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Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maaser
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steht gut. Und überall Leute, die für dich arbeiten. Du bist ein glücklicher Mann, weißt du das?“
    „Meine Leute erinnern mich täglich daran“, erwiderte Wittiges und sah Pontus mit fliegender Kutte in den Hof eilen. Der ehemalige Mönch verneigte sich, und als sich der Schlag des Karrens öffnete, gleich noch einmal.
    Sidonia und die zweite Kammerfrau, die Unke Nanthild, die Wittiges noch weniger leiden mochte, stiegen aus und reichten Brunichild die Hände, um ihr aus dem Gefährt zu helfen. Sie trug ein hellgelbes, mit blauen und roten Blumen besticktes Seidengewand, das ihr Haar wie reines Gold leuchten ließ. Wiedergeboren in Freude und Heiterkeit war sie wieder die goldene Königin. Ergriffen sank Wittiges vor ihr aufs Knie und trank sich an ihrem Anblick satt.
    Es wurde ein wundervolles Fest, das bis in die Morgenstunden hinein dauerte. Liebend gern wäre Wittiges wenigstens kurz mit Brunichild allein gewesen, aber es ergab sich keine Gelegenheit dazu. Sigibert war ständig bei ihr, und so konnte er sie nur mit den Augen verschlingen und musste aufpassen, dass seine Vernarrtheit nicht auffiel. Einmal fing er einen forschenden Blick von Aletha auf, der ihn veranlasste, zu ihr zu schlendern.
    „Ich hoffe, sie ist jetzt glücklich und zufrieden“, sagte er leichthin und wies nickend auf die Königin.
    „Womit?“, fragte Aletha knapp.
    „Mit dem, was sie erreicht hat. Sie hat einen gesunden Sohn, der hoffentlich die Kindheit überleben wird, und sie hat die Genugtuung, Chilperich für den Tod ihrer Schwester bestraft zu wissen.“
    „Was weißt du schon!“, bemerkte Aletha ironisch.
    „Anscheinend nicht genug. Dann klär mich doch auf. Ist sie mit dem Schiedsspruch nicht zufrieden?“
    Brunichild nahm lächelnd einen Blumenkranz von einem der kleinen Mädchen des Guts entgegen, setzte ihn sich zur Freude aller Kinder auf den Kopf und drehte sich im Kreis. Ein hübsches Bild voll Friedlichkeit und Lebenslust.
    „Nein. Sie will Chilperichs Kopf. Vorher wird sie keine Ruhe finden“, sagte Aletha leidenschaftslos.
    „Das meinst du nicht im Ernst“, entgegnete Wittiges heftig.
    „Du kennst sie nicht so wie ich. Sie hasst ihn bis in den Tod.“
    Wittiges hätte gern widersprochen, aber im Grunde seines Herzens wusste er auf einmal, das Aletha recht hatte. Diese dunkle Seite in Brunichild hatte er immer erahnt. Sie war keine Frau, die verzieh oder vergaß.
    „Wenn ihr doch nur jemand den Hass nehmen könnte“, sagte er inbrünstig.
    Aletha musterte ihn aufmerksam. „Du vielleicht? Wer weiß, vielleicht hast du ja mehr Einfluss auf sie als Sigibert. Wundern würde es mich nicht.“ Ihr Blick wurde forschender. „Du liebst sie doch, nicht wahr? Schon seit Toledo. Leugne es nicht. Ich weiß Bescheid über eure Stallliebe.“
    Wittiges hörte Sigibert laut lachen und nahm das bunte Treiben ringsum nur noch wie durch einen grauen Schleier wahr. Die Bitterkeit in der Stimme seiner Frau erschreckte ihn. Warum rückte Aletha jetzt mit ihrem Wissen heraus? Und wie konnte er so dumm gewesen sein, anzunehmen, dass sein gefährliches Liebesverhältnis vor ihr verborgen geblieben war? Er erinnerte sich wieder an die kleine verhuschte Magd, die immer in Brunichilds Nähe gewesen war. Damals hatte er sie kaum wahrgenommen.
    „Das war einmal“, hörte er sich sagen. „Das ist längst vorbei.“
    „Nein, es ist nicht vorbei“, stellte Aletha richtig. „Meinst du, ich spüre es nicht? Ich bin für dich nur die Frau, die dir Brunichild aufgezwungen hat.“
    „Nein, Aletha, bitte. Es hat sich doch längst alles zwischen uns geändert.“ Er streckte die Hand nach ihr aus, aber sie wandte sich ab und ließ ihn stehen.
    Für den Rest des Festes hielt sich Wittiges von Brunichild fern und war erleichtert, als die Hofgesellschaft gegen Morgen abreiste.
    Zwei Wochen später schickte Sigibert Wittiges auf eine Erkundungsreise in den Süden, von der er mit der Nachricht zurückkehrte, dass Chilperich erneut den Heerbann aufgerufen hatte. Damit war klar, dass Chilperich seine fünf, an Brunichild abgetretenen Städte zurückerobern wollte. Der kurze Frieden war vorbei. In aller Eile rief auch Sigibert seine Krieger zusammen und sandte Wittiges als Eilboten zu Guntram. Aber Guntram forderte Sigibert auf, Arles an ihn abzutreten, nur dann würde er ihn im Kampf gegen Chilperich unterstützen.
    Noch vor Wintereinbruch besetzte eine Streitmacht Chilperichs unter Führung seines Sohnes Chlodowech Tours und Poitiers und

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