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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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sehr netter Mensch. Er hat schon einmal sein Zimmer gewechselt, für mich.«
    »Es ist wirklich sehr liebenswürdig von ihm, ein weiteres Opfer zu bringen«, sagte Jamie. »Sie haben sich doch nicht wehgetan, als Sie ins Zimmer gefallen sind, Master Fellini?«
    Michael bekam den Mund gar nicht mehr zu, und Victoria blickte ihm misstrauisch nach, als er schließlich den Raum verließ und die Treppe hinaufeilte, um dem König von Dänemark mitzuteilen, dass sie schon wieder aus ihren Gemächern vertrieben würden.
    Einmal blickte er sich verärgert um, weil er anscheinend glaubte, es bemerke keiner, aber als er ihrem Blick begegnete, erstarrte seine Miene zur ausdruckslosen Maske.
    Er war zwar bei ihr gewesen, als ihre Großmutter verschwand, dachte Victoria, aber sie war sich nicht sicher, ob er nicht doch etwas damit zu tun hatte.
    »Gut«, sagte Thomas leise. »Wir treffen uns alle im Garten. Versuch bitte, Dad da herauszuhalten, Vic, ja?«
    »Warum?«
    »Es wäre zu viel für ihn.«
    Und mit dieser kryptischen Bemerkung ging er zum Esszimmer. Victoria konnte sich zwar nicht vorstellen, was für ihren Vater zu viel hätte sein können, aber Thomas wusste anscheinend mehr als sie. Das war alarmierend.
    Sie wartete mit Jamie im Garten, bis Thomas zu ihnen stieß, dann machte sich die kleine Prozession auf den Weg -vorneweg die sterblichen Männer, die Gespenster hinterher. Victoria ging hinter den beiden Gruppen und grübelte verärgert darüber nach, was Thomas und Jamie zu mauscheln hatten. Ein Austausch von Erinnerungen an Thomas’ Hochzeit schien es zumindest nicht zu sein.
    Ambrose trat neben sie. »So, meine Enkeltochter«, sagte er liebevoll.
    Victoria schürzte die Lippen. »Wer ist Jamie MacLeod?«, fragte sie.
    »Ein Verwandter von Iolanthe«, erwiderte Ambrose. »Er war auf Thomas’ Hochzeit. Erinnerst du dich nicht mehr an ihn?«
    »Doch, natürlich«, schwindelte Victoria. In Wahrheit wusste sie kaum noch etwas von dem Fest. Sie war innerhalb eines Monats zweimal von Schottland nach New York und wieder zurück geflogen, und hatte nebenbei auch noch Regie bei dem »Sturm« geführt. Das Schloss der MacLeods war sehr alt, und sein Unterhalt kostete Jamie sicher ungeheuer viel Geld. Aber da sie die ganze Zeit über nur an ihre Produktion gedacht hatte, hatte sie nicht so recht darauf geachtet, was um sie herum geschah.
    Sie hielt inne und überlegte.
    Nahm das Theater sie zu stark in Anspruch?
    Darüber wollte sie jetzt nicht ernsthaft nachdenken. Sie arbeitete auch nicht mehr als andere es taten. Vermutlich hatte es einfach nur am Jetlag gelegen, dass sie sich an Jamie nicht erinnern konnte.
    Außerdem hatte dieser Jamie etwas eigenartig Mittelalterliches an sich, aber damit wollte sie sich heute auch nicht befassen. Wenn Iolanthe sich nicht mehr so häufig von ihrer Übelkeit geplagt im Badezimmer aufhielt, konnte sie ihr vielleicht etwas über ihre Familie erzählen.
    Nachdenklich folgte sie den anderen zum Picknickplatz. Dort stellte sie sich neben Connor.
    »Es liegt etwas in der Luft«, sagte Fulbert düster. »Dieser Ort gefällt mir nicht.«
    »Euch gefällt es doch sowieso nur im Pub«, fuhr Connor ihn an. »Haltet also einfach den Mund und stört die anderen nicht. Die verstehen wenigstens etwas von ihrem Geschäft.«
    Fulberts Hand fuhr zu seinem Schwertknauf. Hugh war vorsichtshalber einen Schritt zurückgetreten, aber Ambrose lächelte fröhlich, als sei alles in bester Ordnung. Victoria runzelte die Stirn.
    »Ist es eine Eigenart der MacLeods, nie in Panik zu geraten?«, fragte sie.
    »Ein hervorstechender Charakterzug der MacLeods ist ihre Geduld«, antwortete er. »Alles wird gut werden.«
    »Weißt du etwas, was ich nicht weiß?«
    »Ja, du solltest da Weggehen, wenn du nicht willst, dass Connor dich aus Versehen in zwei Hälften zerteilt.«
    Victoria wirbelte herum und sah, dass Connor sein Schwert gezogen hatte und Fulbert finster anblickte. »Oh, bitte«, zischte sie, »spar dir das für später, ja?«
    »Er hat mich gereizt«, murrte Connor.
    »Und du reizt mich. Reiß dich zusammen, ja?«
    Sie wandte sich wieder dem Geschehen auf der Wiese zu, drehte sich jedoch noch einmal um, als Ambroses leises Glucksen kein Ende zu nehmen schien.
    »Was gibt es?«, fragte sie.
    Er machte eine Kopfbewegung zu Connor, der mit vor der Brust verschränkten Armen dastand. Die Spitze seines Schwertes wies nach oben, und in seinem Blick lag Entrüstung.
    »Ich habe es noch nie erlebt, dass er einem Kampf

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