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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Freund.« Er reichte dem Askajianer das Gerät. »Seid vorsichtig!«
    »Ihr auch, meine Freunde. Möge der Sand nie die Sohlen eurer Stiefel zum Schmelzen bringen.«
    »Mögt ihr unter den Sonnen stets Schatten finden«, erwiderte Leia. »Falls die Regierung der Neuen Republik noch irgendetwas für euch tun kann, bitte …«
    »Für uns tun?« Borno lachte. »Das wage ich zu bezweifeln, Prinzessin. Wir verstecken uns vor Regierungen.«
    Der Askajianer wendete seinen Taurücken und winkte mit einer schweren Hand, während er die Echse zum Galopp antrieb.

19. Kapitel
    Zur Abwechslung gefiel es Han, auf Tatooine zu sein. Es gab keinen Preis, der auf seinen Kopf ausgesetzt war, keine Nachwirkungen eines erzwungenen Winterschlafs, keinen Jabba – das allein machte aus dem Planeten schon ein sonniges Paradies. Zudem saß er am Steuer eines wendigen Hoverscouts, der durchs Herz der Jundland-Wüste flog, während die Schatten des Nachmittages über den felsigen Canyonboden krochen, und die hübscheste Frau der Galaxis hielt sich neben ihm am Schutzbügel fest.
    Vielleicht dachte Leia gerade über ganz ähnliche Dinge nach – oder darüber, dass sie ihn beinahe schon wieder verloren hätte. Jedenfalls war sie ständig an seiner Seite, bot ihm Wasser an, fragte, ob ihm heiß werde, zeigte ihm auf tausend verschiedene Arten, dass sie ihn liebte. Han wollte sich bestimmt nicht beschweren, aber er wunderte sich doch über ihre Gründe. Er hatte sich seit der Rückkehr von Dathomir wie ein Hutt benommen, den Provisorischen Rat behandelt, als wäre er ein Rivale um Leias Gunst, und von seiner Frau verlangt, sich zwischen ihnen zu entscheiden.
    Als sie dann in der Höhle sein Wohl über ihre Pflicht gestellt hatte, war ihm schließlich klar geworden, dass er seine Karten ablegen musste. Falls sie von ihrem Sitz im Rat zurücktrat, würde er in ihrer Schuld stehen und sich früher oder später gezwungen fühlen, selbst etwas aufzugeben – Sabacc, seine Reiselust oder vielleicht gar den Falken . In jedem Fall würde er einen wichtigen Teil seiner selbst verlieren, ohne den er nicht länger dieselbe Person wäre. Genauso, wie Leia nicht mehr die Frau wäre, die er liebte, wenn sie ihre Arbeit im Rat aufgeben musste.
    Ihm persönlich ging es hauptsächlich noch immer darum, den Codeschlüssel vor den Imperialen zu schützen. Unabhängig von seiner Einstellung gegenüber dem Provisorischen Rat – und die blieb zwiespältig, zumindest, was Mon Mothma und die anderen betraf, die bereit gewesen waren, Leia zu einer Pflichtehe zu verdammen – liebte er die Neue Republik, und er könnte sich nie verzeihen, sollte sie eines ihrer wichtigsten und bestgehüteten Geheimnisse verlieren, nur, weil er sich in seiner Ehre gekränkt fühlte.
    Doch natürlich würde er nichts davon zugeben. Viel zu sehr genoss er es, von Leia umsorgt zu werden – wenngleich es zugegebenermaßen ein wenig eintönig wurde, immer wieder Sätze wie »Sei vorsichtig, du Nerfhirte!« zu hören.
    Was ihm fast ebenso behagte wie ihre Aufmerksamkeit war der Gedanke, die Squibs zu guter Letzt doch noch überlistet zu haben. Ohne den Zündungskern, der im Frachtabteil ihres Hoverscouts lag, konnten Grees und seine Spießgesellen den Sandkriecher nicht starten. Vermutlich würden sie noch immer versuchen, den Reaktor zu befeuern, wenn Herat mit ihren Clan-Mitgliedern zurückkehrte, um die Toten zu begraben und ihr Eigentum zurückzufordern.
    Die Imperialen hatten sich als berechenbar erwiesen: Zehn Minuten, nachdem Han und die anderen sich von Borno verabschiedet hatten, war bereits ein Trio von TIE-Jägern über der Position des Askajianers gekreist, und nach zwanzig Minuten – als der Hoverscout bereits siebzig Kilometer entfernt war – hatte ein Angriffsshuttle den Ort des Geschehens erreicht. Han würde vermutlich nie erfahren, ob eine Einheit losgeschickt worden war, Borno gefangen zu nehmen – und falls ja, ob sie Erfolg gehabt hatte –, doch das Shuttle war bereits nach ein paar Minuten wieder gestartet und ins Herz des Großen Schotts hinausgeflogen.
    Nun ließ Han sich von Herat durch das Gewirr tiefer Schluchten und schmaler Kluften führen, wo ein Spionagesatellit sie nur mit Mühe aufspüren könnte – wenn überhaupt. Ihr Ziel, so hatte sie erklärt, war eine Oase tief im Gebiet der Tusken, eine heilige Stätte auf der anderen Seite der Berge. Dort war einst ein ganzer Stamm von Sandleuten tot aufgefunden worden, von einem wütenden Geist in Stücke

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