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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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faszinierender wäre es, wenn wir nicht am Hintern eines Banthas enden würden.« Sie drehte das Tagebuch, sodass er den Bildschirm nicht mehr sehen konnte. »Konzentrier dich auf die … nun, auf was immer dort draußen ist.«
    »In Ordnung, aber dreh es nicht leiser. Das interessiert mich auch.«
    Leia entging der neidvolle Unterton in Hans Stimme nicht. Er kannte keine seiner Großmütter, war auf einem Händlerschiff aufgewachsen, ohne jegliches Wissen über seine echten Eltern, und die einzige Person in seinem Leben, die einer Großmutter auch nur entfernt nahegekommen war, schien Dewlanna gewesen zu sein. Das war noch etwas, das sie beide gemein hatten, schätzte Leia – und es war vermutlich auch ein Grund dafür, dass er nun eine Familie haben wollte.
    20:08:17
    Cliegg hat seinen Sohn Owen mitgebracht, um beim Verladen der Evaporatoren zu helfen, die er gekauft hat – obwohl ich glaube, die Evaporatoren waren nur ein Vorwand, um uns einander vorzustellen. In Mos Eisley hätte er sie sicher billiger bekommen. Owen ist ungefähr so alt wie du, Annie, und er hat das breite Gesicht und die blauen Augen seines Vaters. Er sieht nicht so aus, wie ich mir dich gerade vorstelle, aber als ich ihn sah, musste ich trotzdem an dich denken, und daran, zu was für einem Mann der kleine Junge, den ich kannte, sich wohl entwickelt hat.
    Nach diesem Tag verschwanden jegliche Anzeichen von Unmut über ihren Herrn aus Shmis Einträgen. Fröhlich erfüllte sie jede Aufgabe, die Watto ihr auftrug, und manchmal nahm sie seine Befehle sogar vorweg oder kümmerte sich um Dinge, an die er gar nicht gedacht hatte. Das machte den Toydarianer noch anhänglicher und besitzergreifender, bis er schließlich anfing, Vorwände zu ersinnen, damit sie bis nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Schrottplatz blieb. Shmi beklagte sich nie, nicht einmal dann, wenn sie so viel zu tun hatte, dass sie lediglich die Kamera des Tagebuches in den Himmel hinaufrichten und vor sich hinmurmeln konnte, dass Anakin glücklich war und es ihm gut ging, während sie arbeitete. Doch nie ließ sie einen Tag ohne Eintrag verstreichen, denn ihr Sohn blieb stets im Zentrum ihrer Gedanken – selbst dann, als klar wurde, dass Cliegg sich ebenso in sie verliebt hatte wie sie sich in ihn.
    Es verging keine Woche, in der er nicht mindestens einmal vor ihrer Hütte wartete, wenn sie von der Arbeit zurückkehrte, mit einer Kiste voll Obst von seiner Feuchtfarm, hin und wieder auch mit einem Strauß Hubba-Blüten. Es dauerte nicht lange, bis Shmi ihm die Sicherheitscodes für die Tür gab.
    20:51:18
    Während meines wöchentlichen Glases Wein mit Watto hat er mir erzählt, dass mein »Verehrer« ihm einen Landgleiter geboten hat, um mich freizukaufen. Vermutlich glaubte er, ich wäre empört, weil Cliegg nicht mehr geboten hat, aber das bin ich nicht. Watto versteht einfach nicht, wie wichtig ein Landgleiter für einen Feuchtfarmer ist.
    Die nächsten Monate verliefen ereignislos. Cliegg versuchte mehrmals, Shmi zu kaufen, und bot schließlich viel mehr, als eine Sklavin ihres Alters erbringen sollte. Shmi war nicht wütend auf Watto, weil er Clieggs Gefühle für sie ausnutzte, um den Preis hochzutreiben, stattdessen nahm sie jedes Nein des Toydarianers mit amüsierter Geduld hin, als wüsste sie, dass er früher oder später nachgeben würde.
    Leia hatte den Eindruck, dass Wattos Verhalten mehr an einen eifersüchtigen Verehrer erinnerte als an den Besitzer einer Sklavin. Er behielt Shmi stets in seiner Nähe, und bisweilen schloss er sogar den Laden, damit sie ihn zu einer Wrackversteigerung begleiten konnte. Zweimal machte er dabei einen Umweg und zeigte ihr die örtlichen Sehenswürdigkeiten – einmal flog er mit ihr nach Mos Eisley, das andere Mal zu den faszinierenden Alabasterzinnen des Felspalastes. Wie Shmi berichtete, redete der Toydarianer außerdem nur noch davon, wie hart das Leben auf einer Feuchtfarm doch sei, und er hielt während ihrer Ausflüge sogar bei einigen, um es ihr zu beweisen.
    Sie bat Watto, er solle sie für einen fairen Preis an Cliegg verkaufen, und Watto verlangte, sie solle sich nicht mehr mit Cliegg treffen.
    Shmi erzählte, dass sie ihm daraufhin ins Gesicht gelacht hatte.
    Als sie kurz darauf spätabends von der Arbeit nach Hause kam, wartete Cliegg auf sie – zum zweiten Mal in dieser Woche.
    06:22:19
    Ich habe uns Pallie-Wein eingeschenkt und ein kleines Abendessen zubereitet, dann erklärte Cliegg, dass er mit Owen »darüber«

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