritte Mann gab einen schnaubenden Laut von sich, dann stand er auf und warf seinen Krug in den Ofen.
    Dieser löste sich auf, ohne eine Spur zu hinterlassen.
    »Ich bin Fulbert de Piaget«, sagte er. » Megan gehört durch die Heirat zu unserer Familie. Ich bin ihr Großonkel. Mit dir bin ich zwar nicht verwandt, aber da ich mich an diesen Eskapaden stets beteilige, darfst du dich auch jederzeit an mich wenden. Allerdings lege ich Wert auf meinen Mittagsschlaf, also störe mich in dieser Zeit besser nicht.«
    Damit drehte er sich um und verschwand durch die Hintertür.
    Durch die hintere Küchentür hindurch.
    Victoria war froh, dass sie saß.
    Ambrose verbeugte sich erneut und verließ sie dann auf die gleiche Art und Weise.
    Hugh hingegen machte keine Anstalten zu gehen. Er lächelte breit. »Nun, Mädels, da jetzt nur noch wir McKinnons hier sind ...«
    Hugh ...
    Hugh verzog das Gesicht, blieb aber sitzen.
    HUGH!
    Leise murmelte er etwas, dann erhob er sich und verbeugte sich. »Ich komme gleich zurück. Sobald Ambrose eingeschlafen ist«, flüsterte er laut.
    Er warf seinen Krug ins Feuer und verschwand.
    Victoria saß am Küchentisch und starrte dorthin, wo die drei Männer eben noch gesessen und so lebendig ausgesehen hatten wie Megan.
    Jetzt hockte nur noch Megan vor dem Feuer. »Ich gehe jetzt besser zu Bett«, erklärte sie und streckte sich. »Ich muss morgen früh nach London zurück ...«
    »Wag es nicht!«, befahl Victoria. »Du kannst im Zug schlafen. Jetzt erst mal raus damit.«
    »Raus womit?«
    Victoria schnaufte empört. »Die Gespenster, Megan.«
    Megan lachte. »Ich habe dir doch gesagt, dass es im Gasthaus spukt.«
    »Ja, aber ich habe dir nicht geglaubt...« Victoria schwieg, dann fuhr sie fort: »Ich bilde mir das also nicht alles nur ein?«
    »Was glaubst du denn?«
    »Ich glaube, ich habe Hugh McKinnon vor einer Woche im Keller von Tumult in der Teekanne gesehen. Aber ich wusste nicht, dass Gespenster ...« Sie holte tief Luft, bevor sie den Satz zu Ende sprach. »... so eben mal durch die Weltgeschichte reisen.«
    »Die meisten tun das wahrscheinlich auch nicht«, erwiderte Megan.
    Victoria warf Megan einen bewundernden Blick zu. So kannte sie ihre Schwester noch gar. Megan, die Geisterjägerin. »Hast du die drei ganz alleine

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