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Der Gelbe Nebel

Der Gelbe Nebel

Titel: Der Gelbe Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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vertrödle!“ Lestar, dem die Neuigkeit fast die Brust zersprengte, lief zum
Wohnwagen hinüber, weckte Charlie Black und erzählte ihm von der Idee
des eisernen Ritters, worüber auch der Seemann in Begeisterung geriet.
Am nächsten Tag machte man sich in aller Frühe ans Werk. Im Gepäck des
Seemanns fanden sich die notwendigen Federn und Hebel, und sogleich
begann die Rekonstruktion des mechanischen Riesen, bei der Tilli-Willi
sehr nützliche Anweisungen gab. Am Abend des nächsten Tages war die
Arbeit beendet und Lestar sagte zum Riesen:
„Mein lieber Tilli, jetzt ist es soweit! Du brauchst meine Dienste nicht
mehr, und ich nehme von dir Abschied!“
„Was bedeutet das?“ fragte der Riese erstaunt.
„Das bedeutet, daß ich nicht mehr in deinem Bauch zu sitzen brauche und
daß meine Nichtigkeit dich auch nicht mehr belasten wird!“
,,Das will ich ja gar nicht“, entgegnete Tilli-Willi mißmutig. „Für mich seid
Ihr leicht wie eine Feder, und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ich
ohne meinen Führer und, ich wage es zu sagen, meinen Lehrmeister und
Freund, durch die Straßen gehen soll. Die Langweile könnte ich nicht
ertragen! Da gäbe es ja niemanden, mit dem man ein Wort wechseln
könnte. Deshalb bitte ich, ehrwürdiger Lestar, Euren Platz wieder einzunehmen!“
Darauf schmunzelte der Mechaniker und stieg in seine Kabine ein.
Von diesem Tag an machte die geistige Entwicklung Tilli-Willis gute
Fortschritte, doch seinem Lehrmeister bereitete das nicht wenig
Schwierigkeiten. Am Tag stapfte der Riese hinter dem Wagen einher,
nachts aber hatte er viel Zeit zum Nachdenken und gab dem Mechaniker
keine Ruhe. Er stellte ihm unzählige Fragen, wie es gewöhnlich dreijährige
Jungen tun, und das Ende dieser Fragerei war gar nicht abzusehen.
„Woraus ist die Sonne gemacht und warum zieht sie über den Himmel?“
„Woher kommen die Flüsse?“ „Warum ist es in der Nacht finster?“
„Warum weht der Wind?“ „Warum hat mein Papa nur ein Bein?“
„Wie leben die Menschen auf der anderen Seite der Berge?“ und so weiter
und so fort. Der gute Lestar gab sich die größte Mühe, die Fragen des
wißbegierigen Tilli-Willi so gut er konnte zu beantworten, aber oft schlief
er mitten im Satz ein…
Es gab kaum noch eine Nacht, in der Lestar ausschlafen konnte, deshalb
versuchte er es am Tage, wenn der Riese ihn in Ruhe ließ. Für den kleinen
Mechaniker aus dem Land der Zwinkerer war es ein schweres Amt,
Lehrmeister des jungen Tilli-Willi zu sein.

DIE SCHLICHE DER HEXE ARACHNA
    Als die Rekonstruktion des eisernen Ritters beendet war, hatte sich die
Kampfstärke des Trupps unter der Führung des Scheuchs und Charlie
Blacks gewaltig erhöht. Jetzt, wo man sich den Besitzungen Arachnas
näherte, war große Vorsicht geboten. Mit dem kleinen Teppich konnte
Charlie Black keine Erkundungsflüge mehr unternehmen, doch gab es die
erprobte Kämpferin Kaggi-Karr, die dem Trupp stets einige Meilen
vorausflog, den Weg inspizierte, sich überall umschaute und immer mit
wertvollen Auskünften zurückkehrte. Kam man an eine Schlucht, über die
eine Brücke gebaut werden mußte, so war der eiserne Ritter gleich zur
Stelle. Im Handumdrehen fällte er ein paar große Bäume, die er nach den
Weisungen Lestars verlegte. Bald konnten sich unsere Helden überzeugen,
daß Arachna über ihren Vormarsch unterrichtet war. Der Wagen fuhr durch
eine Lichtung, und als er ihre engste Stelle erreichte, stürzten die Holzköpfe
und verschwanden, als hätte sie die Erde verschlungen. Die Vorderräder
des Wagens versanken in ein Loch, die Achse zerbrach, die Insassen fielen
kopfüber, rutschten den geneigten Wagenboden hinab, prallten gegen die
Wände und gegeneinander. Die Verletzten stöhnten, und Arto, auf den der
Eiserne Holzfäller gefallen war, heulte vor Schmerz.
„Wir sind in eine Falle geraten!“ rief Charlie Black. „Das hat uns Arachna
beschert.“
Während die Menschen sich mühsam erhoben, traf Tilli-Willi ein. Er zog
den Wagen aus der Grube, stellte ihn an einen ebenen Ort und fragte
besorgt: „Papa Charlie, wie fühlst du dich? Ist dir etwas passiert, hast du
vielleicht einen Knochen gebrochen?“
„Nein, nein, mein Kindchen!“ erwiderte der Einbeinige Seemann gerührt.
„Ich habe nur eine Beule, weiter nichts.“ ,,Was ist das, eine Beule?“
Das mußte dem wißbegierigen Riesen erklärt werden. Erst dann machte er
sich mit dem Mechaniker Lestar daran, eine neue Achse zu

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