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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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und ging voraus, zu einer kleinen Larmalsteindiele. Von diesem zentralen Knotenpunkt aus öffneten sich Türen zu Leias Büro, zu den Schlaf- und Ankleideräumen und zu einem großen Badbereich, zu dem ein Fitnessbereich, eine Dampfdusche und Bade-Einheiten gehörten, die pulsieren, dämpfen, blubbern und die sich in der Wanne Entspannenden in einem Zustand träger Glückseligkeit mineralisieren konnten.
    Draußen vor Leias Ankleidezimmer lag ein zerbrochenes Parfümfläschchen. Die bernsteinfarbene Kostbarkeit, die es einst enthielt, bildete jetzt Pfützen auf dem Fußboden. Der Raum im Innern war übersät von verstreuten Kosmetikartikeln, Alltagsschmuck, Serviergeschirr aus dem förmlichen Essbereich, ein Holokom von Leias Büro und ein gerahmtes Paar Tausend-Credit-Chips, die Han als Andenken an die Tage behalten hatte, als er in einem Casino auf Pavo Prime die Bank gesprengt hatte. Aus einem der geräumigen Kleiderschränke im hinteren Teil des Raums drang wildes Gepolter.
    Als Chewbacca hineingehen wollte, packte Malla ihn am Arm und flüsterte: [Das sieht deinem Sohn gar nicht ähnlich.]
    [Schön, das zu hören], sagte Chewbacca. [Wäre es anders, müsste ich …]
    [Nein, Chewbacca – ich meine, Lumpy hat keine zerstörerische Ader. Etwas wie das hier würde er nie tun.]
    Chewbacca ließ den Blick von Neuem über das Schlamassel auf dem Fußboden schweifen, und das ungute Gefühl, das ihn zuvor schon befallen hatte, verwandelte sich in Furcht. Das Sicherheitssystem war so eingestellt, dass Malla und Lumpy als Gäste uneingeschränkten Zugang hatten, aber dennoch hätte inzwischen ein Wachdroide auftauchen müssen, um zu überprüfen, was es mit dem Krach auf sich hatte.
    [Jemand hat die Alarmanlage lahmgelegt], flüsterte Chewbacca. Er schob Malla sanft auf die andere Seite der Diele zu. [Such ein Komlink und informier den Gebäude-Sicherheitsdienst.]
    [Natürlich.] Malla wandte sich wieder Leias Ankleidekammer zu. [Sobald ich sicher bin, dass unser Sohn in Sicherheit ist.]
    Da Chewbacca klug genug war, sich Mallas Mutterinstinkt nicht in den Weg zu stellen, grunzte er und schritt in die Kammer. Sein Sohn hockte auf dem Boden, fischte seltenes alderaanisches Essgeschirr und teure Bürogeräte aus einem aufgeschlitzten Rucksack und stopfte sie hastig in einen von Leias Kleiderbeuteln. Im hinteren Bereich der Kammer stand ein hagerer, milchhäutiger Mann neben einem Loch in der Wand, das ungefähr einen halben Quadratmeter im Durchmesser maß. Er hatte einen Miniblaster auf Lumpys Kopf gerichtet.
    »Keinen Schritt weiter, Wookiee!«
    Die Stimme des Mannes war ein abgehacktes Kratzen – zumindest glaubte Chewbacca, dass es sich um eine Männerstimme handelte. Die spitzen Ohren des Eindringlings standen senkrecht von einem haarlosen, ausgezehrten Schädel ab, und seine knochige Gestalt war so mager, dass sie kaum ausreichend wirkte, um seinen zerfledderten Overall zu tragen. Chewbacca war sich nicht sicher, welcher Spezies der Gangster angehörte, ganz zu schweigen von seinem – oder ihrem – Geschlecht. Die kleine, abgestumpfte Nase und die hohen Wangenknochen wiesen auf eine Menschenfrau hin, doch das langgezogene Kinn und die dünnen grauen Lippen wirkten maskuliner.
    »Noch ein Schritt, Fellknäuel, und ich verpasse deinem Welpen hier ein drittes Auge.«
    Lumpy wirbelte mit großen Augen herum. Sein weiches Kinderfell lag flach an seinem Kopf an. Dieser Anblick war eine kraftvolle Erinnerung daran, wie dringend er etwas Zeit mit seinem Sohn verbringen musste. Der aufgeschlitzte Rucksack wies auf ein Handgemenge hin, und Lumpy war beinahe so groß wie die dürre Gestalt, die ihn in Schach hielt – und vermutlich doppelt so stark. Hätte er sich zur Wehr zu setzen gewusst, hätte der Dieb nicht die geringste Chance gehabt, den Blaster in Anschlag zu bringen; dann wäre es dem Jungen ein Leichtes gewesen zu entkommen – oder anzugreifen, je nachdem, wofür er sich entschied. Stattdessen schien er anzuzweifeln, dass er der Situation gewachsen war, ja, er wirkte beinahe beschämt, als würde er glauben, ihn träfe die Schuld an diesem Schlamassel.
    [Wie ich sehe, hast du einen Einbrecher geschnappt], sagte Chewbacca. Er spürte, wie sich Malla gegen seinen Rücken drückte, und trat vor, um ihr Platz zu machen. [Das hast du gut gemacht. Han und Leia werden dir dafür dankbar sein.]
    Lumpys Augen leuchteten auf vor Stolz, doch der Dieb knurrte: »Klappe! Noch ein Wort von einem von euch ungestriegelten

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