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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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war, um tatsächlich ihr Großvater zu sein. Auf jeden Fall wäre James MacLeod die richtige Besetzung gewesen, wenn sie einen Film in der Art von »Braveheart« geplant hätte. Er sah aus, als würde er täglich intensiv auf dem Kampfplatz trainieren, und er verströmte aus jeder Pore die Autorität eines Laird.
    Neben ihm saß Thomas, der mit seiner seit Neuestem zur Schau gestellten Häuslichkeit einen ganz anderen Eindruck machte, auch wenn sie einige Male gehört hatte, wie ihn Iolanthe ebenfalls mit Mylord angesprochen hatte. Das schien eher ihrer morgendlichen Übelkeit geschuldet zu sein. Er mochte robust gebaut sein, mit Kämpfen hatte er aber sicher nichts am Hut. Sie wusste, was für ein Jammerlappen ihr Bruder sein konnte, sobald nur zu Hause die Butter ausgegangen war.
    Nebenbei gesagt machte es sein momentaner Aufzug nicht besser - er trug eine Schürze und versuchte Iolanthe
    hartnäckig davon zu überzeugen, ihre Haferflocken zu essen.
    Hinter der Couch standen Ambrose, Hugh, Fulbert und Connor. Sie hatten die Arme vor der Brust verschränkt und lauschten stirnrunzelnd dem Gespräch. Nun, Fulbert sah so aus, als ob er sich lieber setzen würde, aber er fügte sich ohne zu murren.
    »Das ist höchst interessant«, sagte Jamie MacLeod gerade. »Sie ist also ohne jede Spur verschwunden.«
    »Und sie hat Dinge zurückgelassen, die sie unter normalen Umständen mitgenommen hätte«, ergänzte Thomas und warf Jamie einen vielsagenden Blick zu.
    Victoria hätte nur zu gern gewusst, auf was er sich bezog, und kurz überlegte sie, ob sie ihren Bruder nicht unter Folter befragen sollte. Iolanthe würde es schon verschmerzen, wenn er für einen Tag ins Krankenhaus müsste. Auf jeden Fall war hier irgendetwas Unheimliches im Spiel.
    Und es hatte nichts mit Gespenstern zu tun.
    Jamie rieb sich nachdenklich das Kinn. »Nun, mit Bestimmtheit kann ich erst etwas sagen, wenn ich das Gebiet ...«
    »Warten Sie«, unterbrach Victoria ihn. »Ich kann gerade nicht ganz folgen. Sind Sie eine Art Privatdetektiv?«
    Jamie lächelte sie an. »Nein. Ich bin lediglich ein Verwandter von Iolanthe. Aber ich habe einige Erfahrung mit den seltsamen Phänomenen, die in Schottland vor sich gehen.«
    Victoria traute kaum ihren Ohren. Da aber Jamie nicht daran interessiert zu sein schien, ihr zu erläutern, was denn in Schottland so Seltsames vor sich ging, würde sie es vermutlich selbst herausfinden müssen.
    Jamie erhob sich. »Nun, wenn Thomas mich begleiten würde ..'.«
    »Ja, sicher.« Thomas stand ebenfalls auf.
    »Soll ich Mom und Dad Bescheid sagen?«, fragte Victoria.
    »Nein«, erwiderte Thomas, »auf keinen Fall. Lass sie schlafen.« Er lächelte Victoria an. »Glaubst du nicht, das wäre das Beste?«
    »Ich glaube so einiges«, erwiderte Victoria, »und eines davon ist ...«
    Plötzlich hob Thomas die Hand. »Still«, sagte er leise.
    Auf Zehenspitzen huschte er zur Tür und riss sie plötzlich auf.
    Michael Fellini taumelte ins Wohnzimmer.
    Thomas half ihm auf.
    »Michael, was für eine nette Überraschung«, sagte er liebenswürdig.
    Michael klopfte sich die Kleider ab. »Ich habe mir Sorgen gemacht, dass Victoria wegen des Verschwindens ihrer Großmutter bekümmert sein könnte«, sagte er steif.
    »Wie nett von Ihnen. Wollten Sie gerade klopfen?«
    »Ja, genau«, erwiderte Michael rasch. »Ich war gerade im Begriff anzuklopfen.«
    »Oh, es tut mir leid, dass ich die Tür so schnell geöffnet habe«, erklärte Thomas und legte Michael die Hand auf die Schulter. »Es war sicher unangenehm für Sie, dass Sie sich so stark angelehnt haben, dass Sie direkt ins Zimmer gefallen sind.«
    Michael schnaufte verlegen. Er blickte Victoria an. »Ich habe mir nur Sorgen um dich gemacht.«
    »Mir geht es gut«, erwiderte sie stirnrunzelnd. Was sollte das? »Aber es ist nett von dir, dass du dich um mich sorgst. Du solltest besser deinen Text lernen.«
    »Ich kann meinen Text«, sagte Michael.
    »Dann pack deine Sachen zusammen.«
    »Warum denn?«
    »Mr MacLeod braucht einen Platz zum Schlafen. Wir müssen dich und Dänemark ausquartieren.«
    Michael öffnete den Mund, um zu protestieren, aber Jamie trat auf ihn zu und streckte die Hand aus. Michael starrte ihn sprachlos an.
    »Ausgesprochen freundlich von Ihnen«, sagte Jamie und schüttelte ihm kräftig die Hand. »Ich bin James MacLeod, und ich helfe bei der Suche nach Victorias Großmutter.«
    »Mr Fellini ist ein hervorragender Schauspiellehrer«, sagte Thomas, »und auch ein

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