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Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maaser
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Fohlen.
    „Decken!“, stieß er hervor. „Holt Decken, und steht nicht tatenlos herum.“ Weil ihm der Befehl nicht schnell genug befolgt wurde, warf er seinen Mantel über das Tier.
    Brunichild wird mir nie verzeihen, wenn das Fohlen stirbt, fuhr ihm durch den Kopf.
    Wahrscheinlich hatte er es Alexander zu verdanken, dass er sich keine Erkältung zuzog. Alexander sorgte für ein heißes Bad, für heißen Wein, an dem sich Wittiges die Zunge verbrannte, und für ein warmes Deckenlager. Vorher hatte Wittiges das Fohlen zurück in den Stall gebracht, abgerieben, bis sich der kleine Kerl schwach gegen seine Hände wehrte, ihm eine Decke über den Rücken gelegt und zwei Knechte beauftragt, ihn sofort zu benachrichtigen, wenn sich das Befinden des Pferdchens verschlechterte. Auf alle Fälle sollte es noch die ganze Nacht im Stall bleiben und alle paar Stunden einige Male herumgeführt werden. Im Hinausgehen erhaschte Wittiges einen Blick auf Brunichild, war aber zu erschöpft, um zu grüßen. Ohnehin beachtete sie ihn gar nicht.
    Am nächsten Morgen stachen die Schiffe in See. Wittiges hatte sich mit Alexander bei Bella und ihrem Fohlen einquartiert. Sie führten es abwechselnd die wenigen Schritte hin und her, die der beengte Schiffsraum zuließ. Nervös mit den Ohren zuckend, schaute Bella ihnen zu. Der Atem des Pferdchens rasselte unheilverkündend, bald stellten sich Fieber und ein Nasenausfluss ein, und der Blick trübte sich. Und sie konnten kaum etwas für den kleinen Kerl tun, fehlte ihnen doch auf dem Schiff nahezu alles, was sie benötigt hätten. Schädlich war auch die reisebedingte Unruhe. Bei empfindlichen Pferden war sie ein guter Nährboden für Erkrankungen aller Art. Das hieß, sie mussten dafür sorgen, dass sich Bella nicht ansteckte. Die drei Tage auf See wurden für Wittiges zu einer Zerreißprobe. Nur ein einziges Mal kam er an Deck und traf dort auf Priscus. Gemeinsam standen sie an der Reling, als die Küste bereits näher rückte. Deutlich war die ausgedehnte Bucht zu erkennen, in der Marseille lag. Rechts ragte eine Hügelkette auf, von weiß leuchtenden Felsen bekrönt. Wittiges schaute über die Schulter, es machte ihn kribbelig, nicht zu wissen, ob jemand hinter ihm stand.
    „Suchst du jemanden?“, fragte Priscus.
    „Keineswegs. Aber mir fällt gerade ein, dass es da noch eine ungeregelte Sache gibt, bei der ich deinen Rat brauchen könnte.“ Wittiges erzählte Priscus von dem Unglück mit Falcos Pferd.
    „Hab davon gehört“, brummte Priscus.
    „Ich ...“, druckste Wittiges herum, „ich weiß weder, was ich tun soll, noch wie die Rechtslage aussieht. Bin ich verantwortlich? Immerhin gehört der Knecht, dem das Pferd ausgerissen ist, zu denen, die mir unterstehen.“
    Priscus dachte lange nach. „Der Tod eines Pferdes bedeutet einen hohen Verlust, das muss ich dir nicht erst sagen. Und ja, du bist verantwortlich, da sich das Pferd in deiner Obhut befand. Aber du hattest recht, Falco daran zu hindern, den Knecht zu töten. Denn dieser gehört dem König, und nur er oder einer seiner Bevollmächtigten darf Hand an ihn legen. In diesem Fall Gogo. Aber Falco kann für das Pferd Schadenersatz fordern, und dabei wird er sich an dich halten, fürchte ich.“
    „Das befürchte ich auch“, murmelte Wittiges bedrückt. Vielleicht würde sein Geld nicht reichen, um Falco den wertvollen Fuchs zu ersetzen.
    „Andererseits hast auch du in Gogos Auftrag gehandelt“, nahm Priscus den Faden wieder auf.
     „Das klingt alles sehr kompliziert“, seufzte Wittiges. „Sind alle eure Gesetze so? Und wer kennt sich in ihnen aus?“
    „Wir haben unsere Lex Salica “, sagte Priscus schmunzelnd, „den Gesetzescodex, den uns Chlodwig hinterließ. Aber es ist eher selten, dass jemand dort nachschlägt. Wir verlassen uns auf die Rachinburgen, die Rechtsgelehrten und Richter, die dir jedes Gesetz erklären können. Sie wissen alles auswendig und nennen dir zu jedem Gesetz Fälle, bei denen es angewandt worden ist. Am Besten überlässt du mir die Sache. Ich finde für dich heraus, ob du für das Pferd selbst zahlen musst oder ob der Betrag aus der königlichen Schatulle beglichen werden kann. Im Grunde genommen bist du an dem Unfall ja nicht schuld.“
    Niedergeschlagen kehrte Wittiges zu Alexander und den Pferden zurück und erzählte von dem Gespräch mit Priscus.
    „Du hast doch das Geld in Verwahrung“, sagte Alexander.
    „Welches meinst du?“ Wittiges trug die beiden Beutel, die ihm Cniva

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