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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Stimme war etwas deutlicher – und deutlich missbilligend. »Ist das nicht etwas zu stark für jemanden Eures Alters? Wie wäre es mit einem schönen Glas Rubin-Bliel?«
    »Bliel?« , donnerte Watto. »Hol diesem Jungen sein …«
    »Rubin-Bliel ist vielleicht wirklich besser« , lachte Owen. »Ich muss heute Nachmittag schließlich noch nach Pavo Prime fliegen.«
    »Oh, Pavo Prime. Dort wollte ich schon immer einmal hin.«
    Ihre Stimmen verhallten jenseits der Tür, und Shmi huschte an der Kamera vorbei, um die Getränke zu holen. Kurz darauf begann das Bild, heftig zu schaukeln, als Leias Großmutter das Tagebuch in den Hof hinaustrug. Kurz zeigte der Schirm Owen und Watto, wie sie die Rampe eines schlanken, silberglänzenden Rennschiffes heruntergingen, dann wurde er dunkel – Shmi hatte das Gerät in ihre Tasche gesteckt.
    »… bisschen mitgenommen aus« , sagte Owen, »aber die Wartungsmannschaft meines Vaters könnte es vermutlich wieder auf Vordermann bringen.«
    »Bestimmt könnte sie das.« Wattos Stimme wurde lauter, während er zu Shmi hinüberschwebte. »Wer ist denn Euer Vater?«
    Owen ignorierte die Frage. »Wir sollten einen Testflug mit dem Schiff machen.«
    Watto klang zerknirscht. »Ich fürchte, das ist nicht möglich. Es hat keine Tobal-Linse.«
    »Keine Tobal-Linse?« Owens Verblüffung war sehr überzeugend. »Warum versucht Ihr dann, mir das Schiff zu verkaufen?«
    »Ich dachte, Ihr könntet Euch selbst eine Linse besorgen. Sie sind nicht sehr teuer, aber hier draußen sind sie eben sehr selten.«
    »Sie sind überall sehr selten« , sagte Owen. »Darum ging Renatta Rennsysteme ja auch bankrott.«
    Das Schlagen von Wattos Flügeln verlangsamte sich zu einem Flattern. »Ich könnte es Euch günstig überlassen – sagen wir, für einhunderttausend.«
    »Ohne die Linse ist es keinen Credit wert.« Owens Stimme wurde leiser, als er davonging.
    Shmi wartete, bis der Junge außer Hörweite war, dann fragte sie Watto: »Eine Tobal-Linse … Ist das nicht ein runder Kristall, so groß wie mein Kopf, mit leuchtenden Farben?«
    »So ungefähr.«
    »Ist man eine Weile geblendet, wenn man hineinblickt? Und wenn man sie nahe an einen Speicher hält, kann diese Linse dann optische Daten löschen?«
    »Du hast eine gesehen!« , rief Watto aus. »Wo? Schnell, sag es mir, bevor er fort ist!«
    »Bei Cliegg.«
    »Cliegg? Dein Freund Cliegg?« Wieder mischte sich Enttäuschung in Wattos Stimme. »Was will ein Feuchtfarmer mit einer Tobal-Linse? Ich glaube nicht, dass er je ein Renatta-Nadelschiff besessen hat.«
    »Wo sonst könnte ich es denn gesehen haben?« , entgegnete Shmi.
    Watto schwieg einen Moment, dann flog er davon. »He, Junge, warte!«
    Shmi lachte. »Danke, Qui-Gon« , flüsterte sie.
    Der Eintrag endete, und Chewbacca knurrte eine Frage.
    »Es ist unwichtig, ob Watto herausfindet, woher die Linse stammt«, meinte Han. »Er hat schon angebissen. Auf keinen Fall wird er sich dieses Geschäft entgehen lassen. Weißt du, was ein Renatta-Nadelschiff wert ist – sofern du jemanden finden kannst, der eines möchte?«
    Leia blickte auf. Das zweite Abendrot war nun verblasst, und zwei von Tatooines Monden standen bereits am gegenüberliegenden Horizont, von wo sie ihre weichen Strahlen silbernen und bernsteinfarbenen Lichts über die dunkle Wüste ergossen. Der Boden vor ihnen schien nur aus Schatten und Schemen zu bestehen.
    Han flog dennoch weiter mit Höchstgeschwindigkeit über die Ebene. Er genoss es sichtlich, einen imperialen Hoverscout zu steuern.
    »Siehst du noch genug?«, fragte Leia. »Ich kann nämlich nicht mehr viel erkennen.«
    »Ich muss nichts sehen können.«
    Herat, die auf einem der hinteren Sessel saß, schrillte alarmiert.
    Chewbacca brummte amüsiert, und Han klopfte gegen die Windschutzscheibe, wo Leia nun die schwach leuchtenden Linien eines Frontsichtdisplays ausmachen konnte.
    »Terrainscanner«, sagte ihr Mann. »Dieser Gleiter hat alles …«
    Ein statisches Knacken drang aus dem Lautsprecher am Instrumentenpult, und zwischen den Sitzen formte sich eine Wolke aus Licht über dem Holoprojektor.
    Han zog die Augenbrauen zusammen. An Leia gewandt, fragte er: »Hast du …«
    »Ich habe nichts angefasst«, erklärte sie.
    »Der Kommunikator!« Han bremste scharf ab und nahm die Hände vom Steuer, woraufhin der Hoverscout wild hin und her schlitterte. »Verschmiert die Holokameras!«
    Er spuckte auf seine Finger und rieb den Speichel über das Paar kleiner Linsen auf seiner

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