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Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maaser
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Fingern befreite. Ihr Mund hatte sich leicht geöffnet, und sie lächelte schelmisch. „Ich möchte meine Haare behalten“, murmelte sie.
    „Und ich hätte gern eine Locke als Erinnerung an dich“, stieß Wittiges hingerissen und ohne nachzudenken hervor.
    „Warum?“ Brunichild legte ihm die Hände auf die Brust.
    Es war ein so süßer Augenblick. Eine innige Vertrautheit, von der er nichts geahnt hatte, kam auf.  Sein Blick hing immer noch an ihrem Mund. Dieser Mund zog ihn magisch an, und es schien ganz natürlich, ihn zu küssen. Bereitwillig öffnete Brunichild die Lippen, und seine Zunge glitt dazwischen, tauchte tief ein in diese berauschende Feuchtigkeit. Erst nach einer ganzen Weile machte sich Brunichild atemlos frei, presste sich aber mit dem Leib an ihn.
    Sie rieb sich an ihm! Vor Verblüffung erstarrte er wieder, dann aber überwältigte ihn ein Gefühl, das wie eine Stichflamme durch seinen Körper raste. „Hat dir nie jemand gesagt, dass du das nicht tun darfst?“, fragte er heiser vor Erregung.
    „Was?“, fragte sie unschuldig. „Bitte, küss, mich noch einmal. Ich wusste nicht, dass Küssen so wunderbar ist“, fügte sie leise hinzu. „Es ... es ist hinreißend!“
    Die Knie wurde Wittiges weich. Er brauchte dringend Halt. Mit einer Hand tastete er sich an der Holzwand des Verschlags entlang, instinktiv weg von der Tür, durch die einer der Knechte hereinlugen konnte, mit der anderen hielt er Brunichild fest, so dass sie sich mit ihm bewegte. Jetzt bloß keine Unterbrechung. Jetzt bloß nicht loslassen. Erst als sie schon im Stroh lagen - es gab da eine Kraft, die ihn hinunterzwang - tobten heftige Bedenken durch seinen Geist.
    „Brunichild, du ...“ Zum ersten Mal nannte er sie bei ihrem Namen.
    „Sch ...“ Sie legte ihm die Finger auf die Lippen. Sie leistete keine Gegenwehr, im Gegenteil, sie kam seinen Absichten zuvor, als er ihre Gewänder hochstreifte, denn sie öffnete bereitwillig die Schenkel, noch ehe er daran gedacht hatte. Als er sich selbst von seinen Kleidern weit genug befreit hatte, wölbte sie sich ungeduldig ihm entgegen.
    Er drang in ihren Schoß ein. Sie stieß einen leisen, keuchenden Schreckenslaut aus, klammerte sich aber an ihn und ließ ihn nicht los, bis er sich ganz und gar der Leidenschaft überließ. Nachdem sie abgeklungen war, mochte er ihr nicht in die Augen sehen.
    „Es ..., es tut mir leid“, stöhnte er, innerlich völlig aufgelöst. Verstört sah er sie an, musterte ihr Gesicht, prüfte ihren Ausdruck. Was er in ihren Augen las, war ungeheuerlich. „Du hast es gewollt! Du hast es ...“ Du hast es darauf angelegt, wollte er sagen, verstummte aber. „Warum?“
    Brunichild schob ihn sacht aber nachdrücklich von sich. Verlegen zog er seine Kleidung zurecht, während sie sich die Scham mit ihrem Unterkleid abwischte. Rote Flecken! Blut! Er wusste, was das bedeutete. Schändung! Er hatte die Tochter des Königs geschändet. Gepeinigt schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete, sah sie ihn, auf einen Arm gestützt, aufmerksam an.
    „Man wird mich foltern und dann hängen oder vierteilen“, stellte er sachlich, aber innerlich bebend fest. Er konnte immer noch nicht begreifen, was gerade geschehen war. „Und trotzdem tut es mir nicht leid.“
    Sie lächelte. „Andernfalls wärst du nicht der Mann, für den ich dich halte. Im Übrigen hast du nur Folgen zu befürchten, wenn jemand erfährt, was vorgefallen ist. Du wirst niemandem etwas verraten.“
    „Was heißt das, - der Mann, für den du mich hältst? Woher willst du mich kennen? Du hast mich nie beachtet.“
    Mit einem Finger zog Brunichild zärtlich die Linie seiner Lippen nach. „Ich war nie allein mit dir. Und da ich gelernt habe zu beobachten ohne dass man mich dabei ertappt, hab ich dich sehr wohl beachtet.“ Und es stimmte, sie wusste es. Der junge Mann hatte sie seit jenem Augenblick gereizt, als sie die Arme um ihn geschlungen hatte, um ihn bei seiner Geburtshilfe für Bella und das Fohlen zu unterstützen. Er hatte sich gut angefühlt. Und jetzt hatten sie etwas durchaus Angenehmes miteinander geteilt. Ein warmes, schönes Gefühl von Dankbarkeit, Geborgenheit und herrlicher Trägheit durchströmte sie. Es war richtig, was sie getan hatte. Und die Hure Euphemia hatte sie wunderbar vorbereitet.
    Die kleine Abwehr, das Gefühl, benutzt worden zu sein, schmolz in Wittiges dahin. „Warum ich?“, stammelte er.
    „Weil ich dich mag. Ich wollte den Mann, der mich als Erster

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